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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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haben die Order, mit
aller Vorsicht vorzugehen. Deshalb mußte ich mich auch erst
versichern, daß Sie zu diesem Funkspruch nicht gezwungen
wurden. Ich bin Leutnant Talo Gnwe, Kommandant der VIVAT von der II.
Korvettenflottille der MARCO POLO. Vielleicht wundern Sie sich, daß
ich keine Uniform trage; das gehört ebenso zur Tarnung wie die
äußere Umrüstung der Beiboote zu zivilen Einheiten.«
    Unwillkürlich mußte ich lächeln.
    »Dennoch haben Sie einen Fehler gemacht, Leutnant.«
    »Verzeihung, Sir.« Der Offizier versteifte sich
innerlich. »Ich habe alle Befehle gewissenhaft befolgt.«
    »Glauben Sie, daß Handelsraumer Funksprüche der
Flotte auffangen?«
    »Nein, Sir«, stotterte er. Seine Miene verriet
Betroffenheit. »Es war nicht meine Absicht, Sie durch meine
Handlungsweise in Gefahr zu bringen, Sir. Es ist nur so, daß
wir alle seit Tagen auf ein Lebenszeichen von Ihnen warten, allen
voran natürlich Mister Bull.«
    Der gute alte Bully. Ich konnte ihm nachfühlen, was er in der
letzten Zeit durchgemacht hatte. Ihm würde bestimmt ein Stein
vom Herzen fallen, wenn er hörte, daß wir unversehrt
waren.
    »Lassen Sie es gut sein, Leutnant. Geben Sie Mister Bull
unverzüglich Nachricht und holen Sie uns ab.« Ich gab die
Koordinaten durch, die Gucky telepathisch in Erfahrung gebracht
hatte. »Wann können Sie hier sein?«
    Gnwe strahlte.
    »In etwa vier Stunden, Sir.«
    »Gut, wir warten.«
    Befriedigt schaltete ich ab. So blieb uns wenigstens noch etwas
Zeit, um uns in zivilisierte Wesen zurückzuverwandeln. Einzig
und allein der Mausbiber gab zu erkennen, daß er am liebsten
auf der Stelle verschwunden wäre. Die Ausstrahlung der Rostos
hatte seine Para-Kräfte wieder lahmgelegt.

7.
    Trübsinnig hockte ich vor dem TV-Gerät und versuchte
vergeblich, mich ein wenig abzulenken. Immer wieder ertappte ich mich
dabei, daß ich an Perry und Gucky dachte, was sich vor mir auf
dem Schirm tat, kam mir gar nicht zu Bewußtsein.
    Das Summen des Interkom-Anschlusses riß mich aus meinen
Grübeleien.
    Ich sprang auf und eilte zu dem Gerät, doch dann zögerte
ich plötzlich, auf Empfang zu gehen. War die Meldung, die mir
übermittelt werden sollte, positiv oder negativ? Hatte man eine
Spur von meinen Freunden gefunden, oder hatte man sie selbst
gefunden? Waren sie vielleicht - tot? Nein, das konnte nicht sein, es
durfte nicht sein; allein der Gedanke daran lähmte mich,
verursachte Beklemmung und Herzstiche.
    Warum sah ich alles so pessimistisch? Konnte es nicht auch ein
Lebenszeichen sein, die heiß ersehnte Nachricht der Entführer?
War es denn so ausgeschlossen, daß unsere Anstrengungen endlich
von Erfolg gekrönt wurden, daß unsere Maßnahmen
Früchte trugen? Warum sollte eins der Suchkommandos sie nicht
aufgespürt haben, gesund und wohlbehalten?
    Von Zweifeln geplagt, schaltete ich ein. Elas Korom-Khans Abbild
erschien auf dem Schirm. Er wirkte weder kühl noch gelassen auch
nicht ernst und gefaßt, nein - er lächelte.
    Neue Hoffnung keimte in mir auf.
    »Nun grinsen Sie nicht so impertinent, Oberst! Sagen Sie
endlich, was los ist!«
    »Sir, soeben ging ein Hyperfunkspruch der VIVAT von der II.
Korvettenflottille der MARCO POLO ein. Der Großadministrator
hat sich gemeldet. Ihm und seinen Begleitern ist es anscheinend
gelungen, sich selbst zu befreien; sie sind am Leben. Die Korvette
unter dem Kommando von Leutnant Gnwe ist bereits unterwegs, um sie
abzuholen.«
    Innerlich vollführte ich einen Luftsprung. Ich spürte,
daß mir Tränen in die Augen traten, Tränen der
Freude, doch ich schämte mich ihrer nicht. Perry und Gucky
lebten - ein schöneres Weihnachtsgeschenk hätte man mir
nicht machen können. Ich schniefte und wischte mir rasch über
die Augen, dann hatte ich meine Fassung wiedergewonnen.
    »Worauf warten Sie noch, Oberst? Das ist keine Sache für
eine Korvette, sondern für Ultraschlachtschiffe. Was sollen
Gucky und der Großadministrator von uns halten, wenn wir
Beiboote schicken? Start in fünf Minuten.«
    »Verstanden, Sir. Kommen Sie an Bord?«
    »Nein, ich fliege mit der ALBERT EINSTEIN. Kümmern Sie
sich ausschließlich um die MARCO POLO, ich werde alles andere
in die Wege leiten.«
    Ich trennte die Verbindung und wählte die Zentrale an. Vom
diensthabenden Offizier erfuhr ich, daß Arturo del Solvenski
gerade in der Messe einen Imbiß zu sich nahm.
Verständlicherweise war es mir im Augenblick ziemlich egal, was
er tat, sein Platz war jetzt der Sessel des Kommandanten. Er würde
schon
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