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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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Begleitern
entfernt.
    Sikoleinen überprüfte noch einmal kurz seinen Strahler,
schaltete die Energieerzeuger des Flugkörpers ab und schlenderte
betont lässig zum Schott.
    »Kommt«, rief er den beiden Medos zu. »Gleich
gibt es für euch wieder Arbeit.« Er klopfte gegen seine
Waffe und grinste. »Vielleicht nimmt euch dieser kleine Kollege
aber die Mühe ab, wenn unsere Freunde draußen auf dumme
Gedanken kommen sollten. Ich habe nämlich einen schrecklich
nervösen Zeigefinger.«
    Ein stechender Schmerz ließ mich hochfahren. Mein erster
Blick galt Gucky, Gerslik und Ernestin. Sie waren noch da, lagen im
Sand und schliefen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, denn ich hatte
wachen wollen und war dann doch eingenickt. Wie leicht hätten
wir Raubtieren zum Opfer fallen können.
    Raubtiere! Vorsichtig befühlte ich meine schmerzende
Kehrseite und suchte mit den Augen die Stelle ab, an der ich gesessen
hatte. Hatte ich mich auf etwas niedergelassen, was sich in mein
Sitzfleisch gebohrt hatte? Nein, da war nichts, kein Tier, keine
Wurzel, kein Stein, nur der helle Untergrund, und dennoch war ich
sicher, daß mich etwas geweckt haben mußte, denn der
Schmerz war nicht eingebildet sondern im Gegenteil sehr real; ich war
sicher, gebissen worden zu sein.
    Und dann entdeckte ich ein fladenförmiges Etwas von einem
halben Meter Durchmesser. Die Körperoberfläche war nicht
nur sandfarben, sondern besaß auch eine körnige Struktur;
man mußte schon zweimal hinsehen, um zu erkennen, daß
dieses flache Gebilde ein Lebewesen war. Sinnesorgane waren
ebensowenig zu erkennen wie eine Mundöffnung, und doch war ich
davon überzeugt, daß ich diesem Vertreter der heimischen
Fauna mein unsanftes Erwachen zu verdanken hatte, dann sonst war
nichts in der Nähe.
    Vorsichtig näherte ich mich dem reglos daliegenden Fladen,
dabei hielt ich meinen Knüppel abwehrbereit vor mich. Als ich
bis auf einen Schritt an das Tier herangekommen war, löste es
sich vom Untergrund, schien einige Zentimeter über dem Boden zu
schweben und strebte dann dem Wasser zu; wellenförmige
Bewegungen durchliefen den nun erkennbaren Flossensaum, als wollte es
davonschwimmen. Zweifellos handelte es sich um ein Wesen, das
amphibisch lebte.
    Ich war schneller. Bevor das Tier das Meer erreichte, überholte
ich es und drehte es mit Hilfe des Aststücks auf den Rücken.
Das war zwar nicht ganz einfach, doch ich schaffte es. Wie sich
zeigte, war die Unterseite wesentlich interessanter als die tarnende
Oberfläche. Mehrere Dutzend Stummelfüßchen sorgten
für die Fortbewegung auf dem Land, ausfahrbare Stielaugen und
Fühler ermöglichten wahrscheinlich die Orientierung. Am
meisten interessierte es mich natürlich, ob dieser lebende
Fladen beißen konnte, und das konnte er in der Tat; er verfügte
über einen papageienartigen Schnabel, wie ihn beispielsweise
auch die irdischen Kopffüßer besaßen.
    Wahrscheinlich erfüllten er und seinesgleichen die Funktion
einer Gesundheitspolizei an den Stränden, doch daß er mich
als Opfer ausgewählt und wohl für Aas gehalten hatte,
erfüllte mich mit Grimm; selbst die ewig hungrigen Geier auf
Terra warteten erst den Tod ihrer Beute ab.
    Ein feines Summen war zu hören. Ahnungsvoll hob ich den Kopf
und
    lauschte. Das für einen Gleiter typische Geräusch wurde
lauter, und dann sah ich einen glitzernden Punkt am Himmel, der rasch
größer wurde. Mein Interesse an dem Fladenwesen erlosch
schlagartig.
    Ich ließ das Tier Tier sein und rannte zurück zu meinen
Begleitern.
    »Aufwachen!« Ich rüttelte Gerslik und Ernestin.
    Die beiden Männer schreckten hoch, und obwohl sie noch
schlaftrunken waren, gingen sie sofort in Angriffsstellung. Als sie
sahen, daß ihnen und mir keine unmittelbare Gefahr drohte,
entspannten sie sich, dann identifizierten sie den gleichmäßigen
Laut und blickten nach oben.
    »Verdammt!« entfuhr es Oman.
    Ich weckte Gucky. Der Kleine hatte einen Schlaf wie ein
Murmeltier. Als er endlich die Augen aufschlug, sah er sich verwirrt
um.
    »Was ist los?«
    »Man will uns wieder fangen und einsperren.«
    Das wirkte. Alle Müdigkeit fiel von dem Mutanten ab. Hastig
richtete er sich auf und verzog schmerzhaft das Gesicht, als er den
lädierten Fuß belastete.
    »Wir sollten versuchen, zu fliehen und in den Dschungel
zurückzugelangen, Sir«, sagte Stelton mit einem drängenden
Unterton in der Stimme.
    »Was hätte das für einen Sinn? Wir alle sind zu
erschöpft, um auch nur die geringste Chance zu haben,
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