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PR TB 239 Paladin

PR TB 239 Paladin

Titel: PR TB 239 Paladin
Autoren: Perry Rhodan
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Bildungslücke.
Aber bei Terranern soll das ja üblich sein. Siga ist der
schönste Planet der Milchstraße. Er wurde von unseren
Vorfahren im Jahr 2002 der alten Zeitrechnung erstmals besiedelt.
Diese Menschen waren noch solch unförmige Riesen, wie du einer
bist. Aber bereits in der folgenden Generation von Siedlern traten
bei deren Kinder auffällig starke Verkleinerungen im Körperbau
auf. Es handelt sich dabei um einen Einfluß auf die Erbmasse,
über den man lange herumrätselte. Heute wissen wir, daß
er auf eine Strahlungskomponente von Gladors Stern zurückzuführen
ist. Der Effekt steigerte sich von Generation zu Generation, und
schon im Jahr 2326 terranischer Zeitrechnung betrug die
Durchschnittsgröße der Siganesen nur noch gut 22
Zentimeter. Mit der Verkleinerung gingen ein paar andere
Erscheinungen Hand in Hand. Reaktionsschnelligkeit und körperliche
Kräfte steigerten sich im reziproken Maß, und die
Lebenserwartung schnellte in die Höhe. Schon damals erreichten
Siganesen ein Alter von über 1000 Jahren. Der Prozeß der
Veränderung verlangsamte sich dann später, und heute
glauben wir, daß er im wesentlichen zum Stillstand gekommen
ist."
    “Ich kann mich jetzt wieder dunkel daran erinnern",
sagte Baccara, daß ich in meiner Ausbildungszeit etwas davon
gehört habe. Da ich aber nie mit Siganesen zusammengekommen bin,
habe ich es nach und nach wieder vergessen. Jedenfalls bedanke ich
mich für die Informationen."
    “Darauf müssen wir einen trinken", keuchte Plipp
Bonato. “Du hast wieder einmal gut gebrüllt, History."
    Er reichte Len Aracan seine Flasche, und der Historiker bewies,
daß auch er kein Kostverächter war.
    Noch am gleichen Tag konnte Baccara Tinn die Medostation
verlassen. Der Knochenbruch war dank den Ara-Medikamenten tadellos
verheilt.
    In der Bordkantine erfuhr sie die letzten Neuigkeiten über
den Zustand der LEMY DANGER. Weder die offiziellen Verlautbarungen
des Kommandanten, noch die Gerüchte, die umgingen, versprachen
Gutes. Das Schiff war ein Wrack, und alles, was man genau wußte,
waren die Schäden. Über die Ursachen gab es wilde
Spekulationen ganz verschiedener Art, so daß Baccara den
Eindruck gewann, daß man in Wirklichkeit nichts wußte.
    Sie unterhielt sich mit ein paar Besatzungsangehörigen und
erfuhr dabei noch, daß es insgesamt zwölf mehr oder
weniger schwer Verletzte gegeben hatte, jedoch keine Toten. Danach
nahm sie eine Mahlzeit zu sich, die aber nicht so recht schmecken
wollte.
    Als die Bordchronometer 22.00 Uhr anzeigten, machte sie sich auf
den Weg zu ihrer Wohnkabine. Vor dem Antigravschacht zögerte sie
einen Moment, denn die Erinnerung an den Unglücksfall war noch
zu frisch. Dann gab sie sich einen Ruck und vertraute sich dem freien
Schweben an.
    Beim Öffnen der Kabinentür schlug ihr ein fremdartiger
Geruch entgegen, den sie nicht identifizieren konnte. Zunächst
dachte sie, daß die Siganesen ihr vielleicht einen Streich
gespielt hätten.
    Sie berührte die Kontaktfläche neben dem Eingang. Die
Beleuchtung flammte auf. Im gleichen Moment hatte sie das Gefühl,
daß jemand nach ihr griff, obwohl ihre Augen nichts sahen.
Unwillkürlich machte sie einen Schritt nach vorn. Selbsttätig
fiel die Tür hinter ihr ins Schloß.
    Ein leise singendes Pfeifen ließ sie herumfahren.
    In der halbhohen Schlafkoje, die in eine Seitenwand eingelassen
war, lag etwas Undefinierbares. Baccara fiel automatisch das Wort
Glubschauge ein, denn so wie dieses Ding aussah, hatte eine ihrer
Freundinnen auf der Psycho-Akademie ein Phantasiewesen in einem
dummen Witz über ein Glubschauge geschildert.
    Das Ding ähnelte einem verformten Riesenei von dunkelgrüner
Farbe und einem Durchmesser von etwa einem Meter. Es pulsierte
leicht. Ganz eindeutig gingen der fremde Geruch und das singende
Pfeifen von ihm aus.
    Und noch etwas merkte Baccara. Sie hatte geglaubt, jemand,
vielleicht ein Unsichtbarer, hätte sie berührt. Es war
dieses Glubschauge, das mit gedanklichen Händen nach ihr griff.
    Panik kam in ihr auf. Sie wollte sich umdrehen, um den Alarmknopf
neben dem Eingang zu erreichen, aber ihr Körper gehorchte den
Befehlen des Gehirns nicht mehr.
    Verhalte dich ruhig!
    Das war ein Befehl, den sie nicht hinnehmen wollte. In ihrer
Ausbildung für die Mission der LEMY DANGER war sie auch mit
modernen Mitteln mentalstabilisiert worden. Allerdings hatte sie
damals nicht im Traum daran gedacht, daß sie diesen Schutz
wirklich einmal benötigen würde.
    Jetzt war dieser Moment
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