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PR TB 239 Paladin

PR TB 239 Paladin

Titel: PR TB 239 Paladin
Autoren: Perry Rhodan
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so wörtlich! Kann ich bitte
deinen Namen erfahren?"
    “Das ist ein anderes Problem. Da du nach deiner eigenen
Aussage blind bist, ist es nicht unwahrscheinlich, daß dein
Gehörsinn ebenfalls entscheidenden Einschränkungen
unterliegt."
    Die Bordmanagerin stand kurz vor der Verzweiflung. In die
Dunstwolke wagte sie sich nicht, sonst hätte sie diesem
unverschämten Typen wenigstens ins Gesicht schreien können.
Andererseits verlangte ihre Aufgabe, daß sie die Ruhe bewahrte.
“Würdest du bitte herauskommen", rief sie mit
erhobener Stimme, “damit wir in Ruhe miteinander sprechen
können?"
    “Komm doch herein", klang es kichernd und kratzend
zurück. “Hier beißt dich keiner."
    “Ich lege nicht den mindesten Wert darauf, von Keiner
gebissen zu werden", entgegnete sie brüsk. “Und schon
gar nicht in diesem Höllenqualm. Ich gehe jetzt und schicke
einen Wartungsroboter vorbei, der die Klimaanlage in deiner Kabine in
Ordnung bringt. Wir sprechen uns dann später."
    Das Gekicher des Unsichtbaren ging in einer Tonfolge des
Bordinterkoms unter. Der
    Kommandant der LEMY DANGER kündete damit eine Durchsage an.
    “Wir gehen jetzt in die zweite und vorerst letzte
Linearetappe", teilte Jackjack Vau mit. “Danach werden wir
schon am Rand jener Region sein, wo wir unsere Aufgabe zum Wohl der
Kosmischen Hanse zu erfüllen haben. Die Flugzeit im Linearraum
beträgt 84 Minuten. Ende der Durchsage."
    Baccara Tinn blickte sich in dem Korridor um. Die Klimaanlage
schien schon vor den Rauchwolken zu kapitulieren, denn ein deutlicher
Nebel verhinderte den Blick auf das Ende des Ganges, wo der zentrale
Antigravschacht des Leichten Holks verlief.
    Weit und breit war niemand zu sehen. Da sich auch das krächzende
Ungeheuer nicht mehr meldete, betätigte sie den Türschließer
und wandte sich ab. Sie hoffte inbrünstig, daß sich die
anderen Gäste nicht so unfreundlich zeigen würden.
    Mit wenigen Schritten war sie an dem Antigravschacht. Genau zu
diesem Zeitpunkt ging ein sanftes Singen durch das 400 Meter lange
ehemalige Keilschiff der Orbiter und kündigte damit den Beginn
der Linearetappe an. Unbewußt warf die Frau einen Blick auf
ihre Armbanduhr.
    18. Mai 423,17.10 Terrazeit, las sie, während sie in dem
Schacht in die Höhe glitt. Die Leuchtfelder huschten an ihr
vorbei, und sie registrierte kaum die Angaben über die
verschiedenen Decks, die sie passierte.
    Als sie ihr Wohndeck erreicht hatte, geschah es.
    Das sanfte Singen des Linearantriebs wich einem schnell
ansteigenden Kreischen. Dann dröhnte ein Schlag durch das
Schiff, als sei es im Unterlichtflug ohne Schutzschirme gegen den
Mond gedonnert.
    Keine Sekunde später versagte der Antigravschacht. Unbekannte
Kräfte zerrten an ihrem Körper. Sie wurde erst gegen eine
Wand geschleudert, wo das Leuchtstoffrechteck unter ihrem Aufprall
zerbarst. Danach riß es sie entgegen der üblichen
Flugrichtung fort. Die Abzweigungen rasten im Höllentempo an ihr
vorbei, so daß sie den Schacht nicht mehr verlassen konnte. Die
Beleuchtung flackerte in einem aufpeitschenden Rhythmus, der sie jede
Orientierung verlieren ließ. Sie fühlte sich hin und her
gerissen, und doch bewegte sich sie nur in Richtung des Hecks der
LEMY DANGER.
    In das Toben mischte sich nun auch der Alarmton des Schiffes.
Irgendwo kreischte eine künstliche Stimme etwas und modulierte
das Kreischen zu einem schauerlichen Gesang.
    Kurz bevor sie auf die Bodenplatte prallte, flammte das
gleichmäßige Licht der Notbeleuchtung auf. Baccara
gewahrte vor sich zwei oder drei winzige Schatten, die sich wie
übergroße Libellen auf sie stürzten. Etwas riß
an ihrer Bordkombination, und etwas anderes kniff sie in beide Beine.
    Sie fühlte sich gestoßen und getreten, und dazu zerrten
die Kräfte der Katastrophe an ihrem Körper. Hart prallte
sie auf die Bodenplatte, aber nicht so stark, daß sie sofort
die Besinnung verlor. Kurz bevor der Blackout eintrat, dachte sie,
daß die drei Libellen ihrem Körper wohl doch die Rettung
gebracht hatten, denn sie hatten ihn im letzten Moment so abgebremst,
daß der Sturz nicht tödlich endete.
    Das Erwachen war völlig schmerzlos. Zu schmerzlos, sagte sie
sich, denn sie kannte die Wirkung der heutigen Medikamente, um daraus
zu folgern, daß sie womöglich
    doch schwere Verletzungen erlitten hatte. Sie erinnerte sich an
den heftigen Stoß, der ihr linkes Bein getroffen hatte.
    Sie blickte sich um und erkannte, daß sie in einer
Medostation war. Weitere Einzelheiten verrieten ihr,
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