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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit
Autoren: Perry Rhodan
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durch die Luft und kroch dann in die Höhle des
Drachenkönigs hinein. Die Marbaslahnis wichen erschreckt zurück.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Michael.
    »Das werden wir bald wissen«, murmelte Peyger Mohlem.
    Der Energiefaden wurde immer dicker, und nach ein paar Minuten
erschien auf der Kante des Tales eine Gestalt, eingehüllt in
einen Energieschirm aus dem gleichen energetischen Material. Deutlich
war zu erkennen, wie von diesem Schirm der Energiefaden ausging und
irgendwo in der Höhle des Drachenkönigs mündete.
    »Der geheimnisvolle Unbekannte«, murmelte Nicole
Barbers.
    Langsam schritt die Gestalt in das Tal hinab. Erschreckt wichen
die Marbaslahnis zurück, schufen eine breite Gasse, durch die
sich der Fremde nähern konnte.
    »Hast du diese Gestalt schon einmal gesehen?« fragte
Mohlem Sholtersteen.
    »Niemals, so lange ich lebe«, sagte der Marbaslahni,
auch er bleich und sehr aufgeregt.
    Der Fremde hatte Zeit, oder er genoß seinen Auftritt. Er
setzte mit gleichmäßigen ruhigen Bewegungen ein Bein vor
das andere. Die waffenstarrenden Drachenkrieger schien er gar nicht
wahrzunehmen.
    Mohlem sah, wie Michael zusammenzuckte und noch blasser wurde.
Mohlem legte dem Jungen die Hand auf die Schulter.
    »Was gibt es?« fragte er leise.
    »Er trägt einen Zellaktivator«, sagte Michael mit
stockender Stimme. »Und das kann nur der Aktivator meiner
Mutter sein.«
    Mohlem sah, daß Susan heftig die Lippen aufeinanderpreßte.
Er spürte auch in seiner Hand, wie sich die Rückenmuskeln
von Michael strafften und anspannten.
    »Macht Platz!«
    Der Fremde stand nun auf dem gleichen Platz, auf dem zuvor der
Obercapayke sich den Weg freizukämpfen versucht hatte.
Gebieterisch hob er die Hand.
    Zweierlei ereignete sich zur gleichen Zeit - aus dem Innern des
Berges erklang ein Grollen, und sofort erlosch der Schutzschirm des
Fremden. Ehe noch irgendein anderer reagieren konnte, war Michael
losgerannt. Er senkte den Kopf und rammte ihn mit aller Kraft dem
Fremden in die Magengrube. Völlig verblüfft und überrascht,
in den Augen ein Ausdruck panischen Entsetzens, kippte der Mann um.
Einen Herzschlag später war Susan bei ihrem Bruder, und ehe
Mohlem eingreifen konnte, hatten die beiden Kinder dem Fremden den
Zellaktivator entrissen.
    Der Boden erzitterte. Das Grollen aus dem Innern des Berges wurde
lauter.
    »Lauft!« schrie Mohlem. »Hier fliegt gleich
einiges in die Luft!«
    Er rannte zu Michael hinüber, der sich mit seiner kostbaren
Beute sofort abgesetzt hatte. Im Laufen griff er nach dem Jungen und
schleppte ihn aus der Gefahrenzone. Sholtersteen tat das gleiche mit
Susan. Die Geologen nahmen ebenfalls die Beine in die Hand.
    Eine Flanke des Berges öffnete sich. Eine Feuerzunge stieß
brüllend in den Himmel empor. Erschreckt stoben die Drachen auf,
und die Marbaslahnis rannten davon.
    Ein Steinhagel ging auf das Tal nieder. Es gab einige Verletzte.
    Mohlem sah aus den Augenwinkeln heraus, wie der Fremde, den er für
einen Anti hielt, sich aufrappelte und wieder die Hände hob.
    Grellweiß brach das Lodern aus dem Drachenloch hervor, und
im nächsten Augenblick war von dem Anti nichts mehr zu sehen.
Polternd und krachend raste eine Steinlawine zu Tal und begrub den
Eingang zur Höhle des Drachenkönigs unter sich. Und
abermals ein paar Augenblicke später stürzte der halbe
Drachenberg in sich zusammen.
    »Das war die Thermoladung!« ächzte Mohlem.
»Gerade noch rechtzeitig.«
    Er setzte schwer atmend Michael Rhodan ab. Die Gruppe blieb stehen
und besah das Werk der Zerstörung. In weitem Bogen wurden sie
von den sehr schweigsamen Marbaslahnis umstanden. Über der
lodernden Feueröffnung des Drachenbergs zogen Hunderte von
Drachen ihre Kreise.
    »Wir werden nie erfahren, wer dieser Mann gewesen ist«,
murmelte Nicole.
    Mohlem nickte.
    »Und wir werden nie erfahren, was er gemacht hat - und das
ist gut so«, ergänzte er.
    Er sah Sholtersteen an, dann die Marbaslahnis. Der beklemmende
Bann der Gewalttätigkeit schien von den Drachenreitern
abgefallen zu sein; ihre Gesichter drückten Betroffenheit und
Scham aus.
    »Ob deine Leute uns wohl nach Poshnam zurückbringen
werden?«
    »Wir werden diesen Planeten wohl verlassen müssen«,
sagte Cassia leise. Jan Denter zuckte mit den Schultern. »Poshnam
ist vernichtet, von der Stadt gibt es praktisch nur noch Trümmer.«
    Es gab noch eine Reihe von Traglufthallen. Die Besatzung der
HOTSPUR hatte sie beschafft, um die verängstigten und
erschöpften Einwohner der
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