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PR TB 223 Der Waffenhandler

PR TB 223 Der Waffenhandler

Titel: PR TB 223 Der Waffenhandler
Autoren: Perry Rhodan
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du ins Semo-System gekommen?«
    »Ich will kämpfen.«
    »Hast du einen Vertrag?«
    »Noch nicht. Aber ich werde einen bekommen.«
    »Du gehörst einer kriegführenden Partei an.«
    »Nein.«
    »Du hast den Auftrag, gegen Semon zu kämpfen.«
    »Nein.«
    »Du suchst die Rache.«
    »Nein.«
    »Gib ihm noch eine Dosis«, sagte der zweite Mann, der
zusammen mit dem anderen in das Zimmer eingedrungen war.
    »Nicht nötig«, antwortete die Fistelstimme. »Der
ist sauber.«
    Kennon ließ das Tonbandgerät wieder in der Tasche
verschwinden und kehrte zu Ronald Tekener zurück, der nach wie
vor teilnahmslos und mit leeren Augen in einem Sessel saß. Er
ging in den Hygieneraum. Unter dem Waschbecken befand sich ein
kleiner Schrank, in dem normalerweise Platz für einen
Reinigungsroboter war. Doch jetzt war der Schrank leer. Kennon kroch
hinein und zog die Tür hinter sich zu. Kaum eine Minute später
betraten die beiden Männer, die er kurz zuvor belauscht hatte,
die Suite. Ihre Stimmen verrieten sie.
    »Wo ist der Zwerg?« fragte der Mann mit der
Fistelstimme. »Er müßte doch hier sein.«
    »Was willst du von ihm?« lachte der andere. »Du
glaubst doch nicht im ernst, daß er etwas mit der USO zu tun
hat?«
    Beide lachten.
    »Wenn wir uns um den da kümmern, genügt das
vollkommen.«
    »Die Finger sind in Ordnung. Keine Verfärbungen.«
    »Das beweist noch nichts. He, du, für wen arbeitest du?
Bist du bei der SolAb oder bei der USO?«
    »Weder, noch«, antwortete Tekener mit schwerer Zunge.
»Mit denen habe ich nichts zu tun.«
    »Warum bist du hier?«
    »Ich will kämpfen. Geld verdienen.«
    Das Verhör nahm nun einen ähnlichen Verlauf wie bei Bou
Doun, denn da Kennon die Wahrheitsdroge neutralisiert hatte, konnten
die beiden Männer Tekener nichts entlocken, was verhängnisvoll
für ihn hätte werden können.
    Sie sprachen nach Abschluß des Verhörs eine Weile so
leise miteinander, daß Kennon sie nicht verstehen konnte. Dann
näherten sich ihm Schritte. Er fürchtete bereits, daß
sie darauf gekommen waren, wo er sich versteckte. Sein Herzschlag
beschleunigte sich, und er überlegte, wie er die Tür des
Schranks von innen blockieren konnte. Doch der Semon-Agent wollte
sich nur die Hände waschen. Das Wasser rauschte im Abflußrohr
an dem Verwachsenen vorbei.
    »Er gefällt mir nicht«, bemerkte der Mann, der
vor dem Versteck des Kosmokriminalisten stand. »Ich werde das
Gefühl nicht los, daß er irgend etwas vor uns verbirgt.«
    »Was willst du denn noch?« fragte der Mann mit der
Fistelstimme. »Wenn er unter dem Einfluß der Droge nichts
verrät, dann hat er nichts zu verbergen.«
    »Dennoch. Bei ihm bin ich mir nicht klar. Wir sollten ihn
kämpfen lassen.«
    »Eine gute Idee, Fred. Du hast recht. Er sieht aus wie
einer, der kämpfen kann. Mit ihm könnten wir einen guten
Griff tun.«
    »Gut. Worauf wartest du noch? Wir werden ihn in ein Spiel
schicken, in dem er keine Chance hat. Damit wäre das Problem
gelöst.«
    »Einverstanden.« Kennon hörte, wie Papier
knisterte. »Hier. Unterzeichne, mein Junge. Damit bestätigst
du, daß du nicht zur USO gehörst.«
    Es wurde still. Dann lachten die beiden Männer und gingen
hinaus.
    Kennon wartete einige Minuten. Er wollte sicher sein, daß
die beiden wirklich gegangen waren, und daß er nicht das Opfer
eines Tricks wurde. Als jedoch alles ruhig blieb, kroch er aus dem
Schrank und ging zu Tekener.

3.
    »Sie haben eine Wahrheitsdroge ins Zimmer geblasen«,
eröffnete der
    Verwachsene dem Narbengesichtigen. Inzwischen war mehr als eine
Stunde verstrichen, und die Wirkung der Gifte flaute allmählich
ab. »Ich hatte Glück und habe es rechtzeitig bemerkt.«
    Tekener drückte sich die Handballen gegen die Schläfen.
    »Ich muß an die Luft«, sagte er stöhnend.
»Mir platzt der Schädel.«
    »Sauerstoff ist das einzige, was wirklich hilft«,
stimmte der Kosmokriminalist zu. »Es ist zwar erst fünf
Uhr morgens, aber wir werden schon eine offene Tür finden.«
    Doch so leicht war es nicht, das Hotel zu verlassen, wie er
angenommen hatte. Alle Türen waren verschlossen. So blieb den
beiden USO-Spezialisten keine andere Wahl, als auf die Dachterrasse
zu gehen und dort mit einem Taxigleiter zu starten.
    Kennon lenkte die Maschine in einen Park, der mitten in der Stadt
lag.
    »Wir können von Glück reden, daß wir ihnen
nicht in die Falle gegangen sind«, bemerkte Tekener, als sie
über die Kieswege des Parks gingen. Er atmete betont tief ein,
um möglichst viel Sauerstoff in
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