Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 223 Der Waffenhandler

PR TB 223 Der Waffenhandler

Titel: PR TB 223 Der Waffenhandler
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daß es nicht genügte, nur in
politisch-militärischen Kategorien zu denken.
    »Zu der zweiten Kategorie gehören unter anderem die
Waffenhändler und -Produzenten. Der erfolgreichste und in meinen
Augen der gefährlichste ist der ehemalige arkonidische
Gouverneur Kartan Askeron. Er ist Herrscher über das
Semon-System mit vier bewohnten Welten. Askeron nutzt übernommene
Fabrikationsanlagen für die Waffenproduktion, und er verkauft
die Waffen vornehmlich an jene Herrscher, die Expansionsansprüche
anmelden.«
    »Das liegt auf der Hand«, sagte der Arkonide. »Wohin
sollte er seine Waffen sonst vertreiben?«
    »Richtig. Dagegen wäre auch gar nichts einzuwenden«,
entgegnete der Verwachsene. »Ich habe aber den Verdacht, daß
Askeron nicht nur verkauft, sondern zunächst einmal für
kritische Situationen sorgt, um das Geschäft anzukurbeln. Er
schürt die Konflikte bis hin zu kriegsähnlichen
Auseinandersetzungen und notfalls auch bis hin zu einem wirklichen
Sternenkrieg.«
    Er blickte Atlan und Tekener an.
    »Ist es nicht seltsam, daß ausgerechnet zu einem
Zeitpunkt, an dem dieser Howalgonium-Felsen in die Tiefe stürzt,
ein Reporter zur Stelle ist, der alles filmt? Und während sich
die Bevölkerung des Planeten noch über den
    Zwischenfall in die Haare gerät, wird dieser Film mit dem
entsprechenden propagandistischen Kommentar ausgestrahlt.«
    »Das ist alles richtig«, entgegnete Atlan. »Ist
aber wirklich auszuschließen, daß der Reporter zufällig
anwesend war?«
    »Mich stimmt zumindest nachdenklich, daß Guy
Maultinger, der Reporter, jahrelang im Semon-System gearbeitet hat,
das unter der Herrschaft von eben diesem Kartan Askeron steht.«
    »Wer ist dieser Guy Maultinger?« fragte der
Lordadmiral. »Haben wir Unterlagen über ihn?«
    »Allerdings«, antwortete der Kosmokriminalist und
bewies damit, daß er sich hervorragend auf dieses Gespräch
vorbereitet hatte. »Maultinger ist ein Fernsehkorrespondent von
untadeligem Ruf. Er ist beliebt und gehört zu dem kleinen Kreis
jener, die besonders hohe Einschaltquoten haben. Seine Reportagen
sind praktisch auf allen unseren Planeten bekannt. Man sagt, daß
er ungewöhnlich präzise arbeitet, und daß er
unbestechlich ist. In dieser Hinsicht habe ich allerdings meine
Zweifel. Maultinger hat Schwächen, die ihn angreifbar machen. Er
ist anfällig für schöne Frauen, und er ist eitel.
Außerdem scheint er ein gestörtes Verhältnis zum
Alkohol zu haben.«
    Atlan lehnte sich in seinen Sessel zurück. Seine Haltung
verriet Skepsis.
    »Das würde bedeuten, daß er ein ganzes Heer von
Agenten beschäftigt, deren einzige Aufgabe es ist, Unruhe zu
stiften und Situationen herbeizuführen, in denen ein
Waffenbedarf entsteht«, gab er zu bedenken. »Wäre
das nicht ein ziemlich aufwendiges Verfahren?«
    Sinclair Marout Kennon schüttelte den Kopf.
    »Überhaupt nicht. Askeron erzielt riesige Umsätze.
Eine ganze Flotte von Raumschiffen ist ständig überall in
der Galaxis unterwegs, um die Waffen abzuliefern. Entsprechend hoch
sind die Gewinne, die der Waffenhändler einstreicht. Von ihnen
kann er nicht nur seine Krisenproduzenten bezahlen, sondern auch die
Verkaufsagenten.«
    Kennon blätterte in seinen Papieren.
    »Kaum einer von den ehemaligen Gouverneuren, die nun ihre
Machtansprüche anmelden, kauft Waffen bei uns. Darin ist man
sich einig. Man möchte nicht nur verhindern, daß wir eine
Waffenindustrie aufbauen. Wir sollen auch nicht wissen, wie hoch die
militärische Stärke der einzelnen Sternenreiche
einzuschätzen ist.«
    »Welche Beweise hast du dafür, daß es wirklich
die Agenten von Askeron sind, die für die Zwischenfälle
verantwortlich zeichnen?« fragte Ronald Tekener.
    Sinclair Marout Kennon legte die Papiere zur Seite.
    »Wir haben Hunderte von Hinweisen, die Askeron als
Hintermann entlarven«, erklärte er. »Die Zahl der
Indizien ist schon nicht mehr zu übersehen. Aber eindeutige und
stichhaltige Beweise haben wir nicht. Wir könnten Askeron
beispielsweise nicht vor ein Gericht stellen, weil kein Staatsanwalt
ihn allein aufgrund dieser Indizien verurteilen würde. Dazu ist
dieser Mann viel zu geschickt und raffiniert.«
    »Dennoch müssen wir eingreifen«, stellte der
Arkonide fest. »Wir können nicht zulassen, daß ein
solcher Mann ständig militärische Krisenherde in der
Milchstraße entstehen läßt, da sich schon jetzt
abzeichnet, daß er früher oder später versuchen wird,
uns die Schuld in die Schuhe zu schieben. Und nichts können
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher