Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 222 Die Andere Welt

PR TB 222 Die Andere Welt

Titel: PR TB 222 Die Andere Welt
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gewissen Voraussetzungen, die wir nur
erahnen können. Hoffentlich irren wir uns nicht. Der Gedanke,
auf dieser Erde im Jahr 1983 für immer bleiben zu müssen,
jagt mir Angst ein.«
    »Mir auch«, gab Ras unumwunden zu. »Obwohl ich
zugeben muß, daß es mir leid tut, wenn ich daran denke,
daß es in unserer Zeit und auf Terra Inseln wie Nuale und deren
Bewohner nicht mehr gibt.«
    »Letzte Paradiese sind der Ausgleich für die Hölle«,
stellte Rhodan fest und warf einen Blick auf das Bordchronometer. Er
rechnete schnell nach. »Es wird Zeit, Ras. In einer halben
Stunde ist es hier elf Uhr - eine Stunde vor Mitternacht Ortszeit.«
    Ras nickte und schwenkte den Sessel herum.
    »Wir werden den Scheinwerfer an der Unterseite brauchen,
wenn wir etwas sehen wollen.«
    »Schalte ihn erst später ein.«
    Das Triebwerk begann zu summen. Erschreckt flüchteten die
Fische in alle Richtungen, als das leuchtende Ungeheuer sich bewegte
und langsam nach oben stieg, bis es durch die starke Dünung der
Wasseroberfläche brach. Einige Augenblicke schlingerte die
F-2020 auf den Wogen, dann stieg sie weiter. Die Fusionsstrahlen auf
der Unterseite des Diskus schimmerten nur schwach, aber sie trugen
das Flugzeug.
    Weit im Norden, mehr als zwei Kilometer entfernt, unterbrach ein
Lichtpunkt die Finsternis - die MAOLA.
    Das Teufelsriff war vage als weißer Ring zu erkennen.
    Wie lange noch?
    »Fünf Minuten«, sagte Ras, als habe er Rhodans
Gedanken erraten.
    »Du kannst den Scheinwerfer einschalten, denke ich.«
    Ras tat es mit einer kurzen Handbewegung. Der Lichtkegel war bei
der geringen Höhe, in der die F-2020 über dem ringförmigen
Riff schwebte, zu eng gebündelt. Die automatische
Fächereinstellung lief an, bis der Kegel das Riff und den See
völlig in weißes Licht tauchte.
    »Da treibt etwas im Wasser - sieht wie Holzplanken aus«,
sagte Ras und deutete auf den Schirm. Eine direkte Sicht nach unten
war nicht möglich, weil sie genau über dem Riff standen.
»Irgendwo ist ein Boot zersplittert. Die Eingeborenen werden
doch nicht so dumm sein, bei diesem Wetter.«
    »Die Eingeborenen haben nur Kanus«, erinnerte ihn
Rhodan und starrte angestrengt auf den Bildschirm. »Es könnte
das Ruderboot Millers sein. Aber wie soll das hierher kommen? Sie
wurden vor drei Tagen ausgesetzt.«
    »Vielleicht kamen sie zurück«, vermutete Ras.
»Die Kerle haben Nerven, das muß man ihnen lassen. Ob der
Sturm sie gegen das Riff geschleudert hat?«
    Rhodan beugte sich vor, um besser sehen zu können, dann
lehnte er sich wieder zurück und schüttelte den Kopf.
    »Mir war, als hätte ich da unten etwas bemerkt, eine
hastige Bewegung im Riff. Ich kann mich aber auch getäuscht
haben. Wenn wir Zeit hätten, würden wir kurz
hinuntergehen.«
    »Es ist keine Zeit mehr!« sagte Ras überstürzt.
»Sieh nur.!«
    Digitalzahlen rasten auf der Skala des Gravomessers dahin und
summierten sich zu einem beachtlichen Wert. Ras mußte den Schub
der Düsen an der Unterseite der F-2020 verstärken, damit
die Maschine nicht wie ein Stein abstürzte, obwohl eher das
Gegenteil zu erwarten war.
    Gleichzeitig entstand mitten im Kratersee ein kleiner Wirbel, der
sich schnell vergrößerte und sich mit immer höherer
Geschwindigkeit drehte. Der Mahlstrom riß das Wasser im
Kratersee mit sich in den Schacht hinab, aber der Oberflächenspiegel
sank nur für wenige Sekunden ab, dann stieg er wieder an. Der
Ozean selbst lieferte den Nachschub, im Riff gab es unterseeische
Lücken und Kanäle genug. Mit ungeheurem Druck drang das
Wasser durch diese undichten Stellen und riß Lava, Felsen und
Korallenstöcke aus ihren natürlichen Verankerungen.
    Das Ringriff begann zu zerbröckeln.
    Der Mahlstrom füllte inzwischen den ganzen Kratersee aus und
zerrte an den Resten des Riffes. Im Scheinwerferkegel erschien
plötzlich eine menschliche Gestalt, die drohend die Faust zum
Himmel reckte.
    Eine Woge spülte Miller mitten hinein in den Strudel, und die
Station, die ihren Abstieg in die Erdkruste begonnen hatte, nahm ihn
mit sich in die Tiefe, aus der es keine Rückkehr mehr gab.
    »Wir hätten ihm helfen sollen«, murmelte Rhodan.
    Ras schüttelte den Kopf.
    »Unmöglich, Perry! Außerdem zu spät. Ich
glaube.«
    Rhodan sah es selbst.
    Die Konturen der MAOLA, trotz der Dunkelheit ihrer Lichter wegen
gut zu
    erkennen, begannen sich zu verwischen, so als schöbe sich
eine Wand erhitzter Luft zwischen sie und die F-2020. Gleichzeitig
wurde es heller.
    Die MAOLA war verschwunden, es gab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher