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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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Wissen über
irgendein Orakel in unseren Köpfen. Welches Orakel? Welche
Gefahr? Und woher wußte ich, daß die Schiffe, die auf See
sind, mit den geringsten Schäden davonkommen werden?"
    „Könnte ich deine Fragen beantworten, würdest du
sie nicht zu stellen brauchen", gab ich brummig zurück.
„Siehst du unsere Ausrüstung?"
    Zwischen den Bordwänden spannten sich breite Ruderbänke.
In der Bilge darunter waren die Packen, Ballen und Felle gestapelt.
Schlanke Tonkrüge waren mit mehrfachen Lagen Tauwerk an den
Spanten festgebunden. Flechtwerk aus Weiden füllte teilweise die
Zwischenräume der Ruderbänke aus. Heck und Bug bestanden
aus Balken und Decksplanken. Vor dem Mast stapelten sich zwischen den
Füßen der sitzenden Bootsbesatzung unsere Gepäckstücke
und die wenigen Waffen. Wir waren, soweit ich es beurteilen konnte,
angemessen gekleidet, so ähnlichjedenfalls wie die kriegerischen
Seeleute der REA.
    „Ich sehe sie. Aber ich weiß nicht, was sie enthält",
sagte Ptah. „Wo sind wir?"
    „Im Meer Griechenlands. Vor uns liegt Keftiu mit seiner
größten Stadt Knossos. Ich bin sicher, daß wir beide
dieses Wasser wie unsere Handfläche kennen sollten."
    „Du bist sicher?" fragte er in unverhohlenem Spott.
    Ich mußte lachen. Immerhin: wir lebten und schienen, von
einer tiefen Verwirrung abgesehen, ausgeschlafen, ausgeruht und
keineswegs in tödlicher Gefahr zu sein. Ich besaß keine
    Erinnerung an Rico und die Tage in der Tiefseekuppel, die diesem
Aufwachen oder besser Auftauchen vorangegangen waren. Also hatten
Ptah und ich lange geschlafen. Die nächste Frage lautete also
logischerweise: wann waren wir?
    ES hat euch abermals manipuliert!
    „He, Kyares", rief ich. „Kennst du die Sage vom
wandernden Odysseus?"
    Der Steuermann schräg hinter mir blickte mich verständnislos
an und rief gegen das Klatschen der Wellen zurück:
    „Wer soll das sein?"
    Ich kannte die Odyssee des angeblich blinden Barden und Dichters
Homer, ich kannte auch die rekonstruierten Bilder und Modelle der
Schiffe, die zur Zeit des Odysseus das Mittelmeer befuhren. Als
schlage eine Idee oder eine Vision durch, bildete ich mir plötzlich
ein, Odysseus selbst zu kennen. Unmöglich, sagte ich mir; denn
wenn ein Seemann nicht die Sage des Odysseus kennt... meine Sinne
schienen sich zu verwirren.
    Durch meinen Kopf gellte ein bekanntes Gelächter.
    ES meldete sich.
    ES, mein Freund, mein Tyrann, das Geistwesen, dem ich die
Unsterblichkeit verdankte und den Zellschwingungsaktivator, jenes
unbegreifliche Wesen, das anscheinend alle Macht und Möglichkeiten
des Universums besaß und mich zum Paladin der Menschheit dieses
barbarischen Planeten gemacht hatte.
    Du hast völlig recht, zischte und wisperte lautlos die Stimme
von ES in meinem Schädel. Ein schneller Seitenblick überzeugte
mich, daß Ptah-Sokar gleichzeitig mit mir dieselbe Botschaft
empfing. Lange hatte ES uns nicht warten lassen.
    Ich habe euch geweckt und an Bord dieses kleinen Schiffes bringen
lassen, weil allen Ufern und Stranden, fast jeder Hafenstadt und
nicht nur diesen, sondern auch hochgelegenen Bereichen der sichere
Untergang droht.
    Jedes Wort, jeder Gedanke und jedes Gedankenbild brannten sich
unauslöschlich in meinem Hirn ein. ES hatte eine merkwürdige
Art von Humor, aber in diesem Fall scherzte ES nicht.
    Es gibt im Universum eine Art von Leben, das der Vernichtung
dient. Es sind dies verschieden große und unterschiedlich
geformte Brocken aus planetarer Materie. Nicht einmal ich weiß
genau, wann und wo sie entstanden sind. Unter einem Energiemantel
tragen diese Weltenfragmente Leben. Sie werden beherrscht und sind
voll der unterschiedlichsten Gestalten. Aber das Schrecklichste ist,
daß auf jedem von ihnen große Mengen von Scheusalen
ruhen, die nur einem einzigen Zweck dienen: zerstören und Beute
machen. Sie werden einmal Horden der Vernichtung genannt, oder
Dämonen des Mordes, oder Giganten der Zerstörung. In der
Welt deiner Freunde, der Schiffer, wird man sie vielleicht Titanen
des Unterirdischen nennen, oder so ähnlich.
    Ptahs Finger gruben sich in meinen Unterarm. Der Ägypter
erschauerte. Seine großen, dunklen Augen zogen sich unter dem
Eindruck dieser furchtbaren neuen Wahrheit zusammen. Er atmete
schwer, und mich befiel eine Art Lähmung. Unbarmherzig dröhnte
die Stimme weiter.
    Ich habe versucht, ein gräßliches Schicksal von Larsaf
Drei abzuwenden. Aber das Weltenfragment, dieser kosmische Vagabund,
der in der Zeit und in den Dimensionen
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