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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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wie er durch das Laubdach den
Himmel absuchte.
    Was war gewonnen, wenn es gelang, die Mooner zurückzutreiben,
und die
    Flotte der »Extragalaktiker« zu früh über
Doomsday erschien - dicht gefolgt von der nun ebenfalls mit
Sicherheit alarmierten Flotte der »Retter«, wobei es
keine Rolle spielte, daß nun niemand mehr die ZGU um Hilfe
anrufen würde, wie es deren Plan vorgesehen hatte?
    Es war ein verzweifelter Wettlauf mit der Zeit. Die Entscheidung
über das Schicksal Doomsdays und seiner Menschen entschied sich
nicht hier, sondern im Weltraum.
    Und E'Cuuna konnten den vorbereiteten Hyperfunkspruch nicht
abstrahlen, bevor die »Extragalaktiker« nicht erschienen
waren. Sie würden auf der Stelle umkehren, und nichts war
gewonnen.
    Ras wartete. Auch seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Dann versank die Sonne. Ein Leichter Wind kam auf.
    Als die Mooner sich aus ihren Verstecken schoben, noch benommen
auf die Lichtung taumelten und ihre Feuer entfachten, streckte Ras
schweigend die Hand nach Maccabor aus. Sharla wollte den Gefährten
halten. Maccabor stieß sie sanft zurück.
    Die Hände der beiden Männer berührten sich.
    Die Minuten verrannen. Es wurde schnell dunkel. Ras gab Sharla und
Stace die Waffen zurück und erklärte der Jägerin, was
sie zu tun hatte.
    Ras wartete, bis von überallher wieder das Getrommel zu hören
war. Die Priester traten zwischen die Feuer und bellten mit heiseren
Stimmen Befehle. Die Mooner nahmen ihre Waffen und stellten sich in
Marschkolonnen auf.
    Weiße zottige Gestalten und glühende Augen. Bewegungen,
die unbeschreibliche Wildheit und ungezügelten Blutdurst
verrieten.
    Ras spürte seinen Herzschlag und bekämpfte die eigene
Angst. Maccabor verzog keine Miene. Sharla hatte das Gesicht in den
Händen verborgen. Sie wollte nicht sehen, wie ihre Begleiter
verschwanden - und vielleicht geradewegs in den Tod sprangen.
    Ras atmete tief ein, nickte Stace ein letztesmal zu und gab sich
den Entstofflichungsimpuls.
    Sie materialisierten genau zwischen den Priestern. Ras hatte den
Strahler in der freien Hand und gab einige Schüsse mit breitest
gefächertem Strahl in die Höhe ab. Sharlas Baumversteck war
weit genug entfernt, um nicht gefährdet zu sein, als Zweige und
Blätter Feuer fingen. Es sollte ein Paukenschlag sein. Für
die entsetzten Mooner sah es tatsächlich so aus, als seien da
zwei übernatürliche Wesen vor ihnen aus dem Nichts
entstanden, göttliches Feuer verschleudernd.
    Die Priester wichen zurück. Die zu Marschkolonnen formierten
Mooner fielen auf die Knie oder rannten schreiend, die Waffen weit
von sich schleudernd, in den Dschungel.
    Ras sah das kleine Funkgerät in der Hand eines der Priester.
Sobald er E'Cuuna das Signal gab, würde der Mooner die
erwarteten Stimmen hören -aber es würden nicht die ihrer
Götter sein.
    Ihre Götter waren hier.
    Ras hob beschwörend die Arme. Jetzt fielen auch die Priester
vor ihm und Stace auf die Knie. Tschubais Gesicht war durch die Feuer
dämonisch beleuchtet. Immer noch hallten aus der Ferne die
Trommeln, und sie wurden übertönt vom Schreien der
fliehenden Wilden.
    »Hört die Botschaft eurer Herren!« rief Ras, so
laut er konnte. Er bemühte sich dabei, möglichst dramatisch
zu klingen. Er schwitzte. Maccabor hatte Mühe, sich ruhig zu
halten, aber als Ras schwieg, übersetzte er.
    Die Köpfe der Priester richteten sich auf. Glühende rote
Augen starrten die beiden Männer an.
    »Ihr, die ihr aus dem Nichts erscheint«, krächzte
der Priester mit dem Funkgerät, »schont eure Diener!«
    Stace übersetzte flüsternd. Ras nickte triumphierend.
Sie hatten also ein schlechtes Gewissen. Sie hatten bereits mit den
Befehlen ihrer »Götter« gerechnet und vergeblich auf
die Stimmen aus dem Zaubergerät gewartet.
    »Hört unseren Willen!« rief Ras. Er streckte die
Arme noch weiter gen Himmel. Schnelle Blicke nach allen Seiten
zeigten ihm, daß keiner der Wilden Anstalten machte, sie
anzugreifen. Sie waren wieder erstarrt, alle, aber diesmal in
Ehrfurcht vor den vermeintlichen Göttern.
    »Die Glatthäutigen, die Menschen in den Städten,
sind nicht länger eure Feinde! Wir gaben euch Waffen und den
Befehl, sie zu vernichten. Und ihr folgtet den Befehlen.« Ras
ließ Stace übersetzen. Seine Handflächen waren
feucht. Alles hing nun davon ab, ob es ihm gelang, die richtigen
Worte zu treffen. Wie oft hatte er sie sich zurechtgelegt? Er durfte
nicht zugeben, daß die Götter sich geirrt hatten, denn
Götter, die sich irrten,
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