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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant
Autoren: Perry Rhodan
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zum
anderen, gleichsam in einem Satz, daher der Name.
    Abhängig war dieser Satz von der zugeführten Energie und
von der Belastbarkeit der Passagiere.
    Der Vorgang der Transition ließ sich annähernd mit dem
Eintauchen und Durchtauchen einer dünnen Wasserschicht
vergleichen. Zum einen gab es dabei unvermeidlich einen Aufprall, der
dem Passagier zusetzte, zum anderen aber gab es dabei Spritzer. Im
Fall eines Transitionstriebwerks nannte man solche Spritzer
Strukturerschütterungen. Sie verbreiteten sich
über-lichtschnell, und sie waren mit sogenannten Strukturtastern
sehr gut anzumessen. Aus den Meßergebnissen eines
Strukturtasters ließ sich errechnen, wo das fragliche Schiff in
den Hyperraum eingetaucht und wo es wieder herausgekommen war.
    Etwas mehr als dreißigtausend Lichtjahre von der Erde
entfernt gab es aber einen Riesenroboter, der seit Jahrzehnten danach
trachtete, bei einem Schiff der Terraner solche typischen
Strukturerschütterungen anzumessen. Der Robotregent von Arkon
hätte danach binnen weniger Minuten einige tausend Schiffe in
Marsch gesetzt, um die Erde und ihre Bewohner zu unterjochen, die er
als gefährliche Bedrohung seiner Machtposition ansah.
    Bislang waren die Bemühungen des Regenten erfolglos geblieben
- und das war dem Strukturkompensator zu verdanken. Er bügelte
nämlich die Strukturerschütterungen der Transitionen so
gründlich aus, daß keine anmeßbaren Daten
entstanden. Seit Jahrzehnten flogen so die Schiffe der Terraner durch
die Galaxis, zum eigenen Nutzen und Frommen und zum immerwährenden
Verdruß des arkonidischen Robotregenten, der kein Mittel
unversucht ließ, hinter das Geheimnis der galaktonautischen
Position der Erde zu kommen.
    Im Fall der ANDROMEDA STAR würde der Regent ein weiteres Mal
vergeblich seine positronischen Fühler strapazieren. Der
Strukturkompensator war von neuester Bauweise und in tadellosem
Zustand. Seccar nahm sich eine ganze Stunde Zeit, bis er nicht mehr
den geringsten Zweifel hatte.
    Die ANDROMEDA STAR konnte jederzeit gestartet werden, Schiff und
Pilot waren bereit. Seccar machte es sich auf dem Sitz des Piloten
bequem. Er sah auf die Uhr.
    Die Dämmerung würde sich bald über die Gobi
herabsenken. Es konnte nicht mehr lange dauern. Und Hardan Seccar war
überaus gespannt zu erfahren, was Varn Hister mit der
unscheinbaren Vanessa Carmichael vorhatte.
    „Ich finde es reizend, daß Sie gekommen sind, Sir! “
    Vanessa half ihrem Chef aus dem Mantel und hängte ihn an die
Garderobe. Dann ging sie in die Küche, um eine Vase für die
Blumen zu holen. Der Chef hatte ihr gelbe Rosen mitgebracht, und
allein das ließ Vanessas Herz höher schlagen.
    Sie führte ihren Gast ins Wohnzimmer.
    „Schön“, sagte der Gast. „Wirklich sehr
schön. Ich hatte mir gleich gedacht, daß Sie eine Hand für
solche Dinge haben.“
    Vanessa biß sich auf die Lippen. Der Gast lächelte
sanft.
    „Glauben Sie nicht, ich wüßte nicht zu würdigen,
daß Sie ein wenig Licht und Farbe in meine triste Arbeitsgruft
gebracht haben. Ich habe diese Dinge sehr wohl bemerkt.“
    Vanessa deutete verlegen auf einen der Sessel.
    „Setzen Sie sich, Sir. Darf ich Ihnen einen Aperitif
anbieten?“
    „Keinen Alkohol bitte.“
    „Ich weiß“, sagte Vanessa lächelnd.
„Fruchtsaft?“
    Der Gast nickte. Während er an dem Fruchtsaftcocktail nippte,
sah er sich in der Wohnung um. Sie entsprach dem Bild, das er sich
von seiner Mitarbeiterin gemacht hatte. Sauber und bescheiden,
unauffällig bis an die Grenze zur Selbstauflösung, aber in
allen erkennbaren Details mit sicherem Geschmack eingerichtet.
    Vanessa servierte das Essen. Sie hatte selbst gekocht, mehr mit
dem Herzen als mit dem Verstand, und das Essen war danach geraten. Es
schmeckte vorzüglich.
    Die Mahlzeit verlief schweigend, fast so geschäftsmäßig
unbeteiligt, wie die beiden ihre Arbeit taten. Der Gast zeigte sich
ein wenig gerührt, als er das Kistchen mit Zigarren entdeckte,
das Vanessa besorgt hatte.
    „Sie scheinen mich förmlich studiert zu haben“,
sagte er und bedankte sich mit einem formvollendeten Handkuß,
der Vanessa bis an die Haarwurzeln erröten ließ.
    Was sie fast um den Verstand brachte, war die Tatsache, daß
sie den Verlauf des Abends genauso vorher überlegt und sich
gewünscht hatte. Und diese Tatsache machte ihr ein wenig Angst.
Bis zu diesem Handkuß hatte ihre Phantasie gereicht...
    Der Gast zündete sich umständlich eine der Zigarren an.
Nach dem Essen gestattete er Vanessa auch, ihm
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