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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten
Autoren: Perry Rhodan
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Wachen der Stadt und einigen Männern, die aus
den Bierhäusern kamen."
    Am Boden eines riesigen Kraters sahen wir umgestürzte,
außerordentlich massive Säulen aus geschwärztem
Sandstein und einen schwarzen Boden, auf dem nicht einmal mehr Sand
lag. Alles, was sich in diesem Versteck befunden hatte, war
vernichtet. Es gab weder die Geräte des Spielers, noch konnten
wir etwas von den Sarkophagen oder der anderen Ausstattung erkennen.
Vor meiner linken Sandale steckte eine winzige, weiße Feder.
Ich hob sie auf; sie stammte wohl aus der Schwinge eines der weißen
Falken, von denen Taharka schaudernd erzählt hatte.
    Mit dunkler Stimme, rauh vor Schmerz, brummte Ptah:
    “Zakanza starb blitzschnell. Unser Freund hatte einen Tod,
um den ihn Tausende beneiden."
    “Wir werden oft wünschen, ihn bei uns zu haben".
    “Wenn er nur auf uns gewartet hätte...", knurrte
Ptah-Sokar und wandte sich ab. “Gehen wir. Hier werden wir
nichts mehr finden. Irgendwann starb der Spieler, und vor Tagen starb
der zweite. Achtzehn Parasiten sind noch frei."
    Wir gingen durch den glühendheißen Sand, knoteten die
Zügel auseinander und fuhren zurück zu dem kleinen Gasthaus
nahe des Sommerpalasts. Dort wartete bereits ein Bote auf uns. Er
näherte sich mir mit der Miene eines Verschwörers und
flüsterte:
    “Herr! Bist du Atlan-Aakener, der Heiler der Haut?"
    Eine Handbewegung bedeutete Ptah und Taharka, sich zu entfernen.
Die Botschaft, wie immer sie lauten mochte, schien nur für mich
bestimmt zu sein. Mein Extrasinn meldete sich nach langer Zeit
wieder:
    Ein adeliger Ägypter! Sieh genau hin. Sage nichts Falsches,
Arkonide!
    “Du hast mich richtig erkannt. Ich heile die Haut, und ich
tue dies an ägyptischer und fremder Haut."
    Die Fingernägel des Mannes zeugten nicht von einfacher,
harter Arbeit. Seine Haut war ohne Narben. Auch war er für einen
Boten oder Kurier zu wohlgenährt. Er bemerkte den Blick, mit dem
ich den Golddraht seiner auffällig zerrissenen Sandalen
feststellte, sah verlegen zur Seite und fuhr fort:
    “Du weißt, daß Iken-Sheshu, der Seth-Priester,
nach dir schickte und starb, ehe du kamst?"
    Ich schüttelte den Kopf und erwiderte wahrheitsgemäß:
    “Nein. Ich weiß es nicht. Sein Bote fand mich wohl
nicht, denn ich verließ Akoris vor einigen Tagen. Wann starb
er?"
    Er nannte zu meiner Verblüffung genau die Nacht, in der Ptah
meinen Parasiten entfernt und Zakanza sein jähes Ende gefunden
hatten.
    Siebzehn Symbionten! flüsterte der Logiksektor.
    “So war es", entgegnete ich und bemühte mich,
meine Verblüffung zu verbergen. “Der Kurier erreichte den
Palast Ptah-Sokars erst, als ich bereits auf der Reise war. Hast du
eine Botschaft?"
    “Ja. Du weißt, daß in Nechen der ägyptische
Pharao Sekenenre Taa der Zweite herrscht, obwohl das Delta und der
Süden Gegenherrschern gehorchen?"
    “Ich weiß es, aber ich messe diesem für meine
Kunst nur wenig Bedeutung bei. Der Schmerz des Leidens ist im Süden
ebenso groß wie in der Mitte oder im Norden des Reiches."
    Er lächelte gequält und antwortete:
    “Klangvolle Worte, Arzt. Der Pharao wünscht dich zu
sehen. Aja-nefer, seine Konkubine, ist krank und äußert
wirre Ideen."
    “Du weißt, daß ich der Heiler der Haut, nicht
des Innern, genannt werde?"
    “Nur aus diesem Grund bittet er dich."
    Es klang, als habe ich einen neuen Parasiten gefunden. Die
Wahrscheinlichkeit war groß. Ich legte dem abwartend und gar
nicht demütig dastehenden Mann die Hand auf die Schulter und
sagte halblaut:
    “Ich werde nach Nechen kommen, so bald ich kann. Die
Krankheit verläuft so langsam, daß übertriebene Eile
nur schadet - wenn es das ist, was wir meinen. Sage deinem Pharao,
daß ich mich durch diesen Ruf ausgezeichnet fühle und
alles tun werde, um Aja-nefer schnell zu heilen."
    “Wie lange willst du den Pharao warten lassen?"
    “Ich muß zurück nach Akoris, denn dort ist all
mein Werkzeug und meine Ausrüstung. Und zudem rief mich ein
hoher Beamter des Pharaos Apophis; deswegen bin ich hier. Helfe ich
nicht ihm, so wird er mich verfolgen und töten lassen, und damit
ist dem Sekenenre wenig geholfen. Noch ist es so, daß Nechen
und das Gebiet um Theben dem Delta Tribut zollt. Mein Leben ist
zumindest mir recht wertvoll, Bote mit den goldenen Sandalen. Sage
dies dem Pharao, aber sage ihm auch, daß ich sofort komme, wenn
ich andernorts fertig bin. Ich schwöre es, in diesem Fall nicht
bei Seth, sondern bei Osiris. Zufrieden?"
    Er machte eine geringschätzige
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