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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten
Autoren: Perry Rhodan
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Obersten Priester des Seth
kippte zur Seite. Ein Muskelreflex krümmte die Beine zusammen
und ließ Iken-Sheshu über die Platten rollen. Das schwere
Amulett gab jedesmal, wenn es gegen die Steine schlug, einen
hallenden, metallischen Ton von sich. Mit einem letzten würgenden
Gurgeln starb Iken, als eine unsichtbare Faust nach seinem Herzen
griff und dessen Schlag anhielt. Der runde Fleck der zweiten Hand
über seiner Brust verfärbte sich, wurde zuerst hellbraun
und dann aschefarben. Schließlich löste er sich an den
Rändern von der Haut. Der Körper streckte sich noch einmal
und blieb mit ausgestreckten Gliedmaßen auf der Terrasse
liegen.
    Der Parasit war vernichtet worden und nahm, sich auflösend,
seinen Träger mit in den Tod. Die Religion des Seth hatte ihren
Obersten Priester verloren. Ein winziger Schritt in dem Spiel war
ohne die Mitwirkung des Spielers unternommen worden. Die
Machtverhältnisse verschoben sich an einer einzigen Stelle um
einen winzigen Betrag. Hier war die Macht der Heka Khasut
eingeschränkt worden, vielleicht veränderte der Umstand,
daß der Nachfolger Iken-Sheshus nicht die Hilfe eines
Symbionten haben würde, die bestehenden Verhältnisse.

16.
    Ptah-Sokar zügelte sein Gespann und ließ Taharka und
mich holen. Er deutete auf die Trümmer, das kraterähnliche
Loch aus geschwärztem Sand und die umgeworfenen Säulen am
Ende der zahlreichen Spuren.
    “Ich sehe die Probleme - die heute noch keine sind - etwa
so: Einst waren die Heka Khasut wilde und entschlossene Nomadenvölker
gewesen. Ihr Vorteil war der ständige Ortswechsel. Dann kamen
sie in dieses Land, das sie mit Reichtum und der unsichtbaren
Dekadenz des weitestgehend städtisch orientierten Lebens
empfing. Nach zweihundert oder weniger Sommern waren die Heka Khasut
praktisch untergegangen; sie heirateten, vermischten sich mit der
Bevölkerung, übernahmen fast alle Sitten und Gebräuche
und waren dem Einfluß der stabilen Kultur nicht mehr
gewachsen."
    Ich nickte ihm zu und dirigierte mein Gespann auf die Fläche
des harten, geriffelten Sandes hinaus, aus dem kümmerliche
braune Grashalme hervorsahen. Unter den stählernen Felgen meines
Wagens knirschten die Steinsplitter. Die furchtbare Detonation hatte
sie wie Geschosse in der Umgebung verstreut.
    “Eine richtige Sicht der Tatsachen, Ptah. Aber sie sitzen,
sich ihrer Herkunft wohl bewußt, auf den Thronen der
Pharaonen!"
    “Wohlgemerkt", sagte er entschieden, “auf
Stühlen, die von ägyptischen Handwerkern im ewigen Stil des
Großen Hauses hergestellt worden sind!" “Trotzdem
werden auch Heka Khasut nur eine Episode der ägyptischen
Reichsgeschichte bleiben", schränkte Taharka ein. “An
dieser Stelle haben wir das Gespann zurückgelassen. Dort wurde
ich in den Sand geschleudert."
    Wir sahen die Spuren in aller Deutlichkeit. Kurz nach dem
Augenblick, an dem ich mich wieder einigermaßen erholt zu haben
glaubte, waren Ptah-Sokar und ich mit zwei Gespannen von Akoris
aufgebrochen, hatten unterwegs ständig die Pferde gewechselt und
hatten ohne Schwierigkeiten Taharka, die einzige Augenzeugin
gefunden. Erschüttert hörten wir ihren Bericht über
den Zustand des Grabmals, das Aussehen des Spielers und, soweit sie
und wir es rekonstruieren konnten, den gewaltsamen Tod Zakanzas und
des Androiden von Wanderer. Jetzt näherten wir uns dem Krater,
der uns deutlich erkennen ließ, wie ungeheuer stark die
Explosion gewesen war. Wenn überhaupt, sahen wir Teile der
“Einrichtung" nur in deformiertem und zerstückelten
Zustand.
    “Weiter. Bis an den Rand des Kraters, wenn die Pferde nicht
einsinken", sagte ich.
    Die Gespanne bewegten sich weiter. Zuerst noch auf dem harten
Sand, der vom Wind und Temperatur zusammengebacken worden war. Dann
über die ersten Dünen, in die Hufe und Felgen weiter. Wir
versanken bis zu den Knöcheln in dem immer lockerer werdenden
Sand. Die ehemalige Grabanlage, eine riesige Mastaba, war vernichtet.
Nur die Prozessionsstraße, durch Sandanhäufungen
geschützt, ließ noch deutlich ihre Form und Länge
erkennen. Vor uns breitete sichjetzt der Trichter aus.
    Ich sagte verwundert:
    “Es gab keine anderen Spuren. Offensichtlich wagte sich kein
Fellache hierher." “Zakanza starb mitten in der Nacht und
weit entfernt von der nächsten Siedlung. Für die Ägypter
war dies ein ferner Donner, weit draußen in der feindlichen
Wüste."
    “Du hast wohl recht, Taharka", murmelte Ptah. “Du
bist auch auf der Rückfahrt niemandem begegnet?"
    “Nur den
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