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PR TB 198 Das Tor Zur Tiefe

PR TB 198 Das Tor Zur Tiefe

Titel: PR TB 198 Das Tor Zur Tiefe
Autoren: Perry Rhodan
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ihrem Gefühl kein Raumschiff war,
sondern ein stationärer Fixpunkt, die Heimat, der Boden, den man
unter den Füßen hatte.
    Schweigend begann sie mit den Interntests der Ortungsanlage.
    Vor einem Jahr, als sie und Charles Dwitte geheiratet hatten,
hatte sie ihren Zweitberuf als Labortechnikerin aufgegeben. Das Leben
an Bord des riesigen, dreiteiligen Hantelraumschiffs erforderte es,
daß fastjedes Besatzungsmitglied zwei unterschiedliche Aufgaben
. zu erfüllen hatte. In der Regel lag eine Aufgabe in der
Tätigkeit an Bord der SOL selbst, während die
Zweitverwendung mit Verteidigungsaufgaben zu tun hatte oder, wie in
Rosys Fall, sich auf eines der zahlreichen Beiboote bezog.
    Die junge Frau war etwa 1.62 groß und lag mit dieser Größe
weit unter dem Durchschnitt der Solaner und Terraner. Ihre zierliche,
fast mädchenhafte Figur ließ nicht ahnen, welche Kräfte
in ihrem durchtrainierten Körper steckten. Auch ihre sehr ruhige
und zurückhaltende Art weckte eher die Vermutung, daß sie
ein Mauerblümchen sei. Ihre Haare trug sie seit einiger Zeit
glatt gekämmt und bis auf die Schultern herabhängend. Auch
auf der SOL ging man mit der Mode. Des halb hatte sie auch die
Haarfarbe gewechselt. Schwarz war im Augenblick begehrt, und so trug
sie die Haare. Ihre großen, dunklen Augen stachen in dem
blassen Gesicht hervor. In ihnen lag ein Zug von Traurigkeit, aber
das täuschte. Sie konnte sehr fröhlich und ausgelassen
sein, aber sie vermied solche Launen, wenn es um Aufgaben ging, die
mit der Sicherheit der SOL zu tun hatten. Dann war sie still und
arbeitete beharrlich und unter voller Konzentration.
    So war es auchjetzt, als sie die Ortungsanlage mit dem Testgerät
verbunden hatte und die simulierten Impulse in die Anlage fließen
ließ. Sie hörte kaum zu, als von Zeit zu Zeit die
Klarmeldungen ihres Mannes aus dem Triebwerksdeck durchgesprochen
wurden. Commander Ogilvie machte sich sorgfältige Notizen. Nur
einmal blickte die Frau kurz auf, als ein Mann die Zentrale betrat.
Sie zeigte ihre Verwunderung nicht, denn dieser Mann gehörte zu
den bekanntesten Personen an Bord der SOL.
    Es war Alaska Saedelaere.
    Der Mann mit der Plastikmaske im Gesicht begrüßte die
beiden Solgeborenen kurz und etwas linkisch. Saedelaere war kein
Meister im Umgang mit seinen Mitmenschen. Er fühlte sich als
Außenseiter, und das nur, weil er diesen fremdartigen
Organklumpen in seinem Gesicht trug, den kein Mensch sehen
    durfte.
    „Sie sind wohl für den nächsten Einsatz mit der
JAYMADAHR vorgesehen?" wollte Ogilvie wissen. Er erhielt nur ein
unsicheres Brummen zur Antwort.
    Rosy Dewitte hatte zu Testzwecken die Ortungsanlage voll
aktiviert. Daher konnte sie noch einen Warnschrei ausstoßen,
als sie plötzlich das Echo eines Hochenergiestrahls gewahr
wurde. Instinktiv umklammerte sie den Haltegriff des Kontrollpults.
    Für die beiden Männerjedoch kam die Warnung zu spät.
Mit krachendem Bersten traf ein ungeheurer Schlag die JAYMADAHR. Rosy
klammerte sich verzweifelt an den Griff, um nicht quer durch die
Zentrale geschleudert zu werden. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie,
wie Commander Ogilvie wie ein welkes Blatt im Herbstwind gegen einen
Stahlschrank geworfen wurden und verkrümmt zu Boden schlug.
    Alaska Saedelaere erging es nur wenig besser. Er verlor den Halt
und knallte mit voller Wucht gegen die Rückseite eines
Kontursessels. Bevor er wieder auf den Beinen war, schlug der zweite
Treffer in unmittelbarer Nähe ein.
    Schlagartig erlosch die Beleuchtung, nur ein einzelnes, schwaches
Notlicht spendete noch etwas Helligkeit. Die JAYMADAHR wurde von
tosenden Gewalten umhergerissen. Die künstliche Gravitation, die
von der SOL selbst erzeugt wurde, verschwand. Gegenstände
segelten durch die Zentrale.
    Rosy Dewitte konnte sich nicht mehr halten und flog zur Seite.
Instinktiv schloß sie die Augen und suchte nach irgendeinem
Halt. Sie hatte Glück, denn ihre Hände faßten nach
den fest verankerten Füßen eines Arbeitspults. Sie
klammerte sich daran fest.
    Ängstlich wartete sie darauf, daß die Gravitation
wieder einsetzen würde, während sie die Augen öffnete.
Aber das künstliche Schwerefeld blieb aus.
    Noch während sie überlegte, daß dies bei den
zahlreichen Reservesystemen der SOL eigentlich gar nicht geschehen
konnte, durchfuhr sie ein eisiger Schreck. Die Umgebung in der
Zentrale flackerte in einem kalten und zugleich erschreckenden Licht.
    Sie wagte nicht, nach der Quelle dieses Lichtes zu blicken, denn
sie wußte
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