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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen
Autoren: Perry Rhodan
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Niemand
wußte, wo wir waren, wo der Gegner steckte - vor allem wußte
niemand außer mir, wer dieser Gegner war, der mich so gründlich
getäuscht hatte.
    Ich schaffte es, den Palastbezirk zu verlassen, bevor das äußere
Tor wieder geschlossen wurde. Das Getümmel auf den Höfen
der Festung interessierte mich nicht.
    Die Straßen Hylans waren verlassen. Die Bewohner hatten sich
in ihre Häuser zurückgezogen.
    Ich rannte, was meine Beine hergaben. Es war nicht sehr weit bis
zu Puthors Haus, und doch schien dieser Lauf eine Ewigkeit zu dauern.
    Das Tor war verriegelt. Ich hatte es nicht anders erwartet.
    Ich kletterte an dem schmiedeeisernen Tor in die Höhe,
schwang mich darüber und landete wohlbehalten im Garten.
Unmittelbar hinter dem Tor fand ich einen der Sklaven auf dem Boden
liegend. Er war betäubt, jemand hatte ihm einen Schockschuß
verabreicht.
    Dieser Anblick ließ mich stoppen.
    Ich wollte erst wieder zu Atem kommen, bevor ich mich in den
letzten, entscheidenden Kampf stürzte. Ich trabte den Weg
entlang, und ich fand, was ich erwartet hatte.
    Der Gegner hatte sich Zutritt verschafft und mit einer Schockwaffe
auf alles geschossen, was sich ihm in den Weg gestellt hatte. Ich
fand Puthor, ich fand seine
    Sklaven. In der Nähe des Eingangs zum Haus fand ich Tochtu
und zwei seiner Söhne.
    Ich war nicht dumm genug, einfach in das Haus zu marschieren.
    Ich suchte mir eine geeignete Stelle aus und begann an der Wand in
die Höhe zu klettern. Ich fand genügend Halt für Hände
und Füße, das erleichterte mir die Arbeit. Nach kurzer
Zeit hatte ich das Dach erreicht. Vorsichtig schlich ich auf dem
Flachdach vorwärts, auf den Raum zu, in dem Jana schlief - wenn
sie noch schlief.
    Ich hatte Glück.
    Unmittelbar neben Janas Zimmer führte ein Kabel an der
Hauswand entlang. Wahrscheinlich verband es die Hyperkomantenne auf
dem Dach mit Puthors privatem Hyperkomanschluß. Ich kletterte
an diesem Kabel ein Stück in die Tiefe.
    In Janas Zimmer brannte Licht, und ich sah, daß vor ihrem
Bett ein Mann mit einer Waffe in der Hand stand. Die Waffe zielte auf
die junge Frau, die bleich und reglos in dem Bett lag.
    Das Fenster war offen. Mit einem Satz war ich im Zimmer. Der Mann
hörte, wie meine Füße den Boden berührten, er
drehte sich herum. Zu spät - er rannte genau in den
Dagor-Betäubungsschlag hinein, den ich noch im Sprung angesetzt
hatte. Er brach mitten in der Bewegung betäubt zusammen.
    „Nicht übel, Arkonide", sagte mein Gegner.
    Sie hatte im Hintergrund gelauert, auf mich gewartet. Ich war ihr
genau vor die Mündung gerannt.
    Sie - die verschleierte Frau, die ich an Currans Seite gesehen
hatte. Sie war ein wenig älter als dreißig Jahre und
ebenso apart wie energisch. Kein Wunder, daß es ihr - ich
vermutete: bei ihrem letzten Urlaub auf dem Planeten - gelungen war,
die Zuneigung Currans zu gewinnen. Selbstbewußte und
selbstsichere weibliche Geschöpfe, wie sie auf der Erde typisch
waren, dergleichen war auf Aponti II - oder Batwyng - unbekannt. Und
auf einen Heranwachsenden, selbst wenn er mit allen Abwässern
gewaschen war wie Curran, mußte sie geradezu verheerend wirken.
-„Hexe", hatte er sterbend gesagt.
    „Sie waren Assistentin im Institut, nicht wahr?" Ich
tat, als interessierte mich der entsicherte Impulsstrahler in der
Hand der Frau nicht.
    „Allerdings", sagte sie. Sie hatte eine ausgesprochen
angenehme Stimme. „Bevor Sie fragen: meine Vorgesetzten habe
ich aus dem Weg geräumt. Es erschien mir besser so. Dann mußte
nämlich der Verdacht aufkommen, einer der Verschwundenen habe
die Tat auf dem Gewissen. Offiziell mache ich zur Zeit auf der Erde
Urlaub, im Hochgebirge."
    Die Frau war eiskalt und entschlossen. Kein Wunder, sie kämpfte
um die Unsterblichkeit.
    „Dann sind wir also Kollegen", sagte ich leichthin und
deutete auf meinen Zellaktivator.
    Sie lächelte verächtlich.
    „Irrtum", sagte sie. Die Mündung ihrer Waffe
zielte auf meine Brust. „Sie können ihre Unsterblichkeit
nur für sich selbst behalten - ich kann sie verschenken. Wer mir
dienen wird, den kann ich unsterblich machen. Das können Sie
nicht."
    „Können Sie es? Sind Sie in der Lage, das Serum
herzustellen?" fragte ich.
    Zeit gewinnen, das war mein Ziel. Ich hatte etwas gespürt,
das ich in diesem Zusammenhang zuletzt vermutet hätte.
    „Wenn man Ihnen die Formel stiehlt?"
    Sie lachte. Sie war wirklich attraktiv, mußte ich
feststellen.
    „Niemand wird mir die Unterlagen stehlen", sagte sie
amüsiert.
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