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PR TB 185 Die Einmann Operation

PR TB 185 Die Einmann Operation

Titel: PR TB 185 Die Einmann Operation
Autoren: Perry Rhodan
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für
die Diagnose bekomme", ordnete der Arzt an. "Danach sehen
wir weiter."
    Er verließ den Raum. Das Rufzeichen am Videoschirm blinkte.
Tekener ging hin und schaltete das Gerät ein. Erschrocken zuckte
er zusammen, als er das Gesicht Sharon Bartons auf dem Bildschirm
sah.
    Sie lächelte so unbefangen, als könne sie ihn nicht
sehen.
    "Hallo, Ronald", sagte sie. "Man kann nicht gerade
behaupten, daß du alles gut überstanden hast, aber du hast
es immerhin überstanden. War es schlimm?"
    Die vertrauliche Art, in der sie redete, überraschte ihn, und
sie gefiel ihm. Sie war ein klares Bekenntnis zu ihm.
    Er fuhr sich vorsichtig tastend über das von Pockenbeulen
entstellte Gesicht. "Du hast mich also doch noch erkannt",
erwiderte er und versuchte, sich gelassen zu geben. "Wie sehe
ich aus mit Lashat-Pocken?"
    "Verheerend", antwortete sie. "Und abgrundhäßlich.
Aber das geht vorbei.
    Die Pocken heilen ab - und dann kann ich mir vorstellen, daß
du recht interessant aussehen wirst. Die Lashat-Narben wirst du
behalten. Sie werden deinen Feinden auf den ersten Blick anzeigen,
mit wem sie es zu tun haben. Das allein wird genügen, die
meisten in die Flucht zu jagen."
    "Dich werden die Narben nicht stören, Sharon?"
    "Überhaupt nicht, Tek. Im Gegenteil. Eigentlich hat mich
bisher nur dein Milchgesicht gestört."
    Er lachte. Er wußte, daß sie übertrieb. Sie
blickte zur Seite, nickte ihm dann kurz zu und stand auf. Atlan nahm
ihren Platz ein.
    Tekener war überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, den
Lordadmiral hier zu sehen. Er richtete sich auf und setzte zu einer
exakt formulierten Erfolgsmeldung an, doch der Arkonide unterbrach
ihn schon nach den ersten Worten.
    "Lassen wir das", sagte er. "Ich weiß
Bescheid. Die Organisation ist zerschlagen. Ihre führenden
Persönlichkeiten sind auf Lashat geblieben. Sie werden uns keine
Sorgen mehr machen. Inzwischen ist auch restlos geklärt, mit
welcher Technik man unsere Handelsraumer entführt hat und wie
wir uns in Zukunft gegen solche Manipulationen schützen können."
    Wieder hatte Ronald Tekener das Gefühl, daß er nur am
Rand des großen Spiels agiert hatte, nicht aber in dessen
Mittelpunkt gestanden hatte. Und das, obwohl er den Stützpunkt
der Raumpiraten vernichtet hatte.
    "Sharon hat es schon gesagt", fuhr Atlan fort. "Sie
werden Narben zurückbehalten. Doch das ist kein Problem. Mit
kosmetisch-chirurgischen Mitteln lassen sie sich beseitigen, so daß
Sie wieder so aussehen werden wie früher. Wenn Sie wollen."
    "Ich weiß nicht, ob ich will", antwortete Tekener.
    Atlan blickte ihn forschend an. Er lächelte.
    "Warten wir erst einmal ab", sagte er. "Vielleicht
sind Sie mit Ihrem neuen Gesicht durchaus zufrieden. Wer weiß?"
    "Ich habe das Gefühl, daß Sie es ganz gern sehen
würden, wenn ich mich nicht operieren lasse."
    Das Lächeln auf dem Gesicht des Arkoniden vertiefte sich.
    "Ein von Lashat-Narben gezeichnetes Gesicht ist wie ein
Markenzeichen", erklärte er. "Sharon hat vollkommen
recht. Wer auch immer es mit Ihnen zu tun haben wird, der weiß
von vornherein, daß er sich vorsehen muß. Wir werden
dafür sorgen, daß Ihr Einsatz auf Lashat bekannt wird. Man
wird im Solaren Imperium - und vielleicht auch noch darüber
hinaus - von Ihnen sprechen. Man wird von dem Mann sprechen, der es
gewagt hat, gegen einen der raffiniertesten Spieler, gegen
Temmerthan, zu spielen. Man wird sagen, daß auch Ihr Einsatz
auf Lashat ein Spiel war, in dem Sie es mit den Lashat-Pocken
aufgenommen haben."
    "Sie übertreiben, Lordadmiral."
    Atlan lehnte sich schmunzelnd in seinem Sessel zurück.
    "Warum?" fragte er. "Vielleicht wird man Sie morgen
schon den Galaktischen Spieler nennen? Und wir werden uns zu
überlegen haben, wo wir Sie besonders erfolgversprechend
einsetzen können."
    Er merkte, daß Tekeners Kräfte nachließen, und
brach das Gespräch ab. "Melden Sie sich bei mir, wenn Sie
wieder gesund sind", sagte er und schaltete das Videogerät
aus.
    Tekener sank erschöpft in seinem Sessel zusammen.
    ENDE
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