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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao
Autoren: Perry Rhodan
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tauchte den
vierten Palmenstengel ein und schrieb die Schlußfloskel, dann
stand er in einer einzigen, gleitenden Bewegung auf, nickte
ehrfürchtig und schwenkte den Papyrus trocknend hin und her.
    „Danke”, sagte ich und sah zu, wie er die hellgelben
Blätter zusammenrollte. ,.Ruf e den Boten her, ja?”
„Sofort, Horus-Atlan.”
    In den nächsten Tagen verließen viele schnelle Boten
mit Anweisungen unser Haus. Aber fast ebenso viele Melder kamen aus
den verschiedenen Teilen des Reiches, das entlang des Stromes eine
Längsausdehnung von vierundzwanzigtausend Ellen hatten. Befehle,
Vollzugsmeldungen, Pannen und Rückschläge, lobende Worte
Amenemhets und sein drittes Versprechen, die kleine Herde Pferde
kaufen zu lassen. Und schließlich nach etwa zwanzig Tagen
voller Arbeit, legte unweit unseres Hauses eine kleine Barke mit dem
Zeichen des Gottkönigs am Segel an.
    „Es muß Zakanza-Upuaut sein, unser Freund”,
murmelte ich und stand auf. Ptah-Sokar kratzte sich im Nacken und gab
zurück:
    „Die Falken der Hoffnung jagen dahin, aber die Esel der
Erfahrung trotten bedächtig."
    Ich grinste ihn an und fragte zurück:
    „Du meinst also, daß ich nicht an schnellen, sicheren
Erfolg denken darf?”
    „Unser Freund wird es dir sicherlich bestätigen. An den
Totentempeln wird jahrzehntelang gebaut, und sie sind zu nichts
nutze. Wie lange wird es erst dauern, etwas Sinnvolles zu tun?”
    Wir sahen uns an, und damals kam mir das erstemal der Verdacht,
daß zwischen mir, Zakanza-Upuaut und Ptah-Sokar mehr als nur
äußerliche Ähnlichkeiten ' und Übereinstimmungen
bestanden. Aber die Ankunft

    des „Öffners der Straßen” ließ diesen
ersten, keineswegs negativ gefärbten Verdacht wieder vergehen
wie das Wasser in den Feldern. Wir gingen auf dem breiten Plattenweg,
der hinunter zum Nilufer führte, unter den knarrenden Palmen der
Barke entgegen. Uns erwartete eine kleine Überraschung.
    Mit einem riesigen Satz sprang der Nubier auf die kleine Rampe
hinunter, umarmte den Truppenführer und beugte vor mir das Knie.
    „Der Pharao hat alle deine Taten mit wohlgefälligem
Lächeln betrachtet. Diese Barke mit allen und allem, was darauf
und darin ist, gehört dir. Befiehl, und es wird getan, was du
willst, Horus des Horizonts.”
    „Das Problem muß größer sein, als wir
dachten”, bemerkte Ptah-Sokar, aber als er sah, was der Bauch
der Barke aus geflochtenem und abgedichtetem Binsengeflecht enthielt,
schwieg er beeindruckt. Nur seine Augen verrieten das Maß
seiner Freude. Es kamen Musikanten mit ihren Instrumenten, Ruderer
mit riesigen Körben voller blaubestäubter, praller Trauben,
Granatäpfeln und dicken Ringen von Knoblauchknollen, spitze
Steingutkrüge voll Honig auf den muskulösen,
schweißglänzenden Schultern, grobkörniges, nahrhaft
und verlockend riechendes Weizenbrot in Binsenkörben mit sich
schleppend, die mit weißen Tüchern ausgelegt waren. Junge
Mädchen, so gut wie unbekleidet, mit goldenem Schmuck und
solchem aus Elektrum be-hangen, mit betörendem Lächeln und
langen, dunkelbraunen oder schwarzen Haaren liefen über das
schwankende Brett an Land und tänzelten an uns vorbei, dem Haus
entgegen. Einige würdig dreinsehende Männer, Handwerker
wohl, schleppten schwere Werkzeuge mit sich. Wieder andere trugen
riesige, gebratene und gespickte Teile von Gazellen und Rindern,
schwankend bewegten sich Käfige mit gemästeten Enten und
Gänsen vorbei, mit Kranichen, die nur mit den Schnäbeln
klapperten und fett auf dem Käfigbo

    den hockten. Ein Korb frischgelegter Eier wurde an uns
vorbeigetragen, die Hunde umtanzten übermütig bellend die
Beine der Mädchen und Männer, schnappten nach den weißen,
gebleichten Ziegenfellen und den sorgsam gewebten, mit goldenen Fäden
geborteten Stoffen. Immer mehr hob sich die Barke aus dem schlammigen
Nilwasser.
    Fünf oder mehr Männer blieben neben den Haltetauen, im
Bug und Heck der Barke stehen und blickten uns an, als erwarteten sie
etwas. Ptah-Sokar schüttelte verblüfft und ehrlich
beeindruckt den Kopf und zischte dann in mein Ohr:
    „Schenke dem Armen eine Gurke, und er wird klagen, daß
sie krumm sei! Der Pharao ist niemals ohne guten Grund von solch
betörender Großzügigkeit. Uns stehen Schwierigkeiten
bevor.”
    „Nicht von der Besatzung und dem Inhalt dieses Schiffes”,
erklärte Zakanza-Upuaut. „Er schickte auch Köche,
Tänzerinnen, Sänger und Masseure. Auch Handwerker, die das
Haus verschönern sollen. Der nächste Mond soll
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