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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie
Autoren: Perry Rhodan
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Männer zeugten von Skepsis, aber sie
gehorchten. Die Sprengsätze wurden rings um die Teleskopstützen
gebunden, die Zündschnüre gelegt. Dann zogen sich alle in
sichere Deckung zurück, und Turmack selbst setzte die Lunten in
Brand.
    Diese Explosion übertraf die vorhergehenden bei weitem. Der
Krach war mörderisch, Fontänen von Erdreich wurden weit
durch die Luft geschleudert. Ein hallender Schlag durchlief den
Kleinraumer, der wie ein riesiger Gong erdröhnte. Der Luftdruck
versetzte ihn in schlingernde Bewegungen, die aber von der Hydraulik
der Landestützen abgefangen wurden. Mehr geschah nicht. Als die
Sicht wieder klar wurde, stand die Space-Jet genauso unberührt
da wie zuvor, nur die Lichtung ringsum glich einem Schlachtfeld.
    Die Soldaten erwarteten einen Zornesausbruch des Hauptmanns, aber
dieser blieb aus. Gran Turmack knirschte zwar vor Wut mit den Zähnen,
beherrschte sich aber nach außen hin. Nur seine Gedanken waren
alles andere als erfreulich. Er hatte nichts mehr aufzubieten und gab
den Befehl zum Rückmarsch.
    Gleich nach der Ankunft in den Höhlen ließ er die
Terraner zu sich bringen. Sein mißglücktes Vorhaben
erwähnte er natürlich mit keinem Wort. Dafür kam er
sofort wieder auf sein Ansinnen vom Morgen zurück.
    „Jch hoffe, daß Sie sich inzwischen über den
Ernst Ihrer Lage voll klargeworden sind, Bull. Es gibt für Sie
nur zwei Möglichkeiten, die zur Wahl stehen: Entweder
Zusammenarbeit mit mir oder den Tod. Was ziehen Sie
    vor?“
    Reginald Bull hob die Schultern. Er fühlte sich alles andere
als wohl, denn seine Lage war wirklich so gut wie hoffnungslos. Wenn
er den Zellaktivator nicht innerhalb von sechsundfünfzig Stunden
zurückbekam, mußte er sterben. Andererseits durfte er kein
Wort über diese Tatsache an Turmack verlieren. Dadurch hätte
er sich dem Guerillaführer restlos ausgeliefert. Er konnte nur
versuchen, hinhaltend zu taktieren und darauf hoffen, daß ihm
die FALCON rechtzeitig zu Hilfe kam.
    Jch habe meine Ansicht nicht geändert“, sagte er so
gleichmütig wie möglich. „Sie sollten das an meiner
Stelle tun, Turmack. Sie könnten auch dann, wenn Sie durch mein
Schiff unterstützt würden, nichts erreichen. Die Menakkos
haben die sechs Städte mit Energiekuppeln umgeben, um die
Radioaktivität von ihnen fernzuhalten. Gegen diese Schirme
richten auch unsere Waffen nichts aus, glauben Sie mir das.“
Gran Turmack lächelte höhnisch.
    „Genau das glaube ich Ihnen nicht, Bull! Nach Ihrer
Gefangennahme haben sie noch mit denselben Waffen geprahlt, jetzt
stellen Sie sie plötzlich als wirkungslos hin. Dieses Manöver
ist viel zu durchsichtig für einen Mann wie mich. Sie wollen
nicht, das ist alles. Gut, dann werde ich eben zu schärferen
Maßnahmen greifen müssen. Für mich herrscht immer
noch Kriegsrecht, und wer mich nicht unterstützen will, wird von
mir als Feind eingestuft und entsprechend behandelt.“
    „Sie machen einen großen Fehler, Turmack“, sagte
Fellmer Lloyd schnell. Er las in den Gedanken des Hauptmanns und
wußte bereits, was dieser plante. „Warum schließen
Sie sich mit den anderen Höhlenbewohnern nicht einfach der Masse
der Überlebenden an? Das kostet Sie nur etwas Überwindung,
würde Ihnen aber große Vorteile bringen. Sie brauchten
nicht mehr wie die Wilden in den Kavernen zu hausen, bekämen
vernünftige Unterkunft und Kleidung und regelmäßiges
Essen. Was hätten Sie davon, wenn auch noch..“
    „Schweigen Sie!“ brüllte Turmack ihn an. „Mit
die sem subversiven Gerede werden Sie mich nie umstimmen können.
Ich werde mich nie den schmutzigen Talos und
    ihren Helfershelfern von Tragor unterwerfen.
    Wie ernst es mir damit ist, werde ich Ihnen beweisen. Ich werde
einen von Ihnen kurzerhand erschießen lassen -wie wäre es
mit dem da?“
    Er wies auf Korporal Clapton, der erblaßte und den Marschall
hilfesuchend ansah. Bull warf dem Mutanten einen Blick zu, und dieser
nickte unmerklich. Turmack meinte also wirklich, was er sagte. Jetzt
kam es darauf an, einen Zeitgewinn herauszuschlagen, und dazu gab es
nur einen Weg.
    Bully senkte den Kopf, es fiel ihm nicht schwer, deprimiert
auszusehen. „Geben Sie uns noch ein paar Stunden Bedenkzeit,
Turmack“, bat er. „Was Sie von uns verlangen, ist so
schwerwiegend, daß mir die Entscheidung nicht leichtfällt.
Alles will genau überlegt sein, auch das, was ich gegebenenfalls
meinen Männern im Schiff sagen muß. Wenn es nicht
plausibel genug klingt, könnte mein Stellvertreter
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