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PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

Titel: PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons
Autoren: Perry Rhodan
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keine Informationen über
den Gegner besaß, da überdies die Instrumente von Horus
nicht so weit trugen, konnte ich keine präzise Meinung dazu
haben.
    Ich zog es vor, skeptisch zu bleiben.

    "Vielleicht werden wir uns noch wünschen, eine solch
langweilige Fahrt unternehmen zu können, wenn wir mit allem
fertig sind."
    Jeder von uns an Bord kannte die zurückgelegte Strecke und
jeden markanten Punkt an Land. Ich schärfte es ihnen immer
wieder ein, daß wir das erste Schiff waren, das sich so weit
von Gubals Küste und den Zedernwäldern entfernte. Wir
erschlossen eine neue Fahrtroute zunächst nach Westen, und von
dort aus in viele andere Teile der bewohnten Welt von Larsaf Drei.
Sie wußten es; irgendwann würden uns Schiffe folgen. Es
würde keine Jahrhunderte mehr dauern.
    Sie waren stark und neugierig, erfüllt von einer geradezu
lasziven Gier nach Besitz und Macht, nach Einfluß, aber nicht
mit der Kraft der Waffen, sondern mit der viel besseren
Durchsetzungskraft des Handels. Dieser Impuls würde sie
vorwärtstreiben. Zunächst mit kleinen Schritten und fremden
Schiffen, dann mit eigenen Schiffen, die so oder ähnlich gebaut
sein würden wie unsere tüchtige ZEDER, deren Verbände
noch immer dicht waren und keinen Tropfen Wasserdurchließen.
    Aber all das ging mich nichts mehr an.
    Mein Blick war nach vorn gerichtet, zu jener namenlosen Insel im
Norden, auf der uns Kampf erwartete.
    Asyrta kam nach vorn und hielt sich an dem hochgezogenen Bug
rechts und links des auslegenden Bugspriets fest. Das Schiff schien
unter unseren Sohlen zu leben. Wir lächelten uns an, dann sagte
Asyrta leise:
    "Wann werden wirwieder mit diesem gräßlichen,
widerwärtigen Geschöpf zusammentreffen?"
    Sie meinte Proteos. Deutlich sah ich die Gänsehaut auf ihren
nackten Armen. Ich wußte, daß ihr Abscheu vor diesem
Verwandlungskünstler nicht mehr zu überbieten war. Es
grauste ihr bereits, wenn sie an Proteos dachte; selbst seine Gestalt
als Delphin vermochte sie nicht zu beruhigen. Bei jedem spielenden
Delphin dachtAsyrta an diesen Boten von ES. Niemand konnte wissen, ob
dieses Wesen auf dieser Welt entstanden war oder, ebenso wie der
unbekannte Fremde aufder Insel, aus irgendwelchen verdammten Winkeln
des Universums hierher verschlagen worden war.
    Ich hob die Schultern und antwortete:
    "Ich weiß es nicht. Aber ich bin sicher, daß er
bald wieder auftauchen wird." "Ich fürchte es."
    Bis hierher hatte er uns geführt. Immer wieder war Proteos
aufgetaucht und hatte mich überrascht, meist auch dann, wenn ich
nicht allein war. Die einzelnen Punkte und Richtungsänderungen
hatte erangegeben, als Bote von ES. Wirwürden auch bis zum Rest
der Reise nichtvon ihm loskommen. Irgendwo dort vorn, unsichtbar
unter den winzigen weißen Schaumkämmen derWellen, schwamm
Proteos.
    "Wirwissen nicht, wer und was auf uns wartet?" fragte
Asyrta und legte ihren braunen Arm um meine Schultern.
    "Noch nicht."

    "Wann werden wir es erfahren?"
    "Ich weiß es nicht. Ich schätze, noch bevorwir die
Meeresenge passieren." "Aber Cheper und Ka-aper sagten, daß
wir noch am Festland landen werden?"
    "Ja, richtig. Vielleicht treffen wir noch ein paarVerrückte.
Sie sollen mit uns kommen ..."
    "... und kämpfen?"
    "So ist es!" sagte ich.
    Wieder waren ich und meine Freunde zu Marionetten von ES geworden.
    Oder waren wir niemals aus seinem Griff entlassen worden? Unsere
scheinbare Freiheit hatte uns verwöhnt und die Knechtschaft
nicht störend werden lassen. Aber dies war eine Illusion. In
Wirklichkeit kämpften wir stellvertretend für ES um diesen
Planeten, der ihm wichtig zu sein schien. Denke daran, daß du
dir geschworen hattest, der Wächter von Larsaf Drei sein zu
wollen, flüsterte der Logiksektor.
    Das stimmte wohl. Und andererseits war der Umstand, daß ES
den größten Teil meiner Erinnerungen sperrte und nurdann
stets schmale Ausschnitte freigab, wenn es für den Erfolg
notwendig war, für mich entspannend. Nur derjenige, der in
Unwissenheit gehalten wurde, konnte ein entschlossener, von keinerlei
Skrupeln geplagter Kämpfer werden.
    "Werden wir überleben und nach Gubal zurückkehren?"
fragte Asyrta. Ich hatte aufdiese Frage schon lange gewartet. Ich
beantwortete sie so ehrlich wie möglich.
    "Ich bin ziemlich sicher, Liebste, daß wir kämpfen
und gewinnen. Wenn wir gewinnen, dann werden wir auch wieder zurück
nach Gubal oder Byblos segeln. Aber ich will dir nicht verschweigen,
daß ich sehr besorgt bin. Erst dann, wenn wir den Gegner
kennen,
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