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PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

Titel: PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons
Autoren: Perry Rhodan
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weite Strecken
zurücklegten. Jetzt befanden wir uns am westlichsten Ende des
oberen Meeres, nicht weit von der Meeresenge entfernt, die in den
westlichen Ozean hinausführte.
    "Kann es sein, Ahiram-Atlan, daß wir zwei Ufer sehen
werden?" fragte Cheper. Wir hatten uns bisher am Rand des großen
Kontinents gehalten, der im Nildelta begann und für uns hier an
der Passage endete.
    "So wird es sein", erwiderte ich. "Erinnere dich an
die Karte, die wir gezeichnet haben."
    Wirwaren von Byblos aus gegen den Westwind zum Delta gefahren. Wir
hatten schwer kreuzen müssen, aber dann segelten wir tagelang
mit ablandigem Südwind und hin und wieder sogar Wind aus dem
Osten entlang der einsamen Strande. Jede Art von Landschaft war an
uns vorbeigezogen: Sümpfe, Felsklippen, endlose Sandstrände,
bewaldete Hügel, Ausläuferder großen Wüste,
grünes Land und gelbes Land, das unter der Sonne schneeweiß
wurde. Bald würden wir unsere Richtung zum erstenmal nach Norden
ändern.
    "Du hast recht. Es war die längste Fahrt, diejemals ein
Kapitän unternommen hat, Atlan!"
    "Abermals richtig. Sie wird noch länger werden."
    Aus unseren Erfahrungen hatten wireinen Papyrus gefüllt. Ich
sorgte dafür, daß die Proportionen ungefähr gewahrt
blieben. Einfache Zeichen schilderten die günstigsten
Anlegeplätze des Ufers, das hin und wieder hart vorsprang,
riesige Syrten und Buchten bildete. An manchen Tagen erkannten wir
Rauchsäulen von Feuern fremder Menschen, in den sternklaren
Nächten bemerkten wir hier und dort die lodernden Feuer in
Küstennähe, mit denen Piratenvölker hilflose
Segleraufdie Klippen lockten. Horus, der robotische Seeadler,
erkundete das Gebiet für uns. Unsere Vorräte gingen zur
Neige; wir mußten jagen, tauschen, auffüllen.
    "Wann, denkst du, werden wir aufjener fernen Insel im Norden
sein?" fragte Cheper. Erwar, seit wir beide mit Proteos
zusammengetroffen waren,

    irgendwie verändert: erwußte, daß wir alle
Sklaven eines mächtigen Unsichtbaren blieben.
    "Weniger als zwei Monde, wenn nichts Unvorhergesehenes
geschieht."
    "Was sollte passieren? Uns? Zwanzig klugen, mutigen und
starken Männern?" fragte er knurrend.
    "Alles ist möglich. Von Schiffbruch bis Sklaverei. Und
Schlimmeres."
    Wir fühlten uns alle inzwischen nicht mehr als Küstenfahrer,
die jede Nacht am Strand zubrachten. Wirwaren echte Seeleute
geworden. Braungebrannt und sehnig. Wirtrugen nur noch Sandalen und
Lendentücher. Wilde Barte sprossen, Salz und Sand trockneten
aufder Haut. Wirwaren gesund, gutgelaunt und in einer glänzenden
Form.
    Seit einem vollen Mond hatten wir keinen Menschen gesehen. Unser
Versuch, die Küste im Norden zu erreichen, sollte auch die
Möglichkeit prüfen, dort noch einige wagemutige
Besatzungsangehörige zu finden.
    "Wir haben noch einen halben Tag", sagte ich nach einer
Weile, in der ich Meer, Himmel und das kaum noch deutliche Ufer
beobachtet hatte.
    "Was soll geschehen?"
    "Wir fahren weiter nach Westen. Wenn wir den ersten Blick auf
das Nordufer haben, drehen wir in die neue Richtung. Einverstanden?"
    ES hatte in einer Nachtwiederzugeschlagen. Wirwaren in einer Bucht
beim Auswerfen des Ankersteins überrascht worden. Übergangslos
schliefen wir ein; vermutlich eine Nacht lang oder die doppelte Zeit
schliefen wir tief und konnten nachher eine bisher völlig
unbekannte Sprache. Ich hatte die verwirrten Männer darüber
aufgeklärt, was es zu bedeuten hatte. Sie waren an die Wunder
meiner Ausrüstung gewöhnt, sie waren Kinder eines
Jahrtausends, das überall Götzen und Götterwitterte,
ein gewaltiges Pantheon von Göttinnen und Göttern aller
erdenklichen Arten anbetete. Für sie war es weder besonders
verwunderlich, daß sich ein Delphin in einen schwarzschuppigen
Kobold verwandelte, noch verblüffte es sie, daß sie über
Nacht eine neue Sprache gelernt hatten. Nur über den Umstand,
daß sie eine neue Fähigkeit besaßen, ohne gemerkt zu
haben, wie der Lernvorgang ablief - darüber waren sowohl Ka-aper
wie auch der harte Kasokar, der Schrecken dergroßen Fische,
erschrocken.
    "Einverstanden. Ich freue mich schon aufdie Wellen, von denen
du erzählt hast, daß sie höher sind als die ZEDER."
    "Darauf, Cheper", murmelte ich nachdrücklich,
"würde ich mich an deiner Stelle nicht gerade freuen."
    "Es war ein wenig langweilig in den letzten Tagen",
versicherte er mit breitem Grinsen. Ich starrte ihn fassungslos an,
dann schüttelte ich den Kopf. Aber diese Einstellung zum
Abenteuer hatten sie wohl alle. Da ich
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