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PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

Titel: PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons
Autoren: Perry Rhodan
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Schild in den
Krallen kam er wieder zurück, rüttelte direkt über mir
in der Luft und strich ab; ich hatte ihn in die Richtung des Lagers
geschickt, um deutliche Bilderzu bekommen.
    Ein wenig später - die anderen waren mit den Routinearbeiten
beschäftigt -saß ich im Schatten einer kleinen Pinie,
abseits von meinen Freunden, direkt zwischen Wellen und Buschwald
hinter mir. Ich starrte in den stumpf grauen Spiegel des runden
Bildschirms und steuerte mit Schalterdruck aus meinem Sehnenschutz
den Vogel. Ich sah ein Lager von etwa vierzig Personen, das eindeutig
zu einerwandernden Jägergruppe gehörte. Kleine
Anpflanzungen von Erbsen, Getreide und Bohnen sagten mir, daß
sie sich schon an der Schwelle der Seßhaftigkeit befanden.
Einige von ihnen fischten in einem breiten Bach, andere gingen ebenso
wie wir den wichtigen Arbeiten des

    Tages nach. Wie auch die sechs Männer hier: leicht
braunhäutig, braunhaarig und ausnahmslos muskulöse, aber
nicht untersetzte Gestalten mit Stein- und Bronzewaffen. Also mußte
es hier irgendwo Kupfer geben und Zinn, das ohne viel Aufwand gehoben
werden konnte.
    Gerth kam auf mich zu, einen Kessel und einen meiner ledernen
Packbeutel in den Händen.
    "Störe ich?"
    Ich hob den Kopf und sagte lachend:
    "Selten störst du, Krückenmacher. Das soll wohl
eine Aufforderung sein, mich zu rasieren?"
    "Ich jedenfalls finde meinen Bart zu lang", sagte er
entschieden. Er zog eines meiner Messer heraus, die aus
hochgeschliffenem Arkonstahl bestanden, schmierte den Bart mit einer
Seife ein, die wir in Byblos gekocht hatten, hängte einen
hochpolierten Metallspiegel an den untersten Ast des Baumes und
begann hingebungsvoll zu arbeiten. Ich studierte weiter die Bilder,
die Horus lieferte.
    "Wie sieht es aus? Scheinen sie unsere Kämpfer zu sein,
jene Jäger?" murmelte Gerth undeutlich. Ich hatte noch
einen kleinen Vorrat meiner Enthaarungscreme, die mirvon dem Robot
Rico und meinen Schlafkuppelmaschinen ins Gepäck mitgegeben
worden war.
    "Möglich. Sie sehen flink aus und gut genährt."
    Wirwußten nicht, wie sehr sich die Gebiete im Norden von
denen am südlichen und nördlichen Uferdes großen
Binnenmeers unterschieden. Sicher brannte dort die Sonne nicht so
stark; bei einer niedrigeren Durchschnittstemperatur konnten wir eine
andere Fauna und Flora erwarten. Gerth, Siren, Ka-aper, Cheper und
Kasokar - fünfder besten Männer, die diese Zeit
hervorgebracht hatte. Jederwar auf seine Art hervorragend und
sicherlich nicht kennzeichnend für die Mehrheit der Menschen,
die in vielen Teilen der Welt sicherlich noch in der Steinzeit
lebten. Diese Männer glaubten nicht mehr, daß in jedem
Blitz und in jedem Regen sich eine Gottheit äußerte. Sie
glaubten vielmehr an sich selbst, das machte sie so stark und klug.
Darüber hinaus besaßen sie eine innere Einstellung, die
sie gerecht und vernünftig bleiben ließ.
    "Dort vorn", sagte er und schnippte mit dem Messer Haar
und Seifenschaum aufden Waldboden, "springt ein Delphin
besonders auffällig in die Luft. Ich denke, dieses Scheusal
taucht wieder auf."
    "Proteos?"
    "Wer sonst, Atlan?"
    Hin und wieder verblüfften sie mich, meine Freunde. Ohne
besonders auf den kleinen Delphin zu achten, rasierte sich Gerth
weiter. Hinter seinem Rücken sahen und hörten wir unsere
Leute braten, arbeiten, sich oder ihre Kleidung waschen, die Waffen
nachsehen, Arbeiten am Schiffausführen, das man ganz nahe an den
Strand herangezogen hatte. Ich rief Horus zurück

    zum Schiff, schaltete den Bildschirm ab und stand auf. Mit drei
Schritten war ich dort, wo die Wellen einen nassen Sandstreifen
hinterlassen hatten.
    Wer oder was war Proteos?
    In den rund einem halben Dutzend Malen, in denen der Gnom
aufgetaucht war und mit uns gesprochen hatte, konnte ich ungefähr
folgendes erfahren: er schien von den Sternen gekommen zu sein. Ich
selbst sollte angeblich seine Gefährten getötet haben. Wenn
dies der Fall war, so war Proteos nicht nur ein Wesen, das seine
Gestalt verändern konnte, sondern auch ein Intelligenzwesen, das
sehr langlebig war. Jedenfalls rechnete das Töten seiner Freunde
oderArtgenossen nicht zu meinen unmittelbaren Erinnerungen.
Vielleicht lag ein Jahrhundert zwischen unseren Treffen. Was wußte
ich noch? ES benutzte ihn als Boten und als Orakel, um uns über
eine lange Seereise zu lotsen, die zu einer nördlichen Insel
führte. Offensichtlich war Proteosjetzt ein Wesen des Wassers,
aber er konnte sich auch in einen Vogel verwandeln, wenn es sein
mußte.
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