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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder
Autoren: Perry Rhodan
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Teil der Karawane übergab.
    Die uns angeschlossenen Kaufleute blieben ein paar Tage,
formierten ihren Zug neu und bogen von Kanesh aus nach Nordwesten ab,
in die Richtung der Ufer des großen Binnenmeeres.
    Seit vier Tagen befanden wir uns im Gebiet, das nur die Führer
aus Harappa flüchtig genug kannten. Bis zum Ende der Langen
Reise würde nun jeden Morgen die Sonne in unsere Augen scheinen.
Die Lange Reise hatte endgültig angefangen. Es gab nur noch eine
Richtung: vorwärts.
    Der Lärm des erwachenden Lagers belästigte mich schon zu
lange, und ich zog es vor, zu erwachen. Im Zelt brannte noch immer
ein winziges Öllämpchen. Ich drehte den Kopf und sah
schweigend die scharfgeschnittenen Züge von Asyrta-Maraye, die
jetzt, vom Schlaf gelöst, weich und verletzlich aussahen. Die
Ägypterin, die schönste Sklavin des Marktes zu Kanesh,
schlief seit der Abreise von der Handelsstation in meinem Rundzelt.
    Wach auf, Arkonide, kümmere dich um deine Wunderbare
Karawane! Denk an die drei Ziele deiner Mission! sagte das Extrahirn.
    Ich schwang die bloßen Füße aus den Fellen und
tappte zu der Tischplatte. Ich warf mir den Mantel um die Schultern
und schlüpfte in die fast kniehohen Stiefel mit der dicken,
schwammigen Sohle und den eingearbeiteten Sporen. Nachdem ich gähnend
und blinzelnd den Zelteingang zurückgeschlagen hatte, sah ich
das erkennende Aufleuchten der Augen meiner beiden Beschützer.
Einer der Geparden blieb liegen und drehte nur den Katzenschädel,
der andere erhob sich in einer gleitenden Bewegung, riß den
Rachen auf und blieb schräg
    hinter mir. Zwei Robotgeparden und ein schwarzer Falke namens
Boreas waren Teile meiner Ausrüstung. Ich fühlte mich
unausgeschlafen und stapfte durch den Schlamm des Lagers. Der Winter
war vorbei, hin und wieder sah ich dreckige Schneereste unter den
Büschen, und der Boden war tief und schwer. Aber noch konnte uns
jeden Tag ein Schneesturm überraschen.
    Ich kauerte mich hinter einen Busch und kehrte zum Zelt zurück.
Die Standarte hing schlaff herunter, klamm von nächtlicher
Feuchtigkeit. Aber inzwischen beachtete ich schon die Einzelheiten im
erwachenden Lager, die Ochsen, die man gefüttert und getränkt
hatte und jetzt herantrieb, um sie paarweise anzuschirren. Eine
ältere Frau im Pelzumhang kam heran und zeigte beim Lächeln
schwärzliche Zahnstummel.
    »Das Frühstück, Herr, wie immer?«
    Ich nickte.
    »Ja. Höre, Solcher, ich brauche etwas, das mich
aufweckt! Ich fühle mich wie nasser Schnee.«
    Solcher, eine der häßlichsten Frauen, die ich kannte,
sah aus wie ein kranker Geier. Solcher war eine Köchin, wie sie
jedes Jahrzehnt in Assur nur einmal geboren wurde, und wenn jemand
ihre Hilfe brauchte, war sie plötzlich weich, liebenswert und
aufopferungsfähig, daß es einen jeden verblüffte.
    »Sie kochen gerade eine Suppe, Herr. Ich werde dir etwas aus
meinen Krügelchen und Beuteln hineintun. Auch für die
schwarzhaarige Sklavin, mein Sohn?«
    Sie machte eine unbestimmte Bewegung zum Zelt.
    »Asyrta-Maraye ist keine Sklavin mehr. Sie ist frei. Und es
wäre mir lieb, Mutter der Würzkräuter, wenn du ein
wenig netter zu ihr wärest. Du warst einmal jung wie sie. Sie
hat den Vorteil, von ihrem Herrn nicht geschlagen zu werden.
Vielleicht lernt sie von dir, wie schön das Alter sein kann.«
    Solcher sah mich mit schiefgelegtem Kopf an.
    »Du bist zu gut für dieses reisende Gesindel. Eines
Tages werden sie dir nicht mehr gehorchen, mein Sohn. Ich hole das
Essen.«
    »Immerhin habe ich dich als Verbündete«, rief ich
ihr nach.
    Sie kicherte und murmelte über die Schulter zurück: »Das
mag sein. Schließlich habe ich genügend Würzkräuter,
um das halbe Lager zu vergiften.«
    Tatsächlich, kommentierte der Logiksektor, hast du oftmals
reichlich bizarre Freunde.
    »Mein Wort«, murmelte ich und konnte wenigstens wieder
grinsen. »Es ist ein barbarischer Planet mit erstaunlichen
Bewohnern.«
    Ich kam ins Zelt. Im Gegensatz zu draußen roch es hier
abgestanden, aber es war warm. Die Gerüche stammten von Asyrta
    und mir. Ich säuberte meine Zähne, entfernte mit
schäumender Salbe die Bartstoppeln, sah mein verschlafenes
Gesicht in der hochpolierten, plangeschliffenen Metallscheibe. Ich
wusch mich vom Kopf bis zu den Knien und zog mich an, nachdem ich
Salbe auf einige wunde Stellen massiert hatte.
    Ich knotete das Schamtuch aus frisch gewaschenem ägyptischem
Leinen, schlüpfte in den Rock aus weichem Wildleder, an den
seitlichen Spalten mit
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