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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad
Autoren: Perry Rhodan
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dich morgen töten, übermorgen oder in
fünfzehn Jahren."
    Er hatte begriffen. Jede Minute seines Lebens würde eine Qual
sein. Vielleicht machte er seinem Leben ein Ende, wie es Kar-shattar
getan hatte. Es war mehr als grausam oder unmenschlich, aber es ergab
keinen Sinn, über die Beweggründe von ES nachzudenken.
    „Und... und du, Attalan-shar?" fragte er fast
flüsternd.
    „Auch du wirst mich verlassen!" Ich nickte zweimal und
sagte:
    „Ich baute deine Stadt, wissend, daß sie untergehen
wird. Nein, du wirst ihren Untergang nicht erleben. Aber vielleicht
schon die Kinder deiner Söhne. Ich gehe. Ich bin in einer Stunde
nicht mehr in Akkade. Deine Tochter, die ich liebe, wird mich
vergessen. Sie war der einzige Mensch, der mir im ruhmreichen Land
Akkad etwas bedeutet hat. Sage es ihr."
    Ich drehte mich um und ging. Meine Schritte verklangen ohne Echo
in der düsteren Pracht des Thronsaals. Meine Krisis, ich wußte
es und sagte es mir ein zweitesmal, würde später kommen.
Ich kannte mich. Auch der Extrasinn schwieg. Ich verließ den
Saal, ging durch den Vorhof, der von aufgeschreckten Menschen
wimmelte, fand die grausigen Reste Nomadons auf den Stufen und sah,
daß Rhai-ghur auf mich wartete.
    Mit dem Wagen, mit dem ich hierher gerast war, fuhren wir
schweigend zum
    Sommerpalast. Zwei Stunden später waren die Pferde gesattelt,
unsere Habseligkeiten auf dem Rücken des Packpferds. Wir aßen
ein wenig, tranken schweigend Wein und stiegen in die Sättel.
    Dann verließen wir Akkade durch das Nordtor. Sherengi
wartete in der Wüste auf uns. Als wir die Zone des Schattens
passierten, den die tiefstehende Sonne und der westliche Torturm
warfen, hörte ich die Akkorde, und dann brannten sich die halb
gesprochenen, halb gesungenen Worte der Greisenstimme in mein
Gedächtnis.
    Ewig thronen mit Schamasch nur die Götter - der Menschen
Tage, sie sind gezählt -Eitel Wind ist, was immer sie wirken
werden - Auch der mächtige König, der schwarzbärtige
-Er wird noch fünfzehn Jahre verwalten das Reich -Das mächtige
Akkad. Aber nicht eine einzige Stunde, bei Ishtar!-Wird er des
Menschen Glück erleben!
    Ich hatte keinen Grund, an den Worten und ihrer Bedeutung zu
zweifeln. Wir ritten schweigend und übernachteten in der Wüste.
Gegen Mitternacht, unter den Sternen und im Licht der Mondsichel, kam
meine Krisis. Wir hatten Geschichte geschrieben, aber erst viel
später würde man ein Muster in dieses Chaos weben können.
    ENDE
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