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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad
Autoren: Perry Rhodan
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und
überschüttete alles mit ihrem Licht. Tiere irrten schreiend
durch die Soldatengruppen. Vor dem Tor versammelten sich
halbkreisförmig vier Hundertschaften. Unablässig luden und
wirbelten die Schleuderer ihre Waffen. Heulend zischten Pfeile über
die Mauer, krachten in die brennenden Balken, trafen unsichtbar
jenseits der Wälle. Ein gewaltiger Schwarm Tauben erhob sich und
flatterte eine Weile unschlüssig über der Stadt, dann
entfernte er sich nach Westen. Die ersten Habichte und schwarze Geier
erschienen in dem gleißend blauen Himmel. Überall wurde
geschrien. Das Dröhnen von Keulen und Streitäxten drang von
rechts heran. Auch hier näherte sich eine siegreiche Gruppe
unserer Leute.
    Inzwischen hatten die Pioniere die Reste des Wagens gelöscht
und zogen die dampfenden Holzteile von der Rampe. Einige
Wasserstrahlen klatschten gegen das weißglühende
Balkenwerk des Tores. Die Männer warfen sich mit den Schultern
dagegen. Glühende und qualmende Teile fielen zu Boden. Durch die
Reihen der wartenden Männer hinter uns ging ein erwartungsvolles
Stöhnen. Und schließlich, während die Pioniere mit
Äxten und Schultern das Tor bestürmten und von ihren
Kameraden mit Wassergüssen geschützt wurden, während
Pfeile und Steine dicht über ihre Köpfe hinwegzischten,
brach das Tor nach den Seiten auf, verdrehte sich und fiel
auseinander.
    Sharrukin, vier Schritte hinter uns, schrie gellend auf. Rhai-ghur
und ich hoben die linken Arme. Die Sonne blitzte im Feldzeichen und
in den Elektrumplatten. Der Wagen wurde vorwärts gerissen,
unsere Hengste galoppierten los, und hinter uns formierten sich die
Soldaten.
    Im Ruß, Rauch und den erlöschenden Flammen des
zusammengebrochenen Tores tauchten die Verteidiger auf. An den
Flanken bewegten sie sich und kämpften gegen die Eindringlinge,
aber zwischen zwei gemauerten Häuserfronten stand eine Reihe von
Männern, die Zeit genug gehabt hatten, sich zu bewaffnen. Sie
sahen dem Tod ins Auge und - uns.
    „Achtung, mein Freund!" schrie ich leise. Wir sprengten
geradeaus, auf den Damm hinauf, durch die nassen Reste des Feuers,
auf die riesigen hochkant gestellten Schilde los. In dem Orkan aus
Kriegslärm, Wehgeschrei der Verwundeten, Hufschläge und dem
zornigen Wiehern der Reittiere, dem Rattern der Felgen und den
Schreien der gepeitschten Zugtiere gingen die fauchenden Abschüsse
unserer Lähmstrahler unter. Zuerst feuerten wir geradeaus. Der
Wall aus Schilden und gesenkten Lanzen brach auf, fiel in sich
zusammen. Der Weg war frei. Dann richteten wir die Dolchspitzen nach
links und rechts und betäubten die kämpfenden Verteidiger.
Mit riesigen Sätzen sprangen die Hengste über den Wirrwarr
aus Körpern, Helmen, Schilden und splitternden Lanzen hinweg.
Wir befanden uns auf einer Art Hauptstraße, die an
Häuserfronten entlangführte. Nur einige Bäume
versperrten das Blickfeld. Mit rasendem Hufschlag galoppierten wir
geradeaus. Immer wieder krachten die Lähmwaffen. Wo immer ein
Angreifer auftauchte, sich ein Gesicht in einer Tür zeigte, auf
dem Dach sich jemand bewegte - wir betäubten ihn. Er konnte
nicht mehr kämpfen und konnte demnach auch nicht erschlagen
werden.
    Wir erreichten den Marktplatz. Dort rannten Bewohner Eblas
aufgescheucht hin und her. Einige bewaffnete Männer stürzten
sich auf uns. Als wir auftauchten, sprangen die Menschen zur Seite
und bildeten für uns eine breite Gasse. Wieder schossen wir
schnell und gezielt, mit breit fächerndem Strahl. Überall
brachen Menschen lautlos zusammen. Hinter uns erscholl das Dröhnen
der Angriffsschreie, das klirrende Geräusch der Waffen und die
mahlenden Räder des königlichen Kampfwagens, von dem aus
Lanzen in vier Richtungen geschleudert
    und Pfeile fächerförmig geschossen wurden. Die letzten
Bewohner flüchteten vom Platz, als wir dessen Ende - es war ein
großer Kornspeicher, als viereckiges Bauwerk aufgeführt
-erreichten.
    „Wir teilen uns!" rief Rhai-ghur, beugte sich vor und
hetzte eine schmale Gasse entlang, die sich zwischen fensterlosen
Mauern und Hauswänden wand. Ich zwang das Pferd in die
entgegengesetzte Richtung und sah, wie Sharrukins Wagen kreischend
einen Kreis auf dem nachlässig gepflasterten Platz fuhr. Die
Soldaten folgten ihm, bildeten ebenfalls einen Ring und drangen dann
sternförmig von innen nach außen. Sie rannten auf die
nächststehenden Häuser zu, wichen aber den Bewußtlosen
aus. Ich sprengte eine unregelmäßige Treppe aufwärts,
ließ den Kornspeicher hinter mir und
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