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PR TB 155 Traumhändler Des Universums

PR TB 155 Traumhändler Des Universums

Titel: PR TB 155 Traumhändler Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
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verloren ging, war zu groß.
Die gleiche Anweisung hatte Hotrenor-Taak den Kommandanten seiner
Schiffe gegeben.
    Der Lare und seine beiden Begleiter waren von den körperlichen
und geistigen Strapazen inzwischen genauso mitgenommen wie wir
Menschen. Dennoch verrichteten sie klaglos alle Arbeiten, die die
Wissenschaftler ihnen und uns auftrugen: Sammeln von Proben
befallener und nicht befallener lebender Strukturen, Ansetzen von
Kulturen und Reparaturen an ausgefallenen Geräten.
    Auch Pan half, wo er nur konnte.
    Am Morgen des sechsten Tages auf Lakton erwachte ich aus einem
drei Stunden währenden Schlaf. Ich kämpfte gegen die
bleierne Müdigkeit in meinen Gliedern an und zwang mich dazu,
einige Gymnastikübungen zu absolvieren.
    Danach ging ich zu Pan, um ihn zu wecken. Er lag wie immer, wenn
er schlief, unsichtbar in einer künstlichen Mulde des Bodens
unseres transparenten Druckluftiglus.
    Ich ging neben meinem laktonischen Freund in die Knie, streckte
die Hand aus und berührte seinen Körper dort, wo sich der
helmförmige Kopf befinden musste.
    „Aufwachen, Pan!" sagte ich.
    Als er sich nicht rührte, wurde ich unruhig. Außerdem
spürte ich, dass seine plastikähnliche Haupt sich kälter
anfühlte als gewöhnlich. Ich ließ meine Hand zu einer
Schulter gleiten und rüttelte daran. Doch auch diesmal reagierte
Pan nicht.
    „Lassen Sie ihn in Ruhe, Captain Hainu!" sagte Rorvics
Stimme dicht neben mir. „Er ist krank. Ich fühle es."
    Ich blickte zu dem Tibeter auf. Sein Gesicht war schmaler
geworden, und die dunklen Schatten unter seinen Augen verrieten, dass
die Strapazen der letzten fünf Tage auch ihm übel
mitgespielt hatten.
    „Das Virus?" fragte ich.

    „Wahrscheinlich", gab Rorvic zurück. „Es war
zu erwarten gewesen, dass es Pan ebenfalls befallen würde.
Laufen Sie und holen Sie Professor Kunert! Er soll seinen
Diagnoseapparat und seine serologische Ausrüstung mitbringen!"
    Professor Jewgeni Kunert war gerade dabei, ein Experiment
auszuwerten, als ich seine Laborzelle betrat. Unwillig sah er auf,
aber als er hörte, dass Pan ebenfalls erkrankt war, änderte
sich sein Verhalten schlagartig.
    „Endlich!" sagte er und raffte seine Ausrüstung
zusammen.
    Mir war sein Ausspruch unverständlich, aber ich schwieg im
Interesse meines laktonischen Freundes. Die Hauptsache war, dass er
schnelle Hilfe bekam. Mochte Kunert dabei meinetwegen reden, was er
wollte.
    Als wir den Iglu betraten, in dem Rorvic, Pan und ich
untergebracht waren, war Pan halbwegs sichtbar geworden. Aber seine
Haut hatte einen seltsam glasigen Farbton, den ich bisher nie an ihm
beobachtet hatte. Das beunruhigte mich noch mehr.
    Jewgeni Kunert untersuchte ihn mit seinem Diagnosegerät.
    „Es ist das Virus", erklärte er. „Und es hat
sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet. Das ist günstig."
    Auch diese Bemerkung verstand ich nicht. Dennoch half ich dem
Professor, meinem laktonischen Freund etliche Blutproben zu
entnehmen. Natürlich hatte er kein Blut im Sinne menschlichen
Blutes, wohl aber einen grünlichen Körpersaft, der in
seinem Körper zirkulierte. Die Zirkulation wurde durch insgesamt
elf organische Pumpsysteme in Gang gehalten.
    Nach der Blutentnahme zog Kunert sich wieder in sein Labor zurück.
Ich setzte mich neben Pan und wartete auf seinen Tod, denn ich
zweifelte nicht daran, dass er dem Virus ebenso wenig
entgegenzusetzen hatte wie der Gesamtorganismus.
    Deshalb war ich völlig überrascht, als Jewgeni Kunert
schon nach anderthalb Stunden zurückkehrte und verkündete,
dass die Seuche so gut wie besiegt ist.
    „Obwohl die Struktur des Gesamtorganismus' und der
Fruchtkörper sich im Großen und Ganzen gleichen, gibt es
doch Unterschiede, die durch die individuelle Beweglichkeit der
Fruchtkörper und ihre daraus resultierende größere
Gefährdung gegeben sind", erklärte der Mediziner. „Ich
hoffte darauf, dass diese Unterschiede auch eine immunologische
Reaktionsbereitschaft der Fruchtkörper beinhalten, die beim
Gesamtorganismus nicht gegeben ist. Meine Hoffnung hat nicht
getrogen. Pan wurde infiziert, aber im Unterschied zum
Gesamtorganismus bildete sein Körper Abwehrstoffe, die das Virus
sehr wirksam bekämpfen."
    „Er wird wieder gesund?" fragte ich.
    Kunert lächelte.
    „Nicht nur er, sondern auch der Gesamtorganismus, Captain",
antwortete er. „Ich habe dafür gesorgt, dass die aus Pans
Körpersaft gefilterten Abwehrstoffe in großen Mengen im
Hauptlabor der OMIKRON synthetisiert werden.
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