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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen
Autoren: Perry Rhodan
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erklärte
er. „Es würde vielleicht anders aussehen, wenn wir die
normale Besatzungsstärke von zehn Mann hätten, doch das ist
leider nicht der Fall."
    Sechs Mitglieder der ursprünglichen Besatzung waren an Bord
der neuen Station zurückgeblieben, um sie zu testen. Für
den Rückflug ins Solsystem reichten vier Raumfahrer aus.
    Ein Trugschluß! dachte Kerrileinen.
    „Diese Station repräsentiert einen Wert von achtzehn
Millionen Solar", stellte Prue fest. „Ich kann mir nicht
vorstellen, daß du sie so ohne weiteres aufgeben würdest,
Commander."
    Ein Kommandant, der ohne sein Raumschiff zurückkam, mochte
daran schuldlos sein oder nicht:
    Ein solches Ereignis würde ihm immer nächhängen und
seinen Aufstieg innerhalb der Solaren Flotte beeinträchtigen.
Kerrileinen wußte das, Prue hätte ihn daran nicht erinnern
müssen. Obwohl Kerrileinen nicht übertrieben ehrgeizig war,
gehörte er nicht zu den Männern, die einen Makel
widerstandslos hinnahmen.
    „Ich werde an Bord bleiben", kündigte er an. „Die
beiden Männer und du werden mit der Jet den nächsten
Stützpunkt anfliegen. Vielleicht kann ich den Schaden inzwischen
beheben."
    Sie sah ihn abschätzend an und begriff, daß jeder
Widerspruch sinnlos war. Solange sie mit Kerrileinen zusammen war,
hatte sie noch nie erlebt, daß der Commander einen Entschluß
aufgab.
    „Seltsam", Kerrileinen starrte ins Leere, „aber
ich fürchte mich ein bißchen davor, mit Nessie allein zu
sein."
    „Das ist normal", meinte Prue.
    Der Interkom summte. Sominth meldete sich vom Hangar aus und
berichtete, daß Hyperfunk und Lineartriebwerk der Space-Jet
nicht funktionierten.
    Kerrileinen sah die Psychologin an und erkannte einen Ausdruck
tiefer Bestürzung in ihren Augen.
    „Natürlich besitzt die Jet autarke Systeme",
berichtete Sominth. „Solange sie jedoch im Hangar von
KYLE-Station steht, ist sie mit der Hauptfunktion gekoppelt und steht
unter Nessies Kontrolle."
    „Schließen Sie alle Verbindungen kurz", befahl
Kerrileinen. Er sah einen Schatten auf Sominths Gesicht fallen und
fügte mit erhobener Stimme hinzu:
    „Es ist mir völlig gleichgültig, ob wir noch
einmal mit der Jet in den Hangar zurückkehren können oder
nicht. Hauptsache, wir kommen mit ihr hinaus.”
    Sominth stand da, als hätte der Vorgang ihn gelähmt.
    „Das sieht alles nach verflucht gemeiner Sabotage aus",
meinte er.
    Prue warf dazwischen: „Er soll nicht so einen Unsinn
schwätzen."
    Hitzig rief der Xenologe: „Es muß ja nicht während
des Fluges passiert sein. Vielleicht ist eines der anderen
Besatzungsmitglieder dafür verantwortlich. Denk nur an Krillown,
Prue! Er wäre dazu fähig gewesen."
    Vor seinen geistigen Augen ließ Kerrileinen die sechs
zurückgelassenen Besatzungsmitglieder Revue passieren. Er konnte
nicht glauben, daß sie mit der Sache etwas zu tun hatten.
    „Sie standen ständig unter meiner Aufsicht!"
Kerrileinen fragte sich, warum Prue sich so entschieden verteidigte.
„Ich hätte jede psychische Krise registriert."
    „So?" fragte Sominth spöttisch. „Warst du
nicht ausschließlich mit Hosper beschäftigt?"
    Kant erschien neben Sominth auf dem Bildschirm und sagte
leidenschaftslos: „Wenn Sie das noch einmal sagen, verprügle
ich Sie."
    „Commander!" rief Prue alarmiert.
    Enttäuscht, daß sie durch die Ereignisse so schnell aus
dem Gleichgewicht geworfen wurden, ordnete Kerrileinen an: „Kommen
Sie beide sofort zurück in die Zentrale!"
    Er schaltete den Interkom aus. Das Gefühl, irgend etwas
Tröstendes zu der Psychologin sagen zu müssen, wurde
übermächtig, aber er schwieg.
    „Wollen wir uns darüber unterhalten?" bot Prue an.
    Kerrileinen war peinlich berührt. Er schüttelte den
Kopf.
    Als Kant und Sominth in die Zentrale zurückkehrten, schien
irgend etwas zwischen ihnen vorgefallen zu sein. Kerrileinen empfand
die Spannung zwischen beiden Männern beinahe wie eine
körperliche Berührung.
    „Was für die Space-Jet gilt, trifft auch für die
beiden Ein-Mann-Rettungsboote zu", erklärte Sominth knapp.
    „Sie werden allein in den Hangar zurückkehren und
meinen Befehl ausführen", entschied Kerrileinen. „Die
anderen und ich kümmern uns inzwischen um Nessie."
    Sominth schien froh zu sein, daß er den Raum wieder
verlassen konnte.
    Kerrileinen begann mit den Kontrollfragen. Nessie reagierte
normal. Sobald jedoch der Ausfall der beiden Hauptanlagen
angesprochen wurde, antwortete sie nicht. Es schien, als hätte
jemand diesen Teil der Programmierung
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