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PR TB 144 Die Seelenlosen

PR TB 144 Die Seelenlosen

Titel: PR TB 144 Die Seelenlosen
Autoren: Perry Rhodan
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ist hier im Turm alles in
Ordnung."
    „Legen Sie einen Anzug an und kontrollieren Sie die
Waring-Konverter!" befahl Kerrileinen.
    Sominth runzelte die Stirn.
    „Bedeutet das, daß Nessie die Ursachen noch nicht
gefunden hat?"
    „Es ist eine komplizierte Sache", erwiderte
Kerrileinen, ärgerlich über die Tatsache, daß er
plötzlich in der Situation eines Verteidigers der Positronik
dastand. „Sie kann nichts melden, wenn sie nichts findet."
    „Das gibt es doch nicht!" meinte Sominth heiter.
„Nessie hat eine Vierfachfunktion."
    Kerrileinen brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was die
Worte des Xenologen bedeuten.
    Bei Gott! Er denkt, Nessie könnte ebenfalls beschädigt
sein! schoß es ihm durch den Kopf.
    „Gehen Sie jetzt!" befahl er schroff.
    Das Bild verblaßte.
    „Ich habe gerade über unser Schicksal nachgedacht",
eröffnete ihm Kant. „Normalerweise hat KYLE-Station eine
feste Position im Weltraum, die dem Oberkommando der Solaren Flotte
bekannt ist. Befänden wir uns noch dort, wäre der Ausfall
der Triebwerke ebenso bedeutungslos wie das Versagen der
Hyperfunkanlage, denn wenn wir uns nicht bemerkbar machen könnten,
würden sie jemand schicken, um nach uns zu sehen. Wir haben
jedoch unsere Position verlassen, um befehlsgemäß einer
neueren Station Platz zu machen und ins Solsystem zurückzukehren.
Den letzten Standortfunkspruch gaben wir vor sechs Stunden durch,
also kennt niemand unsere derzeitige Position. Sie ist nicht einmal
berechenbar, weil wir unseren Flug in Erfüllung zahlreicher
karthographischer Aufgaben mehrmals unterbrechen mußten und
deshalb keinen festen Kurs steuern konnten."
    Kant hätte ebenso sagen können: „Wir sind
verloren, wenn es uns nicht gelingen sollte, den Schaden aus eigener
Kraft zu finden und zu beheben."
    Kerrileinen hatte den Eindruck, irgend etwas Versöhnliches
sagen zu müssen, um Kant zu bedeuten, daß er ihn als
Ingenieur akzeptierte.
    „Wollen Sie Prue wecken?"
    Kant grinste unverhohlen. „Denken Sie, daß ich das tun
sollte?"
    Er spielte ganz offen auf Kerrileinens Abneigung gegen das intime
Verhältnis zwischen sich und Prudence an.
    „Man muß sie informieren", erklärte
Kerrileinen beherrscht. „Sie gehört zur Besatzung."
    Kant erhob sich phlegmatisch, er bewegte sich, als bestünde
er aus zähem Gummi. Alles an seiner Haltung wirkte
herausfordernd.
    „Vielleicht haben Sie eine Antwort, bis ich zurück
bin", meinte er.
    Kerrileinen starrte auf die Kontrollen, ohne etwas zu erwidern. Er
hörte Kant hinausgehen und atmete unwillkürlich auf. Schon
immer hatte Kerrileinen gern allein in der Zentrale gearbeitet. Die
Einsamkeit gab ihm die Möglichkeit, eine Verbindung zwischen
KYLE-Station und sich zu sehen.
    „Nessie", sagte er. „Hier spricht der Kommandant.
Du mußt dich anstrengen, um die Schadensursachen zu finden."
    Kerrileinen war noch nicht sehr beunruhigt, denn Nessie füllte
weiter alle ihr aufgetragenen Funktionen aus. Anders wäre ein
Leben in KYLE-Station auch nicht möglich gewesen. Im Grunde
genommen hing alles von der Whistler-Positronik in der Zentrale ab.
    Kerrileinens Gedanken wurden unterbrochen, als Sominth sich aus
dem Konverterraum unterhalb der Zentrale meldete. Er trug einen
strahlensicheren Schutzanzug.
    Der Ausgang des Antigravschachts lag zwischen den beiden
Waring-Konvertern.
    Dort stand Sominth neben dem Interkom.
    „Strahlung normal!" meldete er. „Energieaustausch
funktioniert einwandfrei. Zum Teufel, Kerri, sie müßten
eigentlich arbeiten."
    Kerrileinen nagte an seiner Unterlippe.
    „Suchen Sie weiter!"
    „Die Ursachen liegen woanders!" Sominths Stimme wurde
nachdenklich. „Ich bin sicher, daß beide Konverter in
Ordnung sind, genau wie der Hyperfunk. Es muß am Schaltsystem
zwischen der Zentrale und den Anlagen liegen."
    „Sie wollen sagen, zwischen Nessie und den Anlagen",
ergänzte Kerrileinen.
    Nur nicht hysterisch werden! ermahnte er sich in Gedanken.
    Als Kommandant durfte er sich keine Blöße geben. Er
mußte überlegen wirken.
    Sominth stülpte den Helm über den Kopf auf die Schultern
und wischte sich die schweißnassen Haare aus der Stirn.
    „Machen Sie eine Rückkontrolle bei Nessie", schlug
er vor.
    „Sie führt diese Rückkontrollen ständig
selbst aus", sagte Kerrileinen.
    „Hm!" machte Sominth.
    Kerrileinen schaltete die Verbindung ab. Als er sich den
Kontrollschaltungen der Positronik zuwandte, betraten Hosper Kant und
Prudence Seigner die Zentrale. Unwillkürlich
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