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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe
Autoren: Perry Rhodan
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mitgelacht. Die Dreistigkeit, mit
der die alte Springerin den Männern ihre Meinung sagte, suchte
bestimmt ihresgleichen.
    Er fragte sich nur, wie Vatecha überhaupt in die MARCO POLO
gekommen war. Die Schotte waren doch schon von der Wachbesatzung von
der Hauptzentrale aus überwacht worden, und die Verbrecher waren
bestimmt noch wachsamer gewesen.
    »Kennen Sie mich nicht?« fragte der Androide. Er
dachte offenbar, die Springerin würde ihn als den
Staatsmarschall akzeptieren.
    »Nein!« erwiderte Vatecha. »Woher sollte ich
einen so aufgeblasenen Hampelmann schon kennen? Perry Rhodan hatte
bestimmt nicht alle Tassen im Schrank, als er Sie einstellte.«
    Woher kannte eine Springerin, die, wie sie Vymur selbst gesagt
hatte, ihr ganzes bisheriges Leben nur auf den Schiffen ihrer Sippe
verbracht hatte, so viele rein terranische Redewendungen?
    »Ich bin Staatsmarschall Bull!« erklärte der
Androide.
    »Ach!« machte Vatecha. »Na ja, Sie sehen ihm
tatsächlich ähnlich, aber Sie können es nicht sein.
Staatsmarschall Bull wurde mir als ein Mann geschildert, der sich
Damen gegenüber stets höflich benimmt. Sie aber waren alles
andere als das. Bestimmt sind Sie ein Schwindler. Geben Sie es doch
zu.«
    »Na, schön!« sagte der Androide drohend. »Sie
wollen es nicht anders. Man sagt zwar immer, Wissen sei Macht, aber
Wissen kann manchmal auch tödlich sein. Ich bin nicht
Staatsmarschall Bull, sondern ein Androide, der Bulls Rolle spielt.
Der echte Bull befindet sich in meiner Gewalt.«
    »Auf diesem Schiff?« erkundigte sich Vatecha
ungerührt.
    »Auf diesem Schiff«, bestätigte der Androide.
»Ich hoffe, damit ist Ihre Neugier gestillt. Leider muß
ich Sie nun beseitigen lassen. Sie wissen zuviel.«
    »Zuviel nicht, Sie Figur«, erwiderte Vatecha.
»Immerhin weiß ich jetzt, daß Sie nur ein Androide
sind und nicht etwa der echte Staatsmarschall, den man nur beeinflußt
hat. Einen Androiden aber brauche ich nicht zu schonen.«
    Bevor Vymur richtig begriff, was Vatecha damit meinte, dröhnte
der Abschuß eines Impulsstrahlers auf, und kurz danach waren
die typischen Entladungen von Schockblastern zu hören.
    Vymur wirbelte herum, zog seinen Paralysator und lähmte damit
den letzten Verbrecher, der noch auf seinen Füßen stand
und mit einem Impulsstrahler auf die Springerin anlegte.
    Danach blickte er in das freudestrahlende breite Gesicht der
    Springerin.
    »Danke, Mr. Alsaya«, sagte Vatecha aus der Sippe des
Okzech. »Sie haben immerhin verhindert, daß meine
PVK-Maske beschädigt wurde.«
    Vymur Alsaya starrte die fette Springerin an und schluckte. Seine
Gedanken vollführten einen irren Tanz und kreisten immer wieder
um den Begriff »PVK-Maske«.
    Was war das, eine PVK-Maske?
    »Ich verstehe nicht«, sagte er schließlich.
    »Das kann ich auch nicht von Ihnen verlangen, Mr. Alsaya«,
erklärte die Springerin. »Normalerweise würde ich
niemandem verraten, wer ich wirklich bin. Nur Perry Rhodan und wenige
seiner Vertrauten wissen überhaupt, daß Kaiser Anson
Argyris von Olymp kein echter Mensch ist, sondern ein Superroboter
vom Typ Vario-500, der sich für gewöhnlich der
Pseudo-Variablen-Konkonmaske bedient, die Anson Argyris darstellt.
Daneben besitzt er aber ein ganzes Arsenal weiterer Kokonmasken.
Unter anderen gehört die Maske einer Springerin mit dem Namen
Vatecha dazu.«
    Vymur überlegte fieberhaft.
    Was Vatecha sagte, klang für seine Ohren so ungeheuerlich,
daß er es normalerweise abgelehnt hätte, ihr auch nur ein
Wort davon abzunehmen. Doch allein die Tatsache, daß sie den
Bull-Androiden mit einem Impulsstrahler zerstört und die übrigen
Verbrecher mit einem Schockblaster paralysiert hatte, sprach dafür,
daß sie die Wahrheit sprach.
    Er holte tief Luft.
    »Ich glaube Ihnen, Sir«, erklärte er. »Bitte,
beantworten Sie mir nur noch eine Frage. Woher wußten Sie, daß
die MARCO POLO von Verbrechern gekapert werden sollte?«
    Auf dem Gesicht der Springerin erschien ein Lächeln.
    »Ich wußte es nicht, sondern folgerte es nur aus dem
Umstand, daß der echte Reginald Bull sich in der MARCO POLO
befindet. Ich konnte sein Gehirnwellenmuster orten.«
    »Aber der Staatsmarschall konnte doch durchaus auf der MARCO
POLO sein, ohne daß ein Verbrechen vorlag«, widersprach
Vymur.
    »So hätte ich auch gedacht, wenn Reginald Bull mich
nicht um Hilfe gebeten hätte. Nach dem ersten, mißglückten
Entführungsversuch überlegte er sich, daß diejenigen,
die ihn entführen wollten, eine ganz große Sache
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