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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe
Autoren: Perry Rhodan
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Genialität
bewundern, die Oklos Shuban dazu bewogen hatte, eine solche Station
zu konstruieren. Das platte linsenförmige Gebilde wandte der
Sonne immer seine Schmalseite zu, damit es dem tosenden Sonnenwind so
wenig wie möglich Angriffsfläche bot und dadurch nur
geringe Energiemengen benötigte, um sich gegen die gefährlichen
Auswirkungen des Sonnenwinds zu schützen.
    Es war jammerschade, daß ein Genie wie Shuban sich in den
Dienst von Verbrechern gestellt hatte. Was hätte ein Mann, der
ganz allein einen Hyperfelddeformator konstruiert hatte, alles für
die Menschheit tun können, wenn er auf der Seite des Gesetzes
geblieben wäre!
    Vymur seufzte.
    Im nächsten Augenblick wurde der Trivideo-Scheinkubus des
Hyperkoms hell. Vymur wußte, daß er sich nicht im
Erfassungsbereich der Aufnahmeoptik befand. Dennoch rutschte er
unwillkürlich tiefer in seinen Sessel, als er im Scheinkubus die
Gestalt von Oklos Shuban erkannte.
    »Station SUNRIDER ruft MARCO POLO!« sagte Shuban mit
vor Erregung vibrierender Stimme. »Sie sollten die Entfernung
im Unterlichtflug überbrücken. Warum haben Sie sich nicht
daran gehalten?«
    »Etwas ist in Imperium Alpha nicht nach Plan verlaufen«,
antwortete Reginald Bull. »Wir erhielten kurz nach dem Start
den Befehl, sofort wieder zu landen. Das konnte nur bedeuten, daß
das Alarmsystem von
    Imperium Alpha schneller wieder arbeitete als vorgesehen. Darum
ordnete ich ein Linearmanöver an. Wie weit sind Sie mit dem
Hyperfelddeformator, Mr. Shuban?«
    »Ich habe ihn eingeschaltet, als die MARCO POLO auftauchte«,
antwortete Oklos Shuban.
    Vymur Alsaya spürte, wie eine eisige Faust sein Herz
zusammenpreßte. Waren sie doch noch zu spät gekommen?
    »Schalten Sie ihn wieder ab, Mr. Shuban!« sagte Bull.
»Wenn Sie den Linearraum blockieren, kann der Chef nicht mehr
entkommen, falls man ihm auf der Spur ist. Und die Panne in Imperium
Alpha deutet darauf hin, daß man uns auf die Spur gekommen
ist.«
    Shubans Gesicht im Trivideokubus veränderte sich. Der
Hyperfeldspezialist riß die Augen weit auf, dann wurde er
bleich.
    »Sie sind kein Androide!« stieß er hervor.
»Sonst wüßten Sie, daß der Chef schon vor
Ihnen die Erde verlassen hat und mit seiner SpaceJet im
Unterlichtflug nach hier unterwegs ist. Sie müssen der echte
Staatsmarschall sein.«
    »Das ist richtig«, gab Reginald Bull zu, ohne die Ruhe
zu verlieren. »Und in meiner Eigenschaft als Staatsmarschall
des Solaren Imperiums sichere ich Ihnen Straffreiheit zu, wenn Sie
den Hyperfelddeformator unverzüglich ausschalten und durch Ihre
Aussage vor Gericht dafür sorgen, daß Ihr Chef und seine
Vertrauten überführt werden können.«
    Oklos Shuban lachte irr.
    Plötzlich verschwand er aus dem Scheinkubus. Als er wieder
auftauchte, sagte er hastig:
    »Begehen Sie nicht die Dummheit, die Station zu beschießen,
Mr. Staatsmarschall! Ich habe den Hauptprojektor des
Hyperfelddeformators auf die MARCO POLO gerichtet. Beim ersten Schuß
wird Ihr Schiff in den Hyperraum geschleudert, und zwar ohne
Rückkehr. Ich werde nicht zulassen, daß mein Lebenswerk,
der Hyperfelddeformator, zerstört wird.«
    »Warum sollten wir ihn zerstören wollen, Mr. Shuban?«
entgegnete Reginald Bull erstaunlich ruhig.
    Er machte dabei hinter seinem Rücken Handzeichen, die nur für
Vymur bestimmt sein konnten.
    Nach einer Weile begriff Vymur, was der Staatsmarschall von ihm
wollte.
    Er sollte die MARCO POLO zu Fuß verlassen und mit Hilfe des
Flugaggregats im Rückentornister seines Kampfanzugs zur Station
fliegen, um sie irgendwie lahmzulegen.
    Vymur zögerte.
    Es schien ihm heller Wahnsinn zu sein, was Bull da von ihm
verlangte. Er konnte sich nicht vorstellen, daß ein einzelner
Mann etwas in einem Sonnensatelliten ausrichten konnte, der von
    Verbrechern besetzt war.
    Doch dann wurde ihm klar, daß dies die einzige Möglichkeit
war, den Plan der Verbrecher doch noch zu vereiteln. Die MARCO POLO
schied als Waffe aus, weil sie sich mit dem ersten Schuß selbst
aus dem Normalraum katapultiert hätte. Dadurch aber wäre es
Shuban möglich gewesen, den Hauptprojektor des
Hyperfelddeformators wieder für den ursprünglichen Zweck
einzusetzen, nämlich um den Erdmond zu entführen.
    Leise verließ Vymur Alsaya seinen Platz und bewegte sich so
zum Panzerschott, daß er nicht in den Aufnahmebereich der
optischen Erfassung des Hyperkoms geriet. Wenn Shuban ihn entdeckte,
würde er sich denken, daß er etwas unternehmen wollte. In
dem Fall aber wäre sein Plan
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