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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
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setzten sich und
sahen zu, was Urabali machte. Er wollte ihnen seine Absicht erklären,
aber dann sah er ein, daß es besser war, ihnen sein Vorhaben in
der Praxis vorzuführen. Er brach noch weitere Stücke des
schwarzen Gesteins aus der Felsspalte und sammelte sie ein.
    „Kommt mit zum Feuer, ich will euch etwas zeigen."
    Sie folgten ihm unschlüssig, aber sie hatten heute schon
einmal erlebt, daß Urabali gute Ideen hatte. Was er allerdings
mit den schwarzen Steinen plante, war ihnen nicht klar.
    Die Frauen hatten inzwischen aufgeräumt und die Reste des
Mahls beseitigt. Das Feuer glomm noch. Urabali warf seine schwarzen
Steine in die Glut und setzte sich. Er nickte den Männern zu.
    „Wartet ab, was geschieht", riet er.
    Einer von ihnen meinte:
    „Warum löschst du das Feuer?"
    „Abwarten!" riet Urabali abermals. „Du wirst
sehen, daß es bald besser brennt alsje zuvor.
    Du wirst auf deinem Platz nicht sitzen bleiben können, weil
es zu heiß wird."
    Wiederum wußte er nicht, warum er das sagte, aber eine
innere Stimme sagte ihm, daß er recht behalten würde. Er
konnte nicht ahnen, daß das Bewußtsein einer fremden
Intelligenz ihn beherrschte und ihn Dinge tun ließ, die er von
selbst niemals getan hätte.
    Die Frauen waren bei den Höhleneingängen stehengeblieben
und sahen aus sicherer Entfernung zu, was Urabali tat. Hinter ihnen
stand der Häuptling. Seit gestern hatte er schon zweimal am
eigenen Leibe erfahren müssen, daß ihm derjunge Jäger
überlegen war. Er verspürte keine Lust, heute noch eine
dritte Niederlage einstecken zu müssen.
    Das schwarze Gestein begann zu glimmen. Das Glimmen wurde immer
stärker, bis es eine solche Hitze ausstrahlte, daß die dem
Feuer am nächsten sitzenden Männer wegrückten. Als
noch ein wenig Wind aufkam, wurde das Glimmen allmählich zu
einer Glut. Die Steine, die um das Feuer herumlagen, wurden rot.
    Urabali erhob sich.
    „Ich gehe in meine Höhle und schlafe. Bleibt hier und
wacht über das Feuer. Weckt mich, wenn es erlischt."
    Er verkroch sich in sein Versteck, wo ihn der Häuptling nicht
überraschen konnte, ohne ihn zu wecken.
    Als er am nächsten Morgen zum Feuer zurückkehrte, saßen
die Männer immer noch da und starrten in die verglimmende Glut.
    Der schwarze Stein hatte die ganze Nacht über gebrannt.

2.
    Ernst Ellert wußte, daß es sehr lange dauern würde,
bis er sein Ziel erreicht hatte. Obwohl der Anfang recht
vielversprechend war, würde er vielleicht die gesamte
Lebensspanne Urabalis durchleben müssen, ehe er erfuhr, in
welchem Teil des Universums er sich befand. Derjunge Jäger war
ihm in den wenigen Tagen des Zusammenseins bereits so sympathisch
geworden, daß er es niemals übers Herz gebracht hätte,
vorzeitig seinen Tod zu verschulden.
    Er erinnerte sich der Feuerwürmer, in deren Körper er
einige Jahrtausende gelebt hatte, als diese noch die Erde
bevölkerten. Er entsann sich, daß er einst in Gestalt
eines Fisches aufs Land kletterte und seine Flossen als Füße
benutzte. Dann war er ein riesiger Saurier gewesen.

    Und schließlich hatte er eine Horde von Steinzeitmenschen
angeführt und sie zu Beherrschern ihres Landes werden lassen.
    Obwohl damals Jahrmillionen vergangen waren, hatte ihm das nichts
genützt. Es war ihm nicht gelungen, die Gegenwart
wiederzufinden. Jene Gegenwart nämlich, die sein Schicksal
verursacht hatte.
    Nun war er Urabali - und er lebte. Er konnte feste Gegenstände
fühlen, er war in der Lage, Schmerzen und Emotionen zu
empfinden. Er würde lieben, und er würde hassen können.
Urabali hatte die Kohle entdeckt. Es würde besser sein, von nun
an die Entwicklung langsamer voranzutreiben, sonst würde
derjunge Jäger nicht der Häuptling, sondern der Zauberer
des Stammes werden.
    Bei den Dreifüßlern aber hatte der Zauberer nicht viel
zu sagen. Er mußte sich nach den Anordnungen des Häuptlings
richten und durfte nur solche Wunder vollbringen, die in dessen Sinn
waren.
    Also entschloß sich Ernst Ellert, den Dingen ihren Lauf zu
lassen und nur hin und wieder nachzuhelfen.
    Der Stamm der Dreifüßler war bei den Felsen geblieben,
allein schon deshalb, weil die schwarzen Steine so gut und so lange
brannten. Außerdem brachten die Jäger fastjeden Tag einen
jungen Crol ins Lager, und so gab es genug Fleisch zu essen. Hier bei
den steilen Felsen waren sie vor den Angriffen der Bestien sicher.
Außerdem gab es nun mehr als genug Steine. Der Häuptling
verhielt sich passiv. Er ging Urabali aus dem Weg, wann immer
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