Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
entsicherte
sie. Das Knacken mischte sich in das Geräusch ihrer tappenden
Sohlen. Die beiden Verfolger durchquerten die niedrige Halle mit den
geschwungenen Aussparungen anstelle der Fenster und Türen und
kamen auf der anderen Seite auf einen Treppenabsatz.
    Auch hier waren wieder Spuren zu sehen. Einige Arbeiter waren auf
sie aufmerksam geworden, und Gardisten ritten auf den Fuß der
zweihundert Meter tiefer beginnenden Treppe zu.
    »Er ist dort hinüber!« rief Atrushka leise. Die
Anstrengungen des Laufes lösten ihre Starre, milderten den
Schock.
    »Ich sehe!«
    Sie rannten schräg über die Treppe, dreißig Meter
weiter und fünfzig oder sechzig Stufen tiefer. Dann verschwanden
die Spuren in einem
    hohen, schmalen Eingang. Mitten im Laufen langte Brancan nach dem
Mädchen und schob sie hinter sich. Er warf sich durch den
Schlitz des Einganges wie ein Vogel, der sich auf die Beute fallen
läßt. Er schlitterte einige Meter weit und drehte sich
dabei halb herum. Auf der anderen Seite einer langgestreckten Halle,
die eine Gemäldegalerie hätte sein können, sah er vor
dem Licht des Ausganges einen Schatten, der sich bewegte. Brancan
rief donnernd:
    »Bleibe hinter mir, Mädchen!«
    Dann spurtete er los.
    Die geballte Kraft seines Körpers lag in diesem Rennen. Er
warf sich vorwärts, winkelte die Arme an und wurde mit jedem
Meter schneller. Er raste wie ein Wahnsinniger durch die zweihundert
Meter lange Halle und ließ Atrushka hoffnungslos hinter sich.
Kyrde merkte, daß er verfolgt wurde. Er drehte sich um, wurde
schneller und lief teilweise rückwärts, die Hände
flehend erhoben. Dann drehte er sich wieder um, wurde abermals
schneller, aber Brancan holte mit jeder Sekunde auf. Er lief fast nur
auf den Fußspitzen, und hinter seinen Stiefeln schwebte der
Staub hoch.
    »Stehenbleiben!« donnerte er in Hochsprache.
    Kyrde schrie etwas, drehte sich wieder halb herum, und Atrushka
sah undeutlich, wie Brancan die Waffe anhob. Dann überwand Kyrde
die Trennungslinie zwischen Schatten und Licht, stolperte auf eine
Terrasse hinaus und fing sich ab, stolperte abermals und wurde vom
Schuß des weißgekleideten Riesen getroffen.
Offensichtlich nicht tödlich, denn sein Körper wurde
herumgerissen, näherte sich der Brüstung und kippte
darüber. Kurz bevor Brancan ihn erreichte, warf Kyrde die Arme
hoch und fiel aus Atrushkas Sichtbereich.
    Sie hörte zu rennen auf und kam langsam näher.
    Mit einer Art wissenschaftlichen Interesse blickte Brancan
regungslos nach unten. Der Körper schlug zunächst auf der
nächsttieferen Terrassenbrüstung auf, rollte dann wie eine
gelenklose Puppe eine Treppe hinunter, überschlug sich mehrmals
und rutschte schließlich auf eine Lücke eines steinernen
Geländers zu. Der Oberkörper wurde durch den Zwischenraum
geschoben. Die Beine schlugen zuckend eine Weile, dann bekam Kyrde
Übergewicht und stürzte fünfzig Meter tief. Er
hinterließ dicht neben einem durchgehenden Ashkan den Abdruck
seines Körpers im frisch ausgebreiteten Geröll. Der Abdruck
war vierzig Zentimeter tief.
    Eine halbe Minute später landete der Gleiter neben Brancan
und Atrushka. Sie stiegen ein und flogen zurück zum Haus.
    »Was jetzt?« fragte Atrushka. Brancan betrachtete sie
ruhig und nachdenklich und addierte, was er von ihr und über sie
wußte.
    »Du weißt alles?« fragte er in
unerschütterlicher Regungslosigkeit.
    Wieder nickte sie schweigend.
    »Der Fürst wird sich um Reonard kümmern. Nimm an
dich, was du brauchen kannst. Und Alrezzo wird sich um dich kümmern.
Wir sehen uns wieder!«
    Er streckte den Arm aus und zog sie leicht an sich. Sie weinte
eine Weile an seiner Schulter, dann fragte sie:
    »Wann, Brancan? Wo?«
    Er hob den Kopf. Seine Augen bekamen einen träumerischen
Ausdruck, als er erwiderte:
    »In etwas mehr als sechzig Tagen. Auf Osiris. Auch dort wird
es Zwischenfälle geben.«
    »Ja«, antwortete sie. »Ich danke dir, Brancan.«
    Er streichelte mit zwei Fingern ihre Wange und sagte voller Wärme:
    »Wir alle haben dir mehr zu danken, Mädchen. Weine
nicht zu lange. Ich muß gehen.«
    Sie starrte dem weißen Gleiter nach, bis ihre Augen
schmerzten und die Garde kam, um zu sehen, was vorgefallen war. Kurz
darauf erschien der Maler, der Pilot und El Brochon. Sie blieben
regungslos stehen, als sie den Toten sahen. Sie begriffen, daß
er tot war, aber nur Alrezzo Taitu dachte daran, daß es jeder
Prometheus schwer hatte, und daß der Überbringer des
göttlichen Feuers der Einsicht selten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher