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PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne
Autoren: Perry Rhodan
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Waffe.
    »Es muß nichts bedeuten. Aber mein Sinn für
Gefahr hat sich in den letzten Monaten geschärft.«
    »Sollen wir gehen?«
    »Nein. Diesen Augenblick muß ich miterleben. Deswegen
bin ich hier an Land gegangen. Und. ab heute könntest du allein
den Auftrag durchführen.«
    »Rede nicht wie ein Todgeweihter, Reon!«
    Sie gebrauchte ausgerechnet heute zum erstenmal diese Abkürzung.
Reonard zog sie an sich, unterdrückte standhaft den Wunsch, nach
Osten zu blicken, weil dorthin wieder einmal Alrezzos Arm deutete.
Und dann, als das Murmeln anschwoll und sogar El Brochon sich halb
aus seinem Sessel erhob, blickten sie doch dorthin und sahen über
dem Meer, etwa zweihundert Meter hoch, das Ellipsoid der
Seitenansicht einer Jet. Sie kam rasend schnell näher und zog
einen riesigen Kreis über der Stadt, wurde langsamer, zog einen
zweiten Kreis und wurde abermals abgebremst. Dann flog sie ganz
langsam, während fauchend die Landestützen ausgefahren
wurden, eine Spirale, in deren Mittelpunkt der abgesperrte Platz lag.
    »Wie eine Wurfscheibe...«
    »Die Beine einer Spinne.!«
    »Sie senkt sich wie Dampf.«
    » Vorsicht! Sie zerdrückt den Sternenschiffer!«
    Dann, in Sekunden des ängstlichen Schweigens, verharrte die
Jet auf der Stelle. Reonard sah zu Alrezzo hinüber und bemerkte,
daß sich der Mann ausschließlich um die Fernsteuerung und
nicht um das Mädchen in seinem Schoß kümmerte. Die
Landeteller berührten den Steinboden des Hafens, und dann stand
die Jet.
    Das erste Raumschiff - mit unbemerkten Ausnahmen - seit
dreiundfünfzig Jahrtausenden war gelandet.
    Der Jubel der Menge kannte keine Grenzen mehr.
    »Wir haben hier nichts mehr zu suchen«, sagte Reonard.
»Heute nicht mehr. Alrezzo wird jeden, den er an Bord nimmt,
unbarmherzig schinden, bis jeder Atemzug richtig ist. Das alles hätte
ich tun sollen, aber El Brochon und seine Männer begriffen zu
schnell.«
    Langsam schob sich der Robot-Ashkan durch die hin und herwogende
Menge, die gegen die Absperrung anbrandete. Hier, hinter der Tribüne,
auf der El Brochon mit Hofstaat und Orchester Platz genommen hatte,
war ein wenig mehr Platz, und sie kamen einigermaßen
ungehindert voran.
    »Ärgerst du dich darüber?« fragte Atrushka.
Sie hatte ihren kritischen Widerstand aufgegeben; es lag nicht der
geringste Grund mehr für sie vor, Reonard zu mißtrauen.
    »Beides. Ich freue mich, daß ein Fünftel des
Großen Planes aufgegangen ist. Und natürlich hätte
ich meine Aufgabe auch bis zum
    letzten Tag gern durchgeführt.«
    »Ein Fünftel? Anubis ist ein Fünftel, und Osiris
ein zweites. Was sind die anderen drei Teile?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Bedaure. Ich habe Schweigepflicht. Vielleicht erklärt
Alrezzo es dir, aber ich darf es nicht. Bitte, frage mich nicht!«
    »Ich verstehe.«
    Sie ritten durch eine nahezu ausgestorbene Stadt und auf einem
anderen Weg zu ihrem Haus. Es war früher Nachmittag; die Stunde
der Grillen, des Weines und der schläfrigen Zärtlichkeiten.
Reonard schickte den gesattelten Ashkan in den Stall, ging hinter
Atrushka die Treppe hinauf und schob den Vorhang des kleinen, kühlen
Zimmers zurück, in dem sie schliefen.
    Er zog die Jacke aus, warf sie über eine Sessellehne und
stellte den rechten Fuß auf die Tischkante, um den Saum des
Stiefels zu lösen. Hinter ihm war das ruckartige Geräusch
eines zurückgerissenen Vorhanges, dessen Ringe an der
Führungsschiene klapperten. Dann ein undefinierbarer Aufschrei,
in derselben Zehntelsekunde, schließlich ein unbekanntes
Geräusch und ein schwirrendes Zischen. Reonard fühlte einen
Schlag gegen seinen Rücken, dann den Schmerz eines kalten
Eisens, dessen Spitze in seinem Blickfeld mitten in der linken
Hemdtasche zur Brust herausdrang.
    Er handelte im Reflex, sterbend, aber blitzschnell.
    Während er undeutliche Geräusche wahrnahm, fiel seine
Hand nach unten und landete genau auf dem Kolben der Waffe. Mit einer
Kraftanstrengung, deren er sich nicht bewußt war, drehte er
sich um hundertsiebzig Grad und feuerte in Hüfthöhe. Das
Nadelprojektil schlug in eine Mauerspalte und preßte
detonierend vier kopfgroße Quadern zur Seite. Eine schlanke
Gestalt sprang vor ihm quer durchs Zimmer und verfing sich im
Vorhang.
    »Kyrde!« schrie Atrushka und schleuderte einen
gläsernen Weinbecher nach ihm. Der zweite Schuß, den
Reonard im Fallen abgab, zerfetzte den Vorhang und setzte ihn in
Brand. Der Teichner sprang durch die Flammen und raste die Treppe
hinunter. Er rannte am Stall vorbei,
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