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PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha

PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha

Titel: PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha
Autoren: Perry Rhodan
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ihre Rücken sahen. Beide schwiegen. Edmond spürte
deutlich den Wunsch des Mädchens neben sich, ihrem Leben einen
anderen, vielleicht einen neuen Sinn zu geben. Sie hatte sich durch
den Kontakt mit Chelifer und den anderen, auch durch ihn, von ihrer
Einstellung als Korybantin Scarrons nachdrücklich entfernt. Und
jetzt suchte sie einen ruhenden Pol, etwas oder jemanden, an den sie
sich halten konnte.
    Edmond lehnte sich an den kühlen Stein in seinem Rücken
und sagte langsam und leise:
    »Es kann einen Monat dauern oder ein Jahr. Aber«
    Sie zeigte eine erstaunliche Reife der Gedanken.
    »Jetzt sprichst du wie ein Mann, der vor sich selbst Angst
hat!«
    Er legte ihr die Hand auf den Arm und sagte scharf:
    »still!«
    Seine Hand fuhr unter die Jacke und tastete nach dem Kolben der
kleinen, flachen Waffe. Hinter ihnen ging jemand. Schritte kamen
näher, der Stoff eines Kleidungsstückes raschelte. Langsam
stand Pontonac auf und drehte sich um. Aus dem längsgestreiften
Schatten kam eine schlanke Gestalt, in einen weißen Umhang
gehüllt.
    »Ein Korybant!« sagte Prokne.
    Der Mann ging zielbewußt auf Pontonac zu und sagte:
    »Man nennt dich Pontonac, den Terraner?«
    Edmond senkte den Kopf.
    »Ja.«
    »Dein Freund ist Cascal?«
    »So ist es. Was weißt du von Joak?« Plötzlich
war Pontonac aufgeregt.
    »Ich habe eine Botschaft. Nur für dich. Dieses
Mädchen?«
    Pontonac winkte ab.
    »Meine Freundin. Sie kann alles hören. Sie wird
schweigen.«
    Der Mann hatte ein schmales, ruhiges Gesicht. Er hob die Hand und
sagte, als habe er den Text auswendig gelernt:
    »Cascal läßt dir sagen, er habe einige
Schwierigkeiten, aber er würde sie überstehen. Er kommt
bald wieder zurück.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein. Scarron ist keine Göttin der Beredsamkeit.«
    »Ich danke dir!« sagte Edmond, zog die Hand wieder
unter der Jacke hervor und nickte kurz. Die Gestalt glitt leise ins
Dunkel zurück, woher sie gekommen war. Einige Sekunden lang
hörten sie noch die Geräusche dünner Sohlen auf dem
Stein, dann war es wieder still - bis auf den fernen Lärm des
kleinen Festes. Pontonac lächelte kurz; typisch Cascal, diese
sphinxhaften Auskünfte. Er drehte sich um und sah, wie Prokne
auf ihn zukam, langsam und mit vor der Brust gekreuzten Armen.
    »Das ist eine gute Nachricht?« fragte sie. Sie kannte
Cascal nicht. Noch nicht.
    »Es ist eine ungewöhnlich gute Nachricht!« sagte
Edmond, streckte den Arm aus und zog Prokne an sich.
    *
    Inzwischen hatte sich der Charakter des Festessens etwas geändert.
    Drei Trommler begleiteten den Barden, und die Versammelten
klatschten im Takt in die Hände und sangen die Refrains mit.
Zodiak Goradon hatte eines seiner berühmten Lieder angestimmt:
Die Weise von den Wundern der tausend Planeten. Clanfredder besaß
die Gesamtaufnahme, es waren wirklich eintausend Strophen, die sich
mit den Eigentümlichkeiten von eintausend verschiedenen
Planetenvölkern oder deren Großstämmen beschäftigten.
    Ein archaischer Text, hart und deutlich, eine kantige, einprägsame
Melodie mit wenigen Variationen, die auf die Bedeutung des Textes
abgestimmt waren. Heute würde Goradon nur wenige Strophen
    singen, aber er hatte die für diesen Zweck besten
herausgesucht. Er hatte klar erkannt, was Kazuhiko Volpine dachte,
und er erkannte auch, was dieser Mann wirklich wert war, wenn es
gelang, ihn zu Sandals Freund zu machen.
    Clanfredder sagte leise in Chelifers Ohr:
    »Ich bin nicht betrunken, aber in glänzender Stimmung.
Ich glaube, Cimarosa wird hier stark einsteigen.«
    Chelifer Argas hatte, wenigstens in den letzten Tagen, ihre Phase
der Unsicherheit überwunden. Sie fühlte sich stark genug,
weiterhin an Sandals Seite zu versuchen, diesen Planeten reif für
Terras Freundschaft und Unterstützung zu machen.
    »Das freut niemanden mehr als mich«, sagte sie. »Aber
die Gewürze und all das exotische Zeug, das Sie hier erlebten,
ist nur ein Teil. Ich glaube, bei einem ernsthaften Gespräch
wird sich noch einiges mehr herausstellen.«
    Clanfredder nickte und machte eine zustimmende Gebärde.
    »Ich las es in den Notizen; die Idee, hier einen
Freihandelshafen einzurichten, ist hervorragend. In diesem Sektor
suchen viele Gruppen einen sicheren Umschlagplatz für wertvolle
Güter.«
    Chelifer nickte.
    »Das war unsere Idee«, sagte sie. Plötzlich wurde
ihr Blick abgelenkt. Der dicke Häuptling erschien im Lichtschein
der Windlichter. Er hatte zwei seiner Mädchen in den Armen und
ging geradewegs auf Sandal und
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