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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper
Autoren: Perry Rhodan
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erwischen.
    So hatte alles seine Vor- und Nachteile.
    Als es zu dunkeln begann, machte er sich auf den Heimweg. Er
benutzte den ausgetretenen Pfad hoch über dem Strom, von wo aus
er eine gute Übersicht bis zum gegenüberliegenden Ufer
hatte. Wie immer war nichts zu sehen, nicht einmal ein Baumstamm, den
man an Land ziehen könnte. Es würde niemandem einfallen,
mühselig einen Baum zu fällen, wenn der Fluß sie
brachte.
    Da entdeckte er einen treibenden Punkt mitten im Strom.
    Mit einem Ruck blieb er stehen, als er das Floß erkannte.
Keine schlechte Idee, mehrere Baumstämme zu einem Floß
zusammenzubinden.
    Wahrscheinlich handelte es sich um Farmer aus dem Landesinnern,
die zum Meer wollten und dann in die Stadt nach dem Norden. Wenn sie
in die Stadt wollten, dann besaßen sie auch Dinge, die sie dort
einzutauschen gedachten.
    Flußauge glitt von Deckung zu Deckung und blieb auf gleicher
Höhe mit dem schneller treibenden Floß, auf dem er drei
Gestalten erkennen konnte. Zwei Männer, das war klar. Aber die
dritte mußte größer sein, ein Tier. Flußauge
wußte, daß die Farmer Tiere zähmten und zur
Feldarbeit einsetzten.
    Immer mehr näherte sich das Floß dem Ufer, bis Flußauge
die Absicht der beiden Männer erkannte. Sie wollten landen, um
die Nacht auf dem sicheren Land zu verbringen.
    Sicher! Flußauge mußte lächeln. Die beiden Farmer
würden sich wundern, wenn sie ihre Waren schon hier loswurden,
allerdings ohne einen Gegenwert dafür zu erhalten. Vielleicht,
wenn sie Glück hatten, bestand dieser Gegenwert in ihrem Leben.
    Das Floß erreichte die große Bucht, zwei Kilometer vor
dem Dorf der Outsiders, und legte an. Flußauge lag weiter oben
zwischen den Büschen und ließ sich nichts entgehen. Er
schätzte die Möglichkeiten ab und kam zu dem Entschluß,
daß er mit den beiden Männern leicht fertig würde.
Das Tier wollte er lebend ins Dorf bringen, da es zu schwer für
einen Transport aussah.
    Er wartete, bis es dunkel geworden war und in der Bucht das Feuer
loderte, dann schlich er sich vorsichtig an seine Beute heran.
    ***
    Allmählich brannte das Feuer nieder. Mit dem Fuß schob
Cander ein Stück Holz nach und lehnte sich wieder zurück.
Nicht weit entfernt lag Gesine, die fest schlief und dabei leise
schnarchte. Dicht neben ihr hatte sich Rotkel in einige vertrocknete
Fächerblätter gewickelt. Er schlief ebenfalls.
    In der Bucht war gelegentlich das Plätschern des Wassers zu
vernehmen, aber es wirkte eher beruhigend. Cander hatte jedoch kein
gutes Gefühl. Er kannte den Strom und das Land nicht, aber er
hatte einiges darüber gehört. Irgendwo in dieser Gegend
hausten die Outsiders, die niemand richtig ernst nahm, obwohl sie
gefährlich und rücksichtslos sein sollten. Sie übertrieben
den Begriff der Freiheit, indem sie Raubbau betrieben und sich selbst
ihrer Ernährungsgrundlage beraubten. Die Folge war, daß
sie anfingen zu stehlen, wo immer sich ihnen eine Gelegenheit dazu
bot. Er hatte Rotkel nichts davon erzählt, sonst wäre der
Arzt sicherlich zu Fuß weitergegangen. Und dazu wiederum hatte
Cander keine Lust verspürt.
    Er hörte weiter oberhalb in den Felsen ein Geräusch.
Reglos blieb er sitzen und lauschte. Aber das Plätschern des
Wassers und Knistern des Feuers waren zu laut, außerdem lenkten
die Geräusche ihn ab. Sie hatten außer den Messern keine
Waffe. Womit sollten sie sich gegen einen Überfall verteidigen,
falls wirklich ein solcher erfolgte?
    »Bewegen Sie sich nicht«, sagte plötzlich eine
Stimme seitlich aus den
    Büschen. Sie klang fremd und hatte einen Akzent. »Wecken
Sie Ihren Freund, und er soll sich ebenfalls nicht rühren. Los,
nun machen Sie schon.!«
    Cander wußte, daß seine heimlichen Befürchtungen
sich nun bewahrheitet hatten. Der Unbekannte konnte kein anderer als
ein Outsider sein.
    Vorsichtig beugte er sich vor, nahm einen Stock und stieß
damit Rotkel an, der gerade damit begann, geräuschvoll »einen
Ast durchzusägen«.
    Das Schnarchen hörte abrupt auf, dann knurrte der Arzt:
    »Was wollen Sie? Ich habe Sie doch gerade abgelöst!«
    »Überfall, Doktor! Bleiben Sie liegen, dann geschieht
uns auch nichts.«
    »Überfall?« Trotz der Mahnung richtete Rotkel
sich auf. »Sind Sie verrückt? Wer soll uns denn hier
überfallen? Zweimal hat man mich nun entführt, und das
reicht mir, bei Gott!«
    »Aller guten Dinge sind drei«, gab Cander in einer Art
von Galgenhumor zurück. »Es sind die Outsiders, nehme ich
an.« Er wandte sein Gesicht den dunklen
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