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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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herauf, um sie abzuholen.
    „Ein letzter Rundblick!“
    Der in der Mitte der Prächtigen Stadt angelegte Garten und
die vielen Kulturen, die außerhalb der Stadt, auf den Dächern
und in tiefen Bettungen entlang der Wehrgänge und Terrassen
angelegt waren, dienten nicht nur der Kühlung und als
Schattenspender, sondern auch zur Versorgung der Bewohner

    mit Vitaminen und Spurenelementen. Es war also der Zusammenhang
zwischen Mangelkrankheit und Pflanzen erkannt worden. Langsam wandte
sich Maras ab und sah das Mädchen an.
    „Vielleicht wird das Fest nicht besonders schön enden“,
sagte er leise und nahm ihre Hand. Der Bote näherte sich der
Tür. „Halte dich an mich und versuche, mir zu helfen.“
    „Ich werde es versuchen!“ sagte sie. Der Bote lud sie
im Namen von Anche Ul Kaest ein, an dem Festmahl teilzunehmen. Maras
stellte keine Fragen mehr und folgte dem Fackelträger. Er war
auf alles vorbereitet.
    Maras fühlte sein Unbehagen zunehmen, je länger er durch
die Anlagen dieser Siedlung wanderte. Es war alles außergewöhnlich
merkwürdig und schwer verständlich. Was brachte eine
gelandete oder gestrandete Raumschiffscrew dazu, hier eine solche
Phantasiestadt zu errichten? Vermutlich war der Anführer
tatsächlich megalomanisch, und diese Stadt verdankte ihr
Entstehen seinem Größenwahn.
    „Wohin bringst du uns?“ fragte Lombardi den Boten.
    „In den großen Saal, zum Fest!“ war die Antwort.
    Sie gingen über ein verwirrendes System von Treppen und
kleinen Plätzen, meist unter hohen Bäumen oder in der Nähe
kleinerer Gewächse, durch den Park. Er wurde von indirekt
angebrachten Lichtquellen malerisch ausgeleuchtet und machte jetzt
noch mehr den Eindruck einer Kulisse als am Tag. Eine große,
überaus prächtige Bühne wartete auf den Auftritt des
Helden.
    „Eine andere Frage“ beharrte Maras.
    „Ja?“
    „Wir sind heute hier angekommen, eingeladen worden und
wurden auf das trefflichste bewirtet. Geht das jedem Besucher
    so?“

    Der Bote führte sie entlang einer Pergola, die mit
wohlriechenden Pflanzen bewachsen war. Trauben und andere Früchte
hingen an dem sonnendurchglüh-* ten Mauerwerk. „Fast jedem
Besucher. Ul Kaest braucht Freunde.“
    „Ich verstehe nicht ganz - Kaest braucht Freunde? Warum?
Jeder, der ihn kennt, wird sich hierher drängen!“
    Der Bote blieb stehen und bedeutete ihnen, durch eine offene
zweiflügelige Tür zu gehen.
    „Es gibt hier zuwenig Menschen!“ schloß der
Bote. „Ul Kaest ist es zu leer, zu tot hier.“
    Er nickte und verschwand hinter einer Mauernische.
    Maras dachte über diese Information nach. Langsam ging er
weiter, das Mädchen an der Hand. Er durchquerte einige kleine
Säle, die versetzt zueinander angeordnet und durch schräge
Rampen miteinander verbunden waren. Überall standen kleine
Gruppen von Menschen in der charakteristischen Kleidung, unterhielten
sich leise und sahen Lombardi und dem Mädchen nach. Es wirkte
tatsächlich wie eine Bühne. Man bereitete sich auf den
Augenblick vor, da ein Vorhang hochgezogen wurde. Das Licht
wechselte, nach einem weiteren Durchgang gab es nur noch zahllose
Kerzen, die die Luft mit einem süßlichen, schweren Geruch
erfüllten.
    Die Bilder...
    Sie waren in dicken schwarzen Rahmen befestigt gewesen. Sie
hingen, sehr geschickt platziert, an den weißen Wänden der
kleinen Säle und stets im Bereich einer Lichtquelle. Sie
schienen ausnahmslos von einem einzigen Menschen gemalt worden zu
sein.
    Untrügliche Merkmale wiesen darauf hin.
    Sie zeigten zerfahrene Linien von eigenartiger Schönheit. Die
Farben waren gebrochen und morbid. « Die Bilder stellten
phantastische Landschaften dar, in denen jeweils ein

    Gegenstand ganz besonderer Art dominierte. Meistens waren es Köpfe
oder Statuen, Monumente oder allegorische Figuren. Waren auch sie
Zeichen eines Größenwahns?
    „Ich kann sie nicht deuten ...“, knurrte Maras.
    Er hob den Kopf und schaute in den Saal hinein. Er war nicht
besonders groß und nur notdürftig ausgestattet. Aber jeder
Gegenstand zeigte die Hand des Künstlers, sowohl im Entwurf als
auch in der Ausführung. Ein Viereck von Tischen war festlich
gedeckt worden. Hunderte von Kerzen brannten. Die Gruppen der
Menschen standen an den Wänden und hatten sich alle so gedreht,
daß sie in die Richtung der Kopfseite der Tafel blickten. Dort
stand ein hochlehniger Sessel aus schwarzem Holz, überaus reich
verziert.
    Fast niemand drehte sich nach den Eintretenden um.
    Ruhig ließ Maras die
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