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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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er die Bandspule, einen viereckigen,
strahlensicheren Behälter, einer Kassette gleich, etwa zwanzig,
fünfundzwanzig Zentimeter Kantenlänge und vier Zentimeter
dick. Er legte sie zur Seite. Ebenso ein kleines, sorgfältig
getarntes Sortiment von exotischen Waffen; Dolchen, die sich in
Strahler verwandelten, Vibromesser, die zu Paralysatoren wurden,
Gürtel verzierungen, die er als Rauchbomben und als
Magnesiumblitze erkannte. Und vieles mehr. Alles bildete einen
kleinen Haufen auf einer Decke.
    Maras rollte den Körper des Toten in die blutige,
halbzerrissene Decke und schleppte ihn auf der Schulter zehn Meter
weit. Dann brach er in die Knie, hielt krampfhaft die Leiche fest und
fiel gegen einen Metallfetzen der Jet. Er schüttelte benommen
den Kopf und kam wieder auf die Beine. Schweiß biß in
seinen Augen. Im Licht des Mondes und des Feuers leuchtete sein
Körper wie ein Schemen.
    Er fasste den Toten an den Schultern und schleifte ihn im Zickzack
durch das Inferno aus Sand und Brandflecken, aus zerfetzten und
zusammengedrehten Metallresten, durch zersplitterte Baumstämme
und Felsen, bis an den Rand der Grube. Er ließ sich in das Loch
gleiten und hob den Körper herunter, nachdem die Decke
ausgebreitet war. Dann kletterte

    er hinaus und schaute auf den Toten. Das Licht von Omikron
Arzachena ließ das scharfe, blutleere Gesicht wie eine
Totenmaske erscheinen. Maras glaubte, zugleich den letzten Frieden
eines unruhigen Verstandes auf den Gesichtszügen zu erkennen und
darüber hinaus auch die brennende, qualvolle Sorge um das Leben
von Milliarden Menschen. Aber das konnte auch der Eindruck sein, den
Licht und Schatten hervorriefen.
    Die erste Schaufel Sand fiel auf den Körper.
    Schließlich fand Maras Lombard! einen Flaschenzug und eine
Menge verschiedener Seile. Er konstruierte eine Seilverbindung und
schleifte einen riesigen Felsblock durch den Sand bis auf das Grab.
Im Morgengrauen war er fertig und betrachtete sein nächtliches
Werk.
    Kein Grab, sondern ein Denkmal. Umgeben von einem Kreis
Daktiliferen, deren dicke Stämme noch gesund waren und harte
Schuppen trugen, war hier eine Lichtung. Der zackige, von Seewasser
und Winderosion benagte und zu einer surrealistischen Plastik
verwitterte Felsen lag, zu einem Achtel im Sand, genau im Mittelpunkt
der Lichtung. Maras löste die Seile und blieb stehen, an einen
Stamm gelehnt.
    „Uns beiden“, sagte er, restlos erschöpft und mit
knurrendem Magen, „wäre wohler, wenn du noch leben
würdest, Dener Ashmole.“
    Er drehte sich um und ging davon. Er sollte diesen Platz in seinem
Leben niemals wiedersehen.
    Als die Sonne wieder aus dem Meer stieg und alles in ihr
unwirkliches Licht tauchte, sah er das gesamte Ausmaß der
Zerstörung seines bisherigen Paradieses.
    Als die Sonne aus dem Meer glitt, traf ihn der letzte Schock.

3.
    Lombardi blieb stehen und richtete einen letzten Blick auf das
Chaos unter ihm. Es wirkte jetzt, klein und im Sonnenlicht glitzernd,
als habe ein zorniges Kind sein „ Spielzeug zertrümmert
und die Fetzen verstreut.
    „Das war es!“ sagte Maras. Noch immer litt er an den
Qualen des letzten Schocks. Er war der einzige Mensch auf einem
Planeten, der die Wahrheit kannte, der den Planeten retten konnte -
und der genau wußte, daß er versagen würde. Er war
zu schwach dazu, zu lange von der Krankheit zurückgeschleudert
worden in die Stille seiner VerstandesOase.
    „Dener würde mir einen Stoß geben und .Weiter!'
sagen“, knurrte er.
    Er kannte die Richtung. Er mußte nach Osten gehen, zu der
Quelle des mächtigen Gira-Gira. Seine Füße steckten
in den weichen Stiefeln Deners, er trug die lange Hose des Mannes,
deren Säume kleine Warenlager darstellten, deren Taschen
Medikamente, kleine Werkzeuge und Waffen enthielten und die von einem
fast zwei Hände breiten Gürtel gehalten wurde. In diesem
Gürtel waren große Taschen aus Leder, mit Stahl verstärkt.
Darin ruhte das Impulsband für den Speicher; die Programmierung
für einen ganzen Planeten. Im Stiefelschaft steckte ein Messer,
ein zweites Vibromesser ruhte in einer Lederscheide am Gürtel,
ihr gegenüber steckte der Strahler, und zwei breite Armbänder
aus Lederimitat enthielten Digitaluhr, Kompaß und andere
Ausrüstung.
    Maras drehte den Kopf und ging nach Osten weiter. Er mußte
versuchen, die ideale Strecke zu gehen, also möglichst
geradlinig. Er hatte in einer Brusttasche der leichten Jacke

    Fotos in einem wasserdichten Umschlag. Sie zeigten seinen Weg bis
zur Stadt der
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