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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
Autoren: Perry Rhodan
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Frage
beleidigt.
    Guy schob die Mütze so weit nach vorn, daß das Schild
seinen Nasenrücken berührte, dann kratzte er sich am
Hinterkopf.
    »Ich kann es kaum glauben, daß ich ein Schiff fliege,
an dem weder eine Schraube locker noch sonst etwas defekt ist. Es ist
direkt unheimlich.«
    Das leise Klappern aus Richtung Kartentisch hörte auf, als
Mabel Nelson ihre Strickarbeit unterbrach.
    »Mir ist ein unheimlich gutes Schiff tausendmal lieber als
ein anheimelndes Wrack, Bruderherz.«
    Guy lachte kurz und trocken.
    »Mir auch, nur gewöhne ich mich schwer daran,
Schwesterlein. Übrigens, was strickst du denn da?«
    Leichte Röte überzog Mabels Wagen, und während sie
emsig weiterstrickte, antwortete sie leise:
    »Das wird eine Strickjacke für Staatsmarschall Bull.
Als ich ihn zuletzt sah, fröstelte er.«
    Rhodan kniff ein Auge zu und sagte mit ernster Stimme:
    »Wenn Bully friert, nimmt er keine Strickjack', sondern
Kognak, Verehrteste.« Er räusperte sich. »Kapitän,
ich lege Wert darauf, recht bald ins Makolith-System einzufliegen.«
    Guy Nelson nickte.
    »Sehr wohl, Sir. Sobald die Fernortungsdaten vorliegen,
aktiviere ich das Programm für die letzte Etappe.«
    Wie zur Antwort darauf flammten hintereinander sechs gelbe Lampen
am Pult des Ortungsautomaten auf. Ratternd schlängelten sich
sechs Stanzfolien aus dem Analyse-Computer.
    Obo Nakuru riß die Folien ab, sobald das Rattern verstummte.
Während er sie durch seine Hände gleiten ließ, sagte
er:
    »Die Hypertaster haben keine Raumschiffsaktivitäten
innerhalb ihrer Reichweite anmessen können. In 47 Tucanae gibt
es entweder keinen oder nur sehr schwachen Schiffsverkehr.«
    »Und im Makolith-System?« fragte Rhodan gespannt.
    Der Massai sortierte eine Stanzfolie aus, musterte stirnrunzelnd
die eingestanzten Symbole und meinte bedächtig:
    »Offenbar das gleiche. Allerdings sendet der elfte Planet
starke Emissionen von Nuklearfusions-Kraftwerken aus. Wir können
also als sicher annehmen, daß es dort eine hochtechnisierte
Zivilisation gibt, Sir.«
    »Das wußten wir bereits aus Stygram Velies Bericht«,
warf Nelson ein.
    Perry Rhodan nickte.
    »Sicher. Nur >wußten< wir aus einem anderen
Bericht, daß die Zivilisation von Kasuir ausgelöscht sein
sollte. Darum müssen wir alles doppelt und dreifach prüfen,
was wir zu sehen glauben.«
    Nakuru wartete einige Sekunden, und als niemand mehr etwas sagte,
fuhr er fort:
    »Die Zellaura-Messungen ergeben, daß Kasuir Leben in
der Größenordnung von einundsechzig Hundertstel Terra
trägt. An neun weiteren Planeten wurden ebenfalls die
Gesamtauren planetaren Lebens festgestellt; allerdings liegt der
höchste Wert immer noch unter fünf Hundertstel Terra, so
daß wohl nur primitives Leben existiert.«
    Abermals stellte Mabel Nelson ihre Strickarbeit ein.
    »Wieviel Menschen lebten zum Terra-Stichtag auf der Erde,
Mister Nakuru?« fragte sie streitlustig.
    Doch der Massai war viel zu klug, um sich auf einen Streit
einzulassen. Er blieb sachlich.
    »Elf Milliarden, Miss Nelson«, antwortete er höflich.
    »Nun, dann müßten auf Kasuir beinahe sieben
Milliarden Menschen wohnen, wenn der Wert von einundsechzig
Hundertstel stimmt.«
    »So ergibt es sich rein rechnerisch, Miss Nelson«, gab
Obo Nakuru zu.
    »Aha!« Mabels Augen blitzten, als sie sich an den
Großadministrator wandte. »Sie haben doch sicher
ausrechnen lassen, wie groß die Bevölkerung von Kasuir
heute maximal sein kann, Sir?«
    »Gewiß, gnädiges Fräulein«, sagte
Rhodan. »Es können maximal anderthalb Milliarden sein, bei
Ansetzung einer vernünftigen Fortpflanzungsrate sollten es aber
nicht mehr als eine Milliarde Menschen sein.«
    »Wie erklären Sie sich dann den Wert von sieben
Milliarden?«
    Perry lächelte.
    »Überhaupt nicht, gnädiges Fräulein. Schauen
Sie, die Gesamtaura stammt ja nicht nur von Menschen, sondern ebenso
von den Tieren und Pflanzen des Planeten. Der ungewöhnlich hohe
Terra-Wert könnte sich folglich durch außerordentlich
zahlreiches pflanzliches und tierisches Leben erklären.«
    »Bald wirst du es wissen, Schwesterherz«, warf Guy
Nelson ein.
    Der Raumkapitän justierte den Kurs ein und aktivierte den
Linear antrieb.
    Die HER BRITANNIC MAJESTY II verließ das vierdimensionale
Raum-Zeit-Kontinuum, wurde zum pseudo-integrierten Bestandteil des
Zwischenraumes und beschleunigte eine halbe Stunde lang. Danach mußte
sie ihre Geschwindigkeit wieder rapide herabsetzen, um nicht am
Zielstern Makolith
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