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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
Autoren: Perry Rhodan
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tatsächlich zuviel Whisky getrunken. Doch das
ist vorbei; jetzt trinke ich vor, bei und nach einem Raumflug fast
keinen Alkohol mehr.«
    Rhodan nickte anerkennend.
    Er lauschte den monotonen Geräuschen der Kraftstationen und
Impulstriebwerke. Es gab keine Mißklänge. Das bewies
besser als jede mündliche Versicherung, daß der Kapitän
sich gewandelt hatte.
    Auf einem Interkom-Bildschirm erschien das ebenmäßige
blauhäutige Gesicht eines Mannes von nicht genau bestimmbarem
Alter.
    »Leitstand Linearkonverter an Kapitän«, sagte der
Mann. »Alle Maschinen arbeiten zufriedenstellend. Die Aufladung
für den nächsten Wechsel ist in sechs Minuten
abgeschlossen. Ende.«
    »Danke, George«, erwiderte Guy Nelson. »Das
nächste Linearmanöver beginnt in genau zehn Minuten. Ende.«
    Rhodan wölbte erstaunt die Brauen und blickte auf das
verblassende Gesicht im Interkom-Bildschirm.
    »George.?« fragte er gedehnt.
    »Mein treuer Roboter«, bestätigte der
Raumkapitän. »Als ich das Warwick-Vermögen erbte,
dachte ich, es sei eine gute Idee, George das Aussehen eines Menschen
zu geben.«
    »Aber die blaue Haut?«
    »Das war sein Wunsch, Sir. George meinte, wenn er schon wie
ein Mensch aussähe, dann nicht wie ein nachgemachter. Niemand
würde in einem blauhäutigen Humanoiden einen getarnten
Roboter vermuten, da solche stets die hellbraune Hautfarbe der
Erdenmenschen trügen.«
    »Stimmt.«
    Perry wurde nachdenklich.
    Er dachte an die Zeit zurück, da es auf der Erde vier
Menschengruppen mit unterschiedlichen Haupthautfarben gegeben hatte:
schwarz, gelb, weiß und rot. Seit dem Beginn der kosmischen Ära
hatten sich ihre Angehörigen immer wieder vermischt - und das
Ergebnis war ein neuer, besserer Menschentypus gewesen.
    Heutzutage, in der zweiten Hälfte des dritten Jahrtausends
Solartime, wußten viele Menschen nicht mehr, was zuerst
dagewesen war, die
    Vermischung der Hautfarben oder die Ignorierung der alten irrealen
»Rassen«-Vorurteile.
    Perry Rhodan wußte es aus eigener Anschauung noch genau.
Beides hatte gleichzeitig gewirkt - und durchgesetzt hatte es sich in
großem Maßstab von der Zeit an, zu der die irdische
Menschheit endlich begriff, daß das gesamte Volk von Terra nur
ein Teil der großen kosmischen Menschenrasse war.
    Und ein Teil einer Rasse konnte nicht in mehrere Rassen
untergliedert werden.
    Auch heute nicht, wo sich das Volk von Terra in alle kosmischen
Richtungen verstreut hatte - wo so manche Siedlungswelt existierte,
ohne daß man auf dem Ursprungsplaneten etwas von ihr wußte.
    »Dennoch sollte man meinen, die Siedler von Kasuir hätten
versucht, von sich aus den Kontakt der Mutterwelt zu erneuern«,
dachte er den Gedankengang zu Ende.
    Nelson stopfte gemächlich seine Pfeife und zündete sie
an. Während er hellgraue Rauchwolken ausstieß, murmelte
er:
    »Vielleicht wollten sie ihre Ruhe haben, Sir. Ich könnte
das verstehen; schließlich wurde das Solare Imperium in der
Vergangenheit immer wieder in kriegerische Konflikte verwickelt.«
    »Ohne unser Verschulden!« protestierte Rhodan.
    »Selbstverständlich«, erwidere Guy Nelson. »Aber
auch die Jugend eines unschuldig in Kriege verwickelten Volkes wird
dezimiert, so daß es der betreffenden Regierung verlockend
vorkommen muß, sich aus all dem herauszuhalten.«
    Er legte die Hand auf eine Schaltplatte.
    »In zehn Sekunden fängt die nächste Linearetappe
an. Wir werden etwa fünfunddreißig Lichtjahre vor dem
Makolith-System in den Normalraum zurückfallen.«
    Einen Moment noch schwebte seine schwielige Hand in der Luft, dann
fiel sie auf die Schaltplatte herab.
    Das Dröhnen des Linearkonverters übertönte
sekundenlang alle anderen Geräusche im Schiff - und sank
unvermittelt zu einem kaum noch hörbaren Raunen und Flüstern
herab.
    Die HER BRITANNIC MAJESTY II stürmte durch das geheimnisvolle
Interkontinuum des sogenannten Zwischenraumes, einer
Kontinua-Qualität, die dimensional »zwischen« dem
vierdimensionalen Einsteinraum und dem fünfdimensionalen
Hyperraum lag.
    Die Geschwindigkeit lag sowohl über als auch unter der des
Lichts. Allein daran erkannte man, wie relativ alles war. Es kam
nämlich in dieser Situation darauf an, worauf man bei der
Geschwindigkeitsbemessung der H.B.M. II Bezug nahm.
    Relativ zum Einstein-Raum lag die Geschwindigkeit weit über
der des Lichtes, aber im Zwischen- oder Linearraum, in dem die
Lichtgeschwindigkeit gleich unendlich war, konnte kein Objekt die
Lichtgeschwindigkeit
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