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PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

Titel: PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit
Autoren: Perry Rhodan
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sie am Rand des nächsten Kanals entlang.
Dann führte die Wasserrinne in den bogenförmigen
Tunneldurchgang eines Gebäudes, und der vier Meter breite Kanal
füllte die Tunnelbreite restlos aus.
    Kurz entschlossen stiegen Guy und Yokish ins Wasser. Es war etwa
anderthalb Meter tief, glasklar und kühl.
    Kendall schöpfte eine Handvoll Wasser und überlegte, ob
er es trinken sollte oder nicht.
    »Lieber nicht«, warnte Guy. »Erstens ist Wasser
sowieso kein Getränk für Männer und zweitens könnte
es drogenhaltig sein.«
    Yokish ließ das Wasser durch seine Finger rinnen.
    »Gehen wir weiter«, sagte er.
    Irgendwann werden wir doch von dem Wasser trinken müssen,
dachte er bei sich. Nämlich dann, wenn unsere Getränkeflaschen
leer sind.
    Als sie in der Mitte des Tunneldurchgangs waren, fielen vorn und
hinten krachend schwere Stahlrohre herunter.
    Yokish Kendall wurde es zu dumm. Er zog seinen Impulsstrahler,
zielte auf das vor ihm stehende Tor und drückte ab.
    Nichts geschah.
    Die Waffe funktionierte ebensowenig wie der Komplex der
Tornisteraggregate.
    Er schaltete seinen Scheinwerfer ein, den er vom Helm genommen und
in die Magnethalterung am Brustteil des Raumanzuges gehängt
hatte.
    Der Lichtkegel wanderte durch den Tunnel und enthüllte glatte
Wände und Tore.
    »Schade, daß George nicht bei uns ist«, bemerkte
Guy betrübt. »Er hätte mit seinen Kräften das
Tor aufgesprengt.«
    »Wenn ihm nicht Arme oder Beine aus den Gelenken gesprungen
wären«, erwiderte Yokish.
    Der Raumkapitän bog sich vor Lachen, daß er das
Gleichgewicht verlor und stürzte. Er verschwand unter Wasser und
tauchte prustend wieder auf.
    »Ich habe mindestens zwei Liter getrunken, Yokish«,
sagte er ernst. »Falls ich sterben sollte, würden Sie nach
George suchen und sich um ihn und meine Schwester kümmern?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Kendall. »Aber
ein Nelson stirbt nicht so leicht, Guy.«
    »Wie wahr. Ich fühle mich sogar von Sekunde zu Sekunde
besser.« Nelson reckte sich und spannte seine Muskeln. »Fast
meine ich, mit bloßen Händen dieses Tor sprengen zu
können.«
    Er watete auf das Tor zu, legte die Hände dagegen und
stemmte.
    »Lassen Sie das, Guy!« sagte Yokish und folgte dem
Raumkapitän. »Kein Mensch kann.«
    Knirschend und krachend löste sich das Tor aus den
Halterungen, dann stürzte es nach draußen. Stolz schritt
Guy Nelson über den Stahl, dann drehte er sich um.
    »Das müßte Horatio gesehen haben«, erklärte
er. »In den Händen eines Nelson wird Stahl zu Papier.«
Er bückte sich und riß beinahe mühelos eine Ecke des
Stahltores ab.
    Yokish erschauerte.
    »Wir sollten so weit wie möglich gehen, bevor Ihre
Kräfte wieder nachlassen, Guy«, riet er. »Meiner
Meinung nach enthält das Wasser eine Droge, die die Körperkräfte
enorm steigert. Aber irgendwann hört die Wirkung jeder Droge
auf.«
    Guy nickte.
    Außerhalb des Tunnels kletterten die beiden Männer
wieder aus dem Kanal und marschierten mit langen Schritten am Rand
entlang, bis sie an steinerne Kaskaden kamen, über die das
Wasser »ihres« Kanals als stufenförmiger Wasserfall
ungefähr fünfhundert Meter hinabstürzte.
    »Das mißfällt mir sehr«, schimpfte Nelson.
»Sollen wir etwa die Terrassenstufen hinabhüpfen wie
Känguruhs?«
    Yokish Kendall sah sich aufmerksam um. Plötzlich stutzte er
und packte Guys Arm.
    »Sehen Sie!« flüsterte er und deutete in die
Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Guy Nelson folgte dem ausgestreckten Arm des Freundes mit den
Augen und hielt unwillkürlich die Luft an, als er die
nachtschwarze Wand sah, die sich langsam und unerbittlich näherte.
    »Wir müssen verschwinden«, sagte Kendall.
    Der Raumkapitän schüttelte den Kopf.
    »Wohin? Die Wand reicht von Horizont zu Horizont. Es gibt
nur in einer Richtung Ausweichmöglichkeiten.« Er deutete
ins künstliche Tal der Stadt hinab.
    »Die Kaskadenstufen sind zu steil«, entgegnete Yokish,
»und die Schrägwand daneben ist zu glatt.«
    »Die Stimme der Altehrwürdigen Stadt hat also nicht
gelogen, als sie in Richtung Zentrum einen ansteigenden
Schwierigkeitsgrad versprach«, sagte Nelson.
    Er musterte die schwarze Wand, die sich inzwischen bis auf etwa
dreihundert Meter Entfernung genähert hatte. Sie schien beim
Vorwärtsdringen alles zu verschlingen, was nicht ausweichen
konnte.
    Guy hatte das Gefühl, als eilte der schwarzen Wand ein
eisiger Windhauch voraus.
    »Beim Lichtschein Wakondas!« stieß er hervor.
»Ich werde nicht fliehen. Wir
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