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PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

Titel: PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit
Autoren: Perry Rhodan
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von
fremdartigen Bauwerken eingerahmten Platz. Mitten durch den Platz
floß klares Wasser in einem Kanalbett.
    Guy Nelson nahm die Pfeife aus dem Mund und spie aus.
    »Nil mortalibus ardui est - nichts ist dem Menschen
unbezwinglich«, zitierte er aus den Oden von Horaz. »Schon
gar nicht, wenn er ein Nelson ist.«
    Yokish Kendall faßte den Raumkapitän am Arm und führte
ihn vom Fußboden des Fahrstuhls herunter.
    »Es wäre peinlich, wenn wir wieder in die Kammer
gesperrt würden, mein Freund«, sagte er.
    Guy nickte und klopfte seine Pfeife aus.
    »Es wäre auch peinlich, mit durchgelaufenen
Stiefelsohlen im Zentrum der Altehrwürdigen Stadt anzukommen.
Deshalb schlage ich vor, wir benutzen
    unsere Flugaggregate.«
    Kendall runzelte die Stirn, dann überprüfte er die
Kontrollen seines Tornisteraggregates.
    »Hab ich es mir doch gedacht!« murmelte er. »Wir
hatten die Aggregate eingeschaltet, als wir transmittiert wurden,
aber in der Kammer arbeiteten sie nicht mehr. Sie sind immer noch
eingeschaltet.«
    Der Raumkapitän überprüfte seine Kontrollen.
    »Tatsächlich. Folglich existiert hier ein Energiefeld,
das die Leistung unserer Aggregate neutralisiert.«
    Er stieß eine Serie von Verwünschungen aus, dann sagte
er:
    »Ich werde nicht zu Fuß gehen! Niemand und nichts
bringt mich dazu, zu Fuß eine Stadt von der Größe
Australiens zu durchqueren, so wahr ich ein Nachkomme des berühmten
und gefürchteten Viscount Horatio Nelson bin!«
    Etwas sirrte durch die Luft, etwas Unsichtbares und absolut
Tödliches.
    Noch aber wollte es offenbar nicht töten.
    Guy Nelson griff an seine Wange, in der plötzlich mehrere
nadelfeine Löcher zu sehen waren, aus denen Blut quoll.
    Yokish Kendall spürte über das System seiner
Senso-Rezeptoren, daß sich einige unsichtbare, nadelscharfe
Projektile in seinen linken Oberarm zu bohren versuchten.
    Da Yokish seine echten Arme aber im Dienste der Solaren Abwehr
verloren hatte und zwei wunderbare Prothesen aus Exothermplast trug,
scheiterte der Angriff.
    Im nächsten Moment wirbelten Kendalls Arme propellergleich
durch die Luft. Die Ärmel des Raumanzugs gingen in Fetzen, aber
die Kunstarme darunter blieben unversehrt, wenn man von dem
Biofolienüberzug absah.
    Guy versuchte, seinen Individualschirm einzuschalten, doch das
Aggregat reagierte nicht mehr. Die sirrenden Dinger verletzten ihn an
der rechten Schulter, bevor sie ihren Angriff abbrachen und so
geheimnisvoll verschwanden, wie sie gekommen waren.
    Yokish betrachtete die zahlreichen nadelähnlichen Gegenstände
aus glasartigem Material, die von den Schlägen seiner Arme
getroffen worden und zu Boden gestürzt waren. Dort hatten sie
ihre Unsichtbarkeit eingebüßt.
    Noch während er hinsah, lösten sich die Nadeln in
zartblaue Rauchschleier auf, die im nächsten Augenblick spurlos
verschwanden.
    »Ah!« machte Nelson, während er das Oberteil
seines Raumanzuges abstreifte, um die Schulterwunden freizulegen.
»Das tut ja beinahe weh.«
    Er blickte zu Kendall und erschrak.
    »Sie hat es aber böse erwischt, Yokish. Warten Sie, ich
helfe Ihnen aus der Kleidung. In meinem Gepäck befindet sich
eine Dose Wundplasmaspray.«
    Yokish winkte ab.
    »Kein Bedarf. Meine Arme bestehen aus Exothermplast, und die
aufliegende Biofolie regeneriert sich von selbst. Ich habe die
künstlichen Nervenbahnen blockiert, so daß ich keinen
Schmerz spüre. Aber Sie müssen versorgt werden.«
    Er zog seine eigene Wundplasma-Spraydose hervor und sprühte
etwas von dem Inhalt über Nelsons Wunden.
    »So!« sagte Kendall abschließend. »In
spätestens drei Stunden sind Ihre Wunden verheilt - jedenfalls
diese.«
    »Aha!« meinte Guy. »Sie rechnen also mit
weiteren Angriffen.«
    »Natürlich. Wenn Sie hier stehenbleiben, werden die
>Nadeln< wiederkommen. Ich möchte nicht gern beschreiben,
was geschieht, wenn sie sich beim nächsten Angriff andere
Körperstellen aussuchen. Diesmal haben sie offenbar nur
gewarnt.«
    Guy seufzte.
    »Es ist eine Gemeinheit, wie man auf T'ien den Mann
empfängt, der den berühmtesten Namen der kosmischen
Geschichte trägt.«
    Er holte abermals seine Taschenflasche hervor und nahm einen guten
Schluck. Danach bot er sie Kendall an, doch der IPC-Diplomat
schüttelte den Kopf.
    Die beiden Männer einigten sich darauf, einem der Kanäle
zu folgen. Sie wußten, daß alle Kanäle direkt oder
indirekt zum Stadtzentrum führten, und hofften, irgendwo etwas
zu finden, das sie als Floß oder Boot benutzen konnten.
    Eine Weile gingen
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