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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon
Autoren: Perry Rhodan
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beobachtenden
Wirklichkeit und einer Idealform der Zukunft, die natürlich
schwer zu erreichen war.
    Ich trank einen weiteren Schluck Bier.
    »Willst du mir mein Bett zeigen, Bruder?« fragte ich.
»Ich bin sehr müde.«
    »Gern. Ich werde dich morgen früh wecken - Tayac will
mit uns auf der obersten Plattform essen. Wir werden uns mit den
Gästen unterhalten.«
    »Unzweifelhaft werde ich gut schlafen«, bestätigte
ich. »Und auf das Essen freue ich mich besonders.«
    »Kommt jetzt!«
    Wir gingen zur Treppe und wanderten sieben oder acht Stockwerke
aufwärts. Je höher her es ging, desto niedriger wurden die
Abstände zwischen den Decken. Die Wohnebenen hatten eine lichte
Höhe von nur zweieinhalb Meter oder etwas darüber. Als uns
auf der Treppe ein kühler Luftstrom entgegenschlug, bogen wir
ab. Ein schmaler, matt ausgeleuchteter Gang führte in einen
runden Raum, von dem zehn oder zwölf Türen abzweigten. Sie
waren mit kleinen Wappen verziert, und Vernon stieß eine Tür
auf, schaltete das Licht ein und sagte:
    »Du mußt, wenn es dunkel werden soll, diesen Knopf
niederdrücken. Ruhe wohl, Bruder!«
    Wir umarmten uns, und hinter ihm schloß sich die Tür.
Ich drehte mich einmal ganz um und bewunderte die Einrichtung. Dann
drückte ich den Kontakt in meinem Armband und öffnete das
Fenster weit nach innen. Der Nachtwind spielte mit den beiden
Stoffbahnen. Ich rief den Robotvogel. Ein einfaches, breites Bett,
weiß bezogen. Ein Tisch, ein Stuhl, ein Wandregal und einige
Bilder, ein Waschbecken mit zwei Hähnen, auf dem Boden
geflochtene Grasmatten. Alles war sehr sauber und in den Farben sogar
aufeinander abgestimmt. Der Beleuchtungskörper war diesmal ein
Glaswürfel mit einer verdunkelten Oberfläche, so daß
das Licht nur nach unten abgestrahlt wurde. Ich schätzte die
Stärke der Glühbirne auf etwa fünfzig Esr.
    »Das luxuriöseste Gastzimmer der ganzen Welt!«
murmelte ich und wandte mich um, als ich das Rauschen hörte.
    Der Vogel schoß zwischen den Holmen des Fensters hindurch
und setzte sich mit ausgebreiteten Schwingen und gespreizten Ständern
auf das geflochtene Schildgras. Ich sagte leise:
    »Sage Gromell - aber nur ihm! - Surrey und ein anderer
Ritter sind hier. Gromell soll morgen früh vor dem Burgtor
warten, aber gut versteckt. Und du bringst mir mein Schwert und das
lederne Gehänge. Sofort! Los!«
    »Verstanden!« zischte der Vogel kehlig und schwebte
nach oben, drehte sich und schoß mit vermehrter Geschwindigkeit
zurück in die Nacht. Ich zog die Stiefel aus, schob den Strahler
unter das harte Kissen, entledigte mich der Kutte und legte mich,
nachdem ich das Licht ausgeschaltet hatte, auf das Bett.
    Bis zum Morgen versteckte ich das Schwert mitsamt dem Gehänge
unter dem Bett und schlief nach langer Zeit einmal wieder tief und
traumlos. Etwa gegen neun Uhr weckte mich Bruder Vernon und sagte,
das Essen stünde auf der Plattform bereit.
    Es war ein heller, sonniger Frühsommertag. Ich rasierte mich
mit warmem Wasser und musterte mich dann im Spiegel.
    Noch sah ich nicht wie Atlan, sondern wie Bruder Vaughan aus.
    Ich ging über die Treppe nach oben, und als ich die
Dachplattform betrat, erschrak ich zum letztenmal in diesen Tagen.
    Ein Park voller seltener Blumen und Gewächse aus dem
Morgenland.
    Und dazwischen die Antennen für einen Hyperraumsender, für
eine kleine Radaranlage und für andere Geräte, die ich
nicht identifizieren konnte.
    Sechs Personen warteten auf mich. Sie sahen mir gespannt und
neugierig entgegen. Als ich mich vor Tayac ter Aibhlynne verbeugte,
spürte ich das Schwert in meinem Rücken. Begann jetzt der
letzte Akt?

16.
    Die Blüten und Pflanzen aus exotischen Ländern,
verbunden mit dem strengen Geruch der dunkelgrünen einheimischen
Gewächse, verströmten einen linden, aromatischen Duft, der
im Gegensatz zu der unverhohlenen Spannung stand, die augenblicklich
zwischen den sieben Personen auf diesem Dachgarten aufgebaut wurde.
Ich erkannte Ritter Tayac ter Aibhlynne augenblicklich wieder, als er
aufstand, auf einen Stuhl deutete und halblaut sagte:
    »Nehmt Platz, Bruder Vaughan, und langt tüchtig zu!«
    Ich verbeugte mich, murmelte »Pax vobiscum!« und
setzte mich. Genau mir gegenüber saß Ritter Surrey von
Mowbray, dessen Gesicht die Spuren eines langen, scharfen Rittes und
die schlechtverheilten Narben des Angriffs meines Robotvogels trug.
Es waren acht scharfe Linien, die am Mundwinkel anfingen und sich bis
weit über das Jochbein hinzogen; auf jeder Seite
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