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PR TB 091 Das Tödliche Element

PR TB 091 Das Tödliche Element

Titel: PR TB 091 Das Tödliche Element
Autoren: Perry Rhodan
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grüne, schuppige Haut, die für sie ein natürlicher
Schutz während der langanhaltenden Kälteperioden war. Ihre
Beine waren kurz und stämmig, die Arme dagegen lang. Es waren
Primitive, die gerade genügend Intelligenz besaßen, um
ihrer Welt die Bodenschätze zu entreißen. Da sie selbst
nicht viel damit anzufangen wußten, tauschten sie die Erze bei
den Freihändlern gegen minderwertige Fertigfabrikate ein.
    Michael hatte diese Angaben von Anfir Cryjonon, und sie schossen
ihm gerade in diesem Augenblick durch den Kopf. Er dachte deshalb
daran, weil in seinen Reformplänen auch Änderungsvorschläge
für die Geschäftspraktiken der Freifahrer enthalten waren.
Wenn „Kaiser" Lovely Boscyk seine Vorschläge annahm,
dann konnte es in Zukunft nicht mehr passieren, daß primitive
Eingeborene für wertvolle Rohstoffe billigen Plunder erhielten
...
    Michael wischte diese Gedanken hinweg. Er beschäftigte sich
mit dem Stützpunkt, der irgendwo unter ihm, zwischen mächtigen
Gebirgsketten eingebettet, liegen mußte. Er wußte, daß
es dort einen großen Landeplatz für Raumschiffe der
800-Meter-Klasse, eine Werft, ausgedehnte Lagerräume und eine
militärische Station gab. Letztere war jedoch nicht so stark
bewaffnet, wie es bei einem Stützpunkt dieser Größenordnung
notwendig gewesen wäre ...
    Die Massetaster hatten kaum den Freifahrerstützpunkt erfaßt,
und Michael

    korrigierte gerade seinen Anflugskurs , da ortete er auch die drei
Walzenraumschiffe. Sie waren noch weit außerhalb der
Planetenatmosphäre, doch rasten sie mit unheimlicher
Geschwindigkeit heran. Michael errechnete, daß sie nur wenige
Minuten nach seiner Landung auf Schußweite herangekommen sein
würden.
    Er würde kaum Zeit haben, seine Space-Jet zu verlassen, bevor
der Angriff der Springer begann. Daß ein Angriff auf die
Bodenstation bevorstand, bezweifelte er nicht, denn wie sollte man
sich das Auftauchen der Walzenschiffe anders erklären!
    Michael begann zu schwitzen. Er dachte an Lymina, die sich im
Stützpunkt befand. Er fürchtete um ihr Leben. Wenn die
Springer den Stützpunkt zerstörten, dann...
    Er wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.
    Er landete die Space-Jet auf dem Raumhafen, nahe der Bodenstation.
Gerade als er sich anschickte, das Diskusschiff zu verlassen, brach
die Hölle los.
    Am wolkenlosen Abendhimmel waren drei glühende Punkte
aufgetaucht, die rasch größer wurden. Das waren die drei
Walzenschiffe der Springer, die beim Eintauchen in die Atmosphäre
ihre Prallschirmfelder eingeschaltet hatten. Sie waren mit dem Bug
voran auf die Oberfläche des Planeten hinuntergestoßen. In
einer Höhe von zehntausend Meter drehten sie plötzlich ab,
so daß sie ihre Bugseiten mit den sechs Impulskanonen der
Oberfläche zuwandten. Die Prall Schirmfelder erloschen und
gleichzeitig traten die Bremsdüsen in Aktion. Die drei
Walzenschiffe verloren rasch an Geschwindigkeit, bis sie nur noch auf
dem Platz zu schweben schienen.
    Doch schon vorher hatten ihre Waffen zu feuern begonnen. Aus
insgesamt achtzehn Impulskanonen ergossen sich ungeheure Mengen
tödlicher Energie, züngelten auf die Oberfläche zu und
prallten auf den Schutzschirm, der sich über die Bodenstation
spannte.
    Michael, der sich mit der Space-Jet noch innerhalb des
Schutzschirmes befand, zögerte nur eine Sekunde lang, dann
verließ er das Schiff. Er wußte, daß der
Schutzschirm diesem Dauerbeschuß nicht lange standhalten
konnte. Aber wenn er zusammenbrach und sich die ungebändigten
Energien mit all ihrer zerstörerischen Kraft auf die Station
stürzten, dann wollte er bei Lymina sein. Rette dich, Lymina!
dachte er intensiv. Sie besaß die Gabe der Teleportation, sie
konnte sich trotz des Energieschirmes „auf dem Umweg über
die andere Ebene"
    - wie sie es nannte - anjeden beliebigen Ort in Sicherheit
bringen.
    Warum nur tat sie es nicht?
    Etwa deshalb, weil er ihr aufgetragen hatte, ihre Fähigkeiten
nicht zu mißbrauchen? So naiv konnte sie nicht sein. Sie konnte
doch nicht ihr Leben aufs Spiel setzen, nur um ihm zu gehorchen!
    Und doch - Michael traute es ihr zu. Sie hatte kein Gefühl
für die Tücken und Gefahren der Wirklichkeit. Sie lebte für
ihre ureigensten Emotionen und nach den Gesetzen der anderen Ebene.
Und sie liebte ihn, Michael, deshalb gehorchte sie ihm bedingungslos.
Er erinnerte sich noch gut ihrer demütigen Haltung, als

    sie vor kurzem an Bord der Space-Jet mit ihm in Kontakt getreten
war.
    Ich ziehe michjetzt aus der anderen Ebene
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