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PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

Titel: PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier
Autoren: Perry Rhodan
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HAWK
weilte, wohin Gucky ihn teleportiert hatte. Zorides würde sich
vor terranischen Richtern für seine recht zweifelhaften Methoden
verantworten müssen. Tiff glaubte, damit einen gangbaren
Kompromiß gefunden zu haben, der sowohl der Gerechtigkeit
Genüge tat als auch unnötige Komplikationen mit den
Springern vermied. Alle hatten den mächtigen Lichtblitz
beobachten können. War das nicht eine plausible Erklärung
dafür, daß die Leiche des Patriarchen unauffindbar blieb?
    Nelfor erhob sich, nachdem er unterzeichnet hatte, und Tifflor
beeilte sich, ihm die Hand zu schütteln.
    »Wir sind bestimmt nicht nachtragend«, versicherte der
jungenhaft wirkende Terraner dem Springer. »Ich erhoffe mir von
dem Vertrag, daß damit beiden Seiten gedient ist. Sie haben
Anspruch auf einen Stützpunkt, und die junge Kolonie hat ihre
erste Handelsbeziehung angeknüpft. Wenn wir uns in Zukunft als
Partner verstehen, die ehrlich miteinander verkehren, kommt jeder zu
seinem Profit.«
    Er geleitete den Springer zur Tür. »Wann startet die
ZOR-VII?« erkundigte er sich höflich.
    »Die NEL-I wartet nur noch auf mich«, korrigierte der
junge Patriarch selbstbewußt. Geschickt überspielte
Tifflor den Anflug von Belustigung, der ihn überkommen wollte,
als Nelfor die Umbenennung des Schiffs derart unterstrich.
    Er kehrte erst wieder in die Kuppel zurück, als NEL-I als
winziger Punkt am Himmel verschwunden war.
    »Uff!« stöhnte Tifflor erleichtert auf.
    In der Zentrale der SÜD-Kuppel warteten die führenden
Männer der jungen Kolonie auf ihn. Ein kleines Essen war
vorbereitet. Tiff mußte grinsen, als er bemerkte, daß
Gucky wieder einmal die ganze Unterhaltung an sich gerissen hatte.
Dem Vernehmen nach faßte der Mausbiber ihr Unternehmen auf
OASIS IV als gemütlichen Spaziergang auf, gemessen an den
anderen, fürchterlichen Gefahren, die er in den Tiefen der
Galaxis dräuten. Tiff schloß entsetzt die Augen - nicht,
weil er von den entsetzlichen Ungeheuern beeindruckt war, die Gucky,
wie er sagte, gleich im Dutzend zu erledigen gedachte, sondern
vielmehr deshalb, weil der Kleine wieder einmal haarsträubend
aufschnitt. Doch auch der »Retter des Universums« sollte
heute noch erleben, daß die allergrößten Gefahren
erst dann auftauchen, wenn die schaurigsten Drachen erlegt sind und
niemand etwas Böses ahnt.
    Das Schott rollte auf, und das Schreckliche geschah. Die
anwesenden Gäste erstarrten. Aus Käpt'n Jacksons Mund
entrang sich ein gequältes Aufstöhnen.
    Er sah sofort, daß jede Rettung zu spät kommen müßte.
>Oma< Shannigan blieb jedoch völlig unbeeindruckt. Die
alte Dame strebte lächelnd auf den Mausbiber zu, der ihr
nichtsahnend entgegenblickte.
    »Dem Retter des Universums!« schmetterte >Oma<
Shannigan und streckte dem geschmeichelt lächelnden Mausbiber
ihr neuestes Werk entgegen, das sie bis dahin hinter ihrem Rücken
verborgen gehalten hatte.
    Guckys selbstgefälliges Lächeln gefror. »Na
sowas!« war alles, was er im ersten Schrecken hervorbrachte.
Hilflos wendete er das noch feuchte Kunstwerk hin und her.
Schließlich nahm er Anlauf zu einem artigen Kompliment. »Ich
finde«, stammelte er, »daß diese herzhaftfrische
Mohrrübe mit ihrem leuchtenden Zinnoberrot in aparter Weise mit
den umgebenden zartgrünen Erbsen harmoniert. Man könnte von
einem selten gelungenen Zusammenklang der - äh -
kontrastierenden Farbelemente sprechen.«
    ,Oma' Shannigan war es gewohnt, daß ihre Kunst verkannt und
mißdeutet wurde. Geduldig und ohne die geringste Bitternis
stellte sie deshalb richtig: »Die grünen Erbsen sollen in
Wirklichkeit umherschwirrende feindliche Geschosse darstellen und -
«, sie legte eine kleine Kunstpause ein - »die rote
Mohrrübe.«
    »Bitte! Bitte!« Der Käpt'n hob flehend die Hände.
    »Wieso?« fragte Gucky ahnungslos. »Lassen Sie
doch die alte Dame ausreden, Käpt'n!«
    ». ist der Held«, fuhr die alte Dame fort, »der
unbeschadet durch alle Gefahren hindurchschreitet, um den Bedrängten
zur Hilfe zu eilen.« Ihre Stimme schwoll zum Crescendo: ».
ist unser verehrter Leutnant Guck!«
    Da stand sie, die Arme jubelnd erhoben, und erwartete wohl, daß
alle Anwesenden nun in Hochrufe ausbrechen würden.
    In der Tat erblickte Rusty darin auch den einzigen Ausweg, um das
eisige Schweigen zu brechen. »Jawohl!« rief er aus. »Ein
Hoch auf unseren Gucky!«
    Es war wohl das erste Mal, daß Gucky an Hochrufen, die
seiner Person galten, nicht so recht froh werden konnte.
    Homer G. Adams betrat
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