Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

Titel: PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sich weigerte, die
Flasche herauszugeben?
    Schlimmer als die Schmerzen in seinem Rücken brannten jene in
Gorms Brust. Es war ein Gefühl, das die Luft abschnürte und
einen die Hände ballen ließ. Gorm kannte keinen Haß.
Er war konditioniert worden, Zuneigung und Furcht zu empfinden - aber
niemals Haß. Um so unheimlicher wirkte das fremdartige Gefühl
in Gorms Brust auf ihn, denn er konnte ja nicht wissen, daß er
mit einem menschlichen Urtrieb kämpfte, der ihm gebot, sich
gegen die zu wenden, die ihm Schmerzen zugefügt hatten - und,
was noch schlimmer war: Unrecht.
    Gorm ächzte. Die Gammas waren zum Kampf gerufen worden, und
er mußte diesem Ruf folgen, trotz seiner Schmerzen. Mit
unsicheren Schritten bewegte sich der Gamma mühsam zum Ausgang
und stemmte die Hand gegen den Türpfosten, während er
blinzelnd auf das Durcheinander blickte, das von fluchenden, nervösen
Menschen der Ersten Generation und hin und her laufenden Gammas
gebildet wurde. Inmitten des Getümmels ragten die silbernen
Leiber der Gleiter auf, in denen die Gammas verladen wurden.
    Gorm schloß sich einer der letzten Gruppen an, und es
stellte sich heraus, daß für sie kein Platz mehr in den
Gleitern war. Davoux übernahm die Gruppe und führte sie den
Berg hinunter, dorthin, wo das mächtige
    Walzenschiff auf seinen Landestützen ruhte. Über die
Rampe wurden die Gammas in das Innere des Springerschiffs getrieben
und in einem der leerstehenden Laderäume untergebracht. Gorm
ließ sich erschöpft zu Boden sinken und schloß die
Augen. Jemand drückte ihm eine Waffe in die Hand. Er nahm sie
entgegen und umklammerte den kühlen Metallkolben. Er schlief ein
und bemerkte nicht, daß das Schiff startete.
    Jemand rüttelte ihn an der Schulter. »He, du! Wach
auf!« Gorm öffnete verwirrt die Augen und blickte in das
zerknitterte Gesicht von Bernie, der ihn verwundert anstarrte.
    »Was ist denn bloß mit dir los?« fragte Bernie
und versuchte, den Gamma am Arm hochzuziehen. Betroffen ließ er
jedoch von ihm ab, als Gorm einen schrillen Schmerzensschrei
ausstieß. Zufällig fiel Bernies Blick auf den Rücken
des Gammas, und er preßte die Lippen aufeinander, als er die
eitrigen Striemen bemerkte, die sich kreuz und quer darüberzogen.
    »Welcher Idiot hat dich bloß mitgenommen!«
murmelte er.
    »Bleib liegen!« beruhigte Bernie das Pelzwesen. »Du
brauchst nicht mit den anderen zu gehen. Das ist das wenigste, was
ich für dich tun kann, du armer Kerl.«
    Bernie wich dem Blick der dankbaren Augen aus und humpelte rasch
zur Tür. In diesem Moment fiel ihm ein, daß er sein
steifes Hüftgelenk im Grunde Joohst verdankte. »Verdammt
und zugenäht!« fluchte der Alte und machte, daß er
hinauskam.
    In wenigen Kilometern Entfernung ruhte der Gleiter der SÜD-Leute,
gegen Ortung abgeschirmt, in einer kleinen Mulde.
    »Jetzt wird's Ernst!« wandte sich Rusty an die anderen
und deutete auf den Orterschirm, der ein Gewimmel von Leuchtreflexen
zeigte. »Joohst macht sich mit seiner gesamten Armada auf den
Weg. Es wird höchste Zeit, daß wir aufbrechen und die
anderen warnen.«
    Tim Stokkeby nagte an seiner Unterlippe. »Ich habe ein
flaues Gefühl im Magen«, bekannte er.
    Rustys Gelächter klang nicht gerade sehr fröhlich. »Da
bist du nicht der einzige, Tim!«
    Während er den Start vorbereitete, murmelte er: »Wenn
ich nur wüßte, wo Nielson steckt! Er müßte sich
doch längst bei uns gemeldet haben, wenn sein Vorhaben geglückt
wäre.«
    Der Käpt'n brummelte etwas vor sich hin.
    »Kannst du nicht etwas lauter sprechen?« Rusty
stocherte mit dem Zeigefinger im Ohr herum. »Ich verstehe kein
Wort.«
    »Ich meine«, ließ sich Jackson vernehmen, »daß
wir uns nicht allzusehr auf Nielson verlassen sollten. Wir müssen
uns mit eigener Kraft aus dem Schlamassel ziehen.«
    »Du hast gut reden!« ereiferte sich Rusty. »Womit
sollen wir denn das Springerschiff abwehren? Soll ich den Kerlen etwa
eins von Oma Shannigans Ölgemälden unter die Nase halten
und darauf hoffen, daß sie vor Schreck umfallen?«
    »Du solltest jetzt endlich starten«, sagte Jackson
ruhig.
    Der Gleiter schoß hoch und jagte in Richtung auf die
SÜD-Kuppel davon. Rusty hoffte, daß sie im Gewimmel der
zahlreichen Ortungsreflexe nicht auffielen. Kurz bevor sie die Kuppel
erreichten, gab er mit dem Bugscheinwerfer das vereinbarte
Erkennungssignal. Er wollte nicht riskieren, abgeschossen zu werden.
Die Leute dort unten waren sicherlich schon sehr nervös.
    Kaum hatte der Gleiter neben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher