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PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

Titel: PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier
Autoren: Perry Rhodan
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anschließend
wieder in die Länge, und plötzlich erblickten sie das
gestochen scharfe Bild einer länglichen Walze.
    Ein Springerschiff!
    Das andere existierte bisher nur als Leuchtpunkt der Masseortung,
es schien weiter entfernt zu sein.
    Jacksons Blick hing an der Energieanzeige. Die Nadel kroch auf die
Fünfundachtzig-Prozent-Markierung zu. Allmählich baute sich
das fünfdimensionale Sprungfeld auf, doch es reichte noch nicht
aus. Ohne Zögern hieb der Kapitän deshalb auf die breite
Schaltplatte der positronisch gelenkten Fluchtsteuerung. Ein
eingespeistes Programm lenkte den Kurs des Schiffes. In einem
wahnwitzig erscheinenden Zickzackkurs versuchte die PROSPERITY ihre
Gegner abzuschütteln; sie bockte wie ein störrischer
Maulesel, brach seitlich aus, sackte plötzlich nach unten durch,
um dann wieder steil emporzuziehen, beschleunigte, verzögerte -
man konnte meinen, daß ein Betrunkener das Schiff führte.
    Die Andruckabsorber heulten unter der Belastung und drohten
auszusetzen. Mehr als einmal preßte eine unsichtbare Faust die
Männer gewaltsam in ihre Sessel, wenn kurzfristig die
Beschleunigungskräfte durchkamen.
    Neunzig Prozent!
    Der kleine Vorsprung, den sie vorübergehend gewonnen hatten,
schmolz mehr und mehr dahin.
    »Funkspruch zur Erde!« befahl Jackson.
    Nielson nickte und führte einen vorbereiteten Plastikstreifen
in den Schlitz des Hyperkoms ein. Die Botschaft bestand nur aus einem
Wort, das nun unaufhörlich über die mächtigen Antennen
ins All abgestrahlt wurde: »RENDEZVOUS«, funkte die
PROSPERITY, und immer wieder: »RENDEZVOUS.«
    Dreiundneunzig Prozent!
    Das erste Walzenschiff eröffnete das Feuer. Ein blaßgrüner
Lichtfinger tastete nach der PROSPERITY und sprühte funkelnde
Leuchtkaskaden über den Schirm. Der nächste Schuß
jagte wirkungslos in großer Entfernung vorbei, weil die
PROSPERITY kurz zuvor einen jähen Satz zur Seite gemacht hatte.
Dann schüttelte sich das Schiff unter einem seitlichen Treffer.
Das zweite Springerschiff hatte in den ungleichen Kampf eingegriffen.
Sechsundneunzig Prozent!
    Die Instrumente zeigten an, daß sich das Sprungfeld
stabilisierte. Jetzt oder nie! Jackson riß den plombierten
Hebel für die Nottransition herum und wußte gleichzeitig,
daß es zu spät war. Ein gewaltiger Doppelschlag
erschütterte das Schiff, riß den Schutzschirm an einer
Stelle auf und ließ die Hülle aus Arkonstahl unter dem
Treffer erdröhnen. Die PROSPERITY bäumte sich auf wie ein
weidwundes Tier, ein gigantischer Druck schien die Besatzung
zermalmen zu wollen. Da verwischten die Sterne.
    Die Rohrpost spuckte die kurze Funkbotschaft der PROSPERITY auf
Homer G. Adams' Schreibtisch. Er blickte nachdenklich auf das
einzelne Wort und seufzte. Dann ließ er sich mit dem
Kommandanten der SHADOW verbinden, die in Alarmbereitschaft auf dem
Raumhafen wartete.
    »Der Fall RENDEZVOUS ist eingetreten«, sagte Adams
müde. »Sehen Sie zu, was Sie noch machen können.«
    Der Leiter der GCC trat ans Fenster und blickte hinunter auf das
wimmelnde Leben der ständig wachsenden Metropole. Er verharrte
lange Zeit in nachdenklicher Haltung. Er würde noch so manches
Schiff, beladen mit hoffnungsvollen Kolonisten, ins All
hinausschicken, und die kleine Gruppe der PROSPERITY würde nicht
das letzte Opfer bleiben, das Terra auf seinem Wege ins All zu
bringen hatte.
    Dennoch schmerzte es.

2.
    Das auf und ab schwellende Geräusch der Alarmanlage bohrte
sich mit bösartiger Hartnäckigkeit in sein
wiedererwachendes Bewußtsein. Jackson schüttelte benommen
den Kopf und öffnete die Augen. Langsam klärte sich sein
Blick. Sein erster Gedanke war: Wir haben es geschafft! Gott sei
Dank, wir haben es geschafft! Mühsam stemmte er sich aus dem
Kontursessel empor. Die Luftanzeige gab normale Druckverhältnisse
an.
    Er klappte den Helm zurück. Für die Dauer von ein paar
keuchenden Atemzügen verschwamm alles vor seinen Augen. Er mußte
sich gegen die Armlehnen stützen, bis die Schwärze von
seinen Augen wich. Er wischte sich mit dem Handrücken über
den Mund und starrte verständnislos auf die breite Blutspur, die
sich plötzlich quer darüberzog.
    Neben ihm kam ächzend der Erste hoch. Mit schmerzverzerrtem
Gesicht betastete Rusty seine Rippen. »Schalt doch endlich die
Musik ab!« beschwerte er sich.
    Jackson raffte sich mühsam auf und brachte mit einem
Knopfdruck die Alarmanlage zum Schweigen. Von den Kontrollen jedoch
blinkte ihn weiterhin ein ganzes Feuerwerk von warnenden
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