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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen
Autoren: Perry Rhodan
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zitterte er an allen Gliedern vor Angst. Aber er ließ
die Obsidiankeule nicht fallen. Als er, vom fremden Gott getragen,
über dem kleinen Platz in mitten der Siedlung schwebte, rannten
alle Menschen schreiend davon. Der Gott sagte leise:
    »Ich werde euch lehren, mich nicht zu fürchten.«
    Coyola konnte nur stottern:
    »Damit mußt du bei mir anfangen.«
    Sie standen sich gegenüber, und Coyola mußte seinen
ganzen Mut zusammennehmen, um den Gott anzusehen. Was er sah,
erfüllte ihn mehr und mehr mit Staunen. Alles an diesem Fremden,
der wie ein Vogel fliegen konnte, war unglaublich schön und
glänzend, wertvoll und neuartig. Als er das leicht gekrümmte
Holz von den Schultern nahm, schwang ein dünnes Seil wie eine
Liane und gab einen brummenden Ton von sich.
    Coyola flüsterte:
    »Wir werden dir eine prächtige Hütte bauen, ganz
oben auf den Felsen!«
    Der Gott antwortete:
    »Ich werde euch zeigen, wie man gute Hütten baut, die
viele Jahre stehen und im Winter warm sind wie im Sommer kühl.«
    Coyote nickte schwer und fuhr fort:
    »Wirst du bei uns bleiben, lange?«
    »So lange, bis ich euch alles gelehrt habe, was ihr wissen
müßt.«
    Coyola fürchtete sich davor, weiterzufragen, aber er schaffte
es trotzdem.
    »Warum willst du uns helfen, Gott der gefiederten Schlange?«
    Quetzalcoatl erwiderte:
    »Die Götter sind dazu da, um den Menschen zu helfen.
Außerdem fragt man sie niemals, warum sie etwas tun. Sie sind
einfach da und helfen.«
    Coyola nickte wieder. Plötzlich spürte er das Gewicht
seiner schweren Keule.
    »Es ist gut«, sagte er. »Was können wir dir
geben?«
    Der Gott lachte. Wirklich, er lachte; wie einer von ihnen. Dann
sagte er, noch immer leise lachend:
    »Ich fürchte, ihr könnt mir nicht viel geben. Aber
wir sprechen später darüber.«

3.
    »... dieser Welt wartet eine riesige, schwere Arbeit auf
dich. Du wirst viel leiden und viel sehen, viel erleben: Schönes
und Häßliches. Du wirst töten und verletzt werden.
Aber die Menschen, mit denen zu zusammen warst, werden sich an dich
erinnern, weil du ihnen hilfst.«
    Eine moderne Uhr mit Jahresskala stand vor mir auf dem Bildschirm.
Als ich, noch regungslos und von der Schwäche des Erwachens
gelähmt, einigermaßen deutlich sehen konnte, erkannte ich:
Ich hatte sehr lange geschlafen; da die siderische Umlaufzeit des
Planeten Larsaf III 356,26 Tage betrug, waren mehr
    als siebenhundertzehn Umläufe oder Jahre vergangen.
    »... weil du ihnen hilfst. Du wirst dich - und das haben mir
die Götter in ihrem wunderbaren Ratschluß gesagt - dieser
Aufgabe nicht entziehen; das ist der Sinn deines Hierseins.«
    Das Bild Kolchis’, des Sehers, verschwand vom Bildschirm.
Seine brüchige Stimme schwieg. Siebenhundertzehn Jahre lang war
ich medizinisch tot gewesen. Warum war ich geweckt worden?
    »Ich habe dich zweier Gründe wegen geweckt«,
sagte eine Stimme neben meinem Ohr.
    Mühsam bewegte ich meine Lippen und murmelte:
    »Wer. spricht?«
    »Hier spricht Rico, der Robot, Gebieter«, sagte die
Stimme. »Ich mußte dich wecken, weil alle Geräte
übereinstimmend aussagen, daß Fremde auf dem Planeten
sind. Ein zweiter Grund ist, daß vor einiger Zeit ein Sturm ein
großes Schiff vom Land direkt über unsere Tiefseekuppel
getrieben hat.«
    Kolchis murmelte, immer leiser werdend:
    »... die Menschen werden dir von allen Seiten hilfesuchend
die Hände entgegenstrecken, denn in dir werden sie die Hoffnung
sehen und eine besondere Art von Liebe. Sie werden dich anflehen, du
mögest ihnen aus dieser Wirrnis heraushelfen, du mögest den
herumirrenden Geistern das klare Licht der Weisheit zeigen.
    ... Und das wirst du tun, viele Geschlechter lang.«
    Kolchis schwieg.
    Er war der Bestandteil meiner letzten Gedanken gewesen, ehe ich
vor mehr als einem halben Jahrtausend eingeschläfert worden war.
Ich konnte nicht aufwachen, ohne daß mein Hirn sofort
entscheidende Impulse bekam. Meine Überlegung mußte
sozusagen gestartet werden.
    Der Schlaf, sagte Kolchis, heilt die Wunden des Geistes.
    Rico hatte mich geweckt. Er war wesentlicher Bestandteil meines
einsamen Lebens auf diesem Planeten. Er kontrollierte die Maschinen
der Kuppel, ohne die wir beide nicht überleben konnten. Er
setzte auch in den folgenden hundert Stunden nacheinander die
wichtigen Teilmechanismen des Belebungsmechanismus in Gang. Zuerst
die Aktivierungsdusche, den Schwingungsgenerator, die
Massagemaschinen und die Einführung der flüssigen Nahrung.
Dann die Farborgel und den
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