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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen
Autoren: Perry Rhodan
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abspielen konnte. Theoretisch konnte der Vogel,
wenn seine Antischwerkrafteinrichtungen liefen, dreimal mein Gewicht
tragen. Er würde so echt wie einer der dunkelbraunen Aasfresser
aussehen. Krallen und Klauen, Schnabel und Augen waren blutrot. Die
Herstellung der Kunstoffedern würde sehr schwierig werden, aber
mein Vogel konnte selbst im Regensturm unvermindert gut und schnell
fliegen. Dies war, dachte ich an die abergläubischen
Steinzeitler, ein Zeichen, daß ich eine Art Gott war - ich
hatte dann weniger Schwierigkeiten, kulturelle Denkanstöße
zu geben und neue
    Techniken einzuführen. Und, was noch wichtiger schien: Der
Vogel konnte ein sehr wertvoller Helfer gegen die Fremden sein.
Fünfmal hatte ich dieselbe Erfahrung gemacht: Fremde scheinen
leider immer Feinde zu sein.
    »Die Programmierung ist abgeschlossen, Gebieter!«
    »Ja. Stellt diesen Vogel her!«
    Ich beobachtete sorgfältig und stellte die Ziermuster meiner
Kleidung auf das Vorstellungsvermögen der Steinzeitler ab.
Sandalen mit weicher Sohle und einer Schäftung bis unter das
Knie, mehrere Lederhemden mit Zierstickerei und langen Ärmeln,
einen riesigen Mantel mit auffallendem Muster, den ich als
Schlafdecke oder als Zeltdach verwenden konnte, wieder ein breiter
Gürtel, in dem meine unsichtbare und hochtechnisierte Ausrüstung
versteckt war. Ein runder Schild (ich suchte lange in der
Vorstellungswelt der Jäger und Ackerbauern, bis ich die richtige
Verzierung fand!), ein Bogen und zweihundert Pfeile, Messer, Dolche
und eine Streitaxt. Natürlich auch die versteckten Strahler und
alles übrige. Dazu die medizinische Ausrüstung, Folie und
Stifte für Skizzen, eine Kamera und vieles andere. Als die
Maschinen alles hergestellt hatten, lagen vier umfangreiche Bündel
in Form von Ledersäcken neben meiner neuen Kleidung.
    Ich konnte aufbrechen.
    Rico blieb neben mir stehen und sagte mit seiner Robotstimme:
    »Du rechnest dir große Chancen aus, dieses Mal das
Schiff der Fremden zu finden und zu benutzen, Gebieter?«
    »Nicht mehr und nicht weniger als bei den vergangenen
Vorstößen«, sagte ich. »Es ist schwer,
optimistisch zu sein.«
    Ich konnte mich wieder einmal in ein höchst zweifelhaftes
Abenteuer stürzen. Zweifelhaft deswegen, weil niemand
vorhersagen konnte, wieviel meine kulturellen Anstöße wert
waren und wieviel Jahre sie überlebten. Auch nicht, was die
Menschen daraus machten, ob sie die »Erfindungen«
pervertierten oder nutzvoll anwendeten und von Stufe zu Stufe
weiterentwickelten.
    »Wohin fliegst du zuerst, Gebieter?«
    Ich erwiderte nachdenklich:
    »Zum Schiff. Ich brauche diese Schiffsbesatzung nötig.
Sie muß und wird mir helfen.«
    Wieder einmal versuchte ich es. Ich wußte ungefähr, was
ich zu tun hatte, und trotz meiner wohlbegründeten Skepsis
glaubte ich, eine echte Chance zu haben, das Schiff zu betreten.
Vielleicht - aber das wagte ich nicht einmal mir deutlich
vorzustellen - war ein Schiff von ARKON gelandet. Ich würde es
sehen und merken, und es bestand die Gefahr, daß ich wieder
unfaßbar tief enttäuscht wurde. Ich verließ die
Station nachdenklich und auf dem gewohnten Weg. Eine Stunde später
raste mein schwerer Gleiter über den Ozean, auf den unsichtbaren
Spuren des vom Sturm verschlagenen Schiffes aus Karthago nach Westen.
    Dem neuen Erdteil entgegen.
    ***
    Bisweilen schien es mir, als ob dies der Untergang der Welt sei.
Noch immer nahm der Wind an Stärke zu. Ich hatte so etwas noch
nie in meinem Leben
    miterlebt, schon gar nicht einige Meter über den aufgewühlten
Wellen des Ozeans. Der Sturm hatte den Gleiter im Rücken erfaßt
und trieb ihn vorwärts, auf die dunkle Masse vor mir zu, die
schräg im Wasser lag.
    Die schweren Maschinen des Gleiters fingen die Kräfte des
Sturzes mühelos und ohne die geringste Schwierigkeit ab. Ich
blieb, vorsichtig steuernd, hinter dem Schiff. Es hielt geradewegs
auf eine schreckliche, schwarze Wand zu. Der Sturm war nicht mehr
bewegte Luft, sondern schien eine kompakte Masse zu sein. Langsam
holte ich auf und blieb im Sichtschatten des hochgezogenen
Achterdecks, dessen Steven wie der Hals und der Kopf eines mich
anblickenden Dromedars aussahen. Die Männer schufteten, mit
dicken Tauen an das Deck gebunden, an dem langen, abgesplitterten
Doppelruder. Ich hatte selbstverständlich mehrere Tage lang die
Sprachen, die ich brauchen würde, sorgfältig aufgenommen
und im hypnotischen Schnellkurs gelernt.
    Ich schaltete den schweren Außenlautsprecher meines Gleiters
ein,
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