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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger
Autoren: Perry Rhodan
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unmittelbarer Nähe der Sonne Khalam
operieren mehrere Großkampfschiffe der Maahks.“
    „Das ist unmöglich!“ entfuhr es Bruno. „Seit
den seltsamen Ereignissen wurden keine Schiffsaktivitäten
innerhalb des Betanebels mehr angemessen.“
    „Aber es gibt noch Raumschiffe Ihrer Völker im
Betanebel?“ erkundigte sich Homunk sachlich. „Ich meine,
sie sind nicht alle geflohen?“
    „Nein, nur die, die sich gerade im freien Raum befanden. Die
Stützpunktbesatzungen waren offensichtlich nicht mehr in der
Lage, in ihre Schiffe zu steigen und zu starten, nachdem die
Traumsänger... die Illusionskristalle...“
    „Verstanden“, sagte Homunk. „Wir fliegen nach
Khalam zurück und versuchen herauszubekommen, was maahksche
Großkampfschiffe in diesem Sektor tun.“
    „Aber warum?“ fragte Kendall verblüfft. „Was
vermuten Sie, Homunk?“
    Der Androide antwortete nicht. Er zeigte nur ein rätselhaftes
Lächeln, während er die Linearautomatik programmierte...
    *
    Die FRATERNITY kehrte dicht neben der blauen Sonne Khalam in den
Normalraum zurück. Trotz der automatischen Abfilterung wurde die
Kommandozentrale des Schiffes in ein geisterhaft bleiches Licht
getaucht. Niemand sagte ein Wort.
    Franklin Kendall starrte fassungslos auf das Bild, das die
Sektorvergrößerung hereinholte. Er achtete kaum auf die
brodelnde Sonnenoberfläche und die grellen Zungen der
Protuberanzen, die von ihr aufstiegen. Diese Bewegungen waren ohnehin
kaum zu erkennen, wirkten eher wie ein erstarrtes Filigranmuster.
    Den Terraner und seine Gefährten interessierten nur die fünf
scheinbar bewegungslosen stabförmigen Objekte, die sich dunkel
gegen das blauweiße Lodern des Sterns abhoben. Und für die
kompakte Ballung von Kristallen, deren grünes Feuer das der
Sonne Khalam noch überstrahlte.
    Die Ballung sah von hier winzig klein aus, aber die
Tasterauswertung ergab einen Durchmesser von drei Millionen
Kilometern.
    Langsam trieben die Kristalle auf die Sonnenoberfläche zu.
Die Energieortung maß starke Traktorstrahlen an, die von den
stabförmigen Raumschiffen ausgingen und die Kristallballung von
sich weg auf die Sonne zu drückten.
    „Ich begreife das nicht“, sagte Bruno. „Selbst
dann, wenn diese Schiffe nur von Robotern bemannt wären —
es gibt keine Programmierung, die derartige Aktionen vorsieht.“
    „Sie sind nicht von Robotern bemannt“, erwiderte
Homunk.
    „Ich ahne, was dort vorgeht“, sagte Kendall leise.
„Aber Sie haben es vorausgesehen, Homunk, nicht wahr?“
    „Es war eine logische Folgerung, Franklin“, antwortete
der Androide. „Wir wissen, daß Illusionskristalle im
Endeffekt nicht zum Schaden derjenigen wirken, die von ihnen
beeinflußt werden.“
    „Aber das hieße, ihnen bewußte Handlungen
zuzugestehen“, warf der Maahk ein.
    „Nein“, sagte Homunk. „Mir scheint erwiesen zu
sein, daß sie die Kräfte des Unterbewußtseins
mobilisieren und die Handlungen der >Opfer< nur
Selbstreflexionen darstellen. Vielleicht wurden die Kristalle
geschaffen, um in psychisch unerträglichen Notsituationen die
Realität abzuschirmen und gleichzeitig positive Aktivitäten
zu ermöglichen.“
    „Sie haben also zuerst — für die betroffenen
Maahks — die Realität ausgeschaltet und sie später
dazu gebracht, sie während ihrer Träume in die Sonne zu
dirigieren.“ Kendall schüttelte den Kopf. „Das käme
doch einem Selbstvernichtungstrieb der Kristalle gleich.“
    „Die Illusionskristalle haben weder einen Selbsterhaltungs-
noch einen Selbstvernichtungstrieb“, widersprach Homunk.
„Entscheidend ist immer die Interessenreflexion der
Betroffenen. Diese Entwicklung, wie wir sie hier beobachten können,
mußte gesetzmäßig eintreten.“
    Franklin Kendall seufzte.
    „Dann hätten wir uns unsere Expedition ersparen können,
nicht wahr?“
    Anstelle des Androiden antwortete Bruno.
    „Nein, Kendall. Ohne das, was wir auf Seven erfahren haben,
würde unsere Regierung falsche Schlüsse ziehen. Sie würde
vermuten, daß die Kristalle terranischen Mutanten als
Psi-Verstärker dienen sollten. Man könnte sogar denken, der
terranische Geheimdienst hätte von unserem Multiduplikator
gewußt und dem Stützpunkt auf Khalam-III den ersten
Kristall absichtlich in die Hände gespielt. Nein, ohne meine
Aussage würden die Spannungen zwischen unseren Rassen eher zu -
als abnehmen.“
    „Hoffentlich glaubt man Ihnen“, sagte Kendall.
    „Es spielt keine Rolle, ob man meinen Worten glaubt“,
entgegnete Bruno. „Wir
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