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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit
Autoren: Perry Rhodan
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dagegen werden
gegeneinander nie große Kriege führen. Im Gegenteil, wenn
ein Stamm sich einem übermächtigen Gegner gegenübersieht,
dann kommen ihm andere Stämme zu Hilfe.
    Es gibt viele Königreiche, die sich die Kampfkraft der
Ishmaiten zunutze machen und sich dadurch gleichzeitig vor den
Raubzügen der Barbaren schützen. Die Herrscher dieser
Reiche schließen mit den Ishmaiten Bündnisse. Sie liefern
ihnen freiwillig jeden Winter einen Teil ihrer Güter ab und
erhalten darüber hinaus noch junge ishmaitische Krieger als
Leihgabe.
    Manchmal, wenn Shaun aus sich herausging, schmiedete er
Zukunftspläne für mich. Er träumte davon, daß
ich nach meiner Feuerprobe für einen Sommer und einen Winter in
der tulanischen Armee dienen sollte. Tulanien ist eines der reichsten
Länder, Herr, und man sagt, daß es dort die schönsten
Frauen von Zangula gäbe. Shaun meinte, daß gerade die
schönste Frau gut genug für mich sein würde. Damals
hatte ich noch sehr unklare Vorstellungen von den Beziehungen
zwischen Mann und Frau, aber ich wußte, daß ich mir Liebe
nie durch Mord und Raub erzwingen wollte.
    Das gab ich Shaun zu verstehen, als wir zu Anfang des nächsten
Winters wieder durch dieses Tal ins Flachland ritten. Ich faßte
durch die Nähe meines Elternhauses plötzlich Mut, ich
sehnte mich nach Lischa und Norren zurück und haßte Shaun
nur noch mehr. Ich schrie ihm meinen Haß ins Gesicht und
versprach, ihn eines Tages für das, was er mir angetan hatte, zu
töten. Zuerst versuchte er zu lachen, aber er konnte es nicht.
Meine Worte schmerzten ihn zutiefst und ich schwöre es euch,
Herr, ich habe Tränen in seinen Augen gesehen. Da erkannte ich,
daß er mit ganzem Herzen an mir hing, daß ich ihm alles
bedeutete. Ich bereute meine Worte. Ich bereute, weil ich erkannte,
daß er mich eher töten, als freigeben würde. Und er
hätte mich getötet, wenn ich nicht den rettenden See
erreicht hätte. Ich schwamm mit kräftigen Stößen
hinaus zu der tiefen Stelle, wohin er mir nicht folgen konnte. Ich
wußte, daß er nicht des Schwimmens kundig war. Aber er
folgte mir dennoch, wilde Drohungen und Flüche ausstoßend.
In Todesangst beobachtete ich seine verzweifelnden Versuche, sich mir
zu nähern. Ich fürchtete bis zuletzt um mein Leben - bis
das Wasser über seinem Kopf zusammenschlug und er nicht mehr
auftauchte. Dann erst schwamm ich zum Ufer und verbarg mich dort die
ganze Nacht und den folgenden Tag, bis der letzte Ishmait das Tal
verlassen hatte. Nun erst wagte ich mich in das Felsennest, wo Lischa
und Norren und meine Brüder und Schwestern mich empfingen.
    Glaubt ihr mir jetzt, Herr, daß ich allen Grund habe, die
Ishmaiten zu hassen und zu fürchten?«
    Alle Anzeichen sprachen dafür, daß die Ishmaiten im Tal
ihr Lager errichtet hatten. Vereinzelt wurden Zelte aufgeschlagen,
die Reittiere wurden abgeschirrt und an den See zur Tränke
geführt.
    Dadurch trat eine gefährliche Situation für Norrens
Familie ein und Rhodan war auch aus persönlichen Motiven mit
dieser Entwicklung nicht einverstanden.
    Er wollte sein Schicksal und das Schicksal der fünf
verschollenen Archäologen schnellstens klären. Sein
Schicksal betreffend, gab es einige Anhaltspunkte. Er befand sich
offensichtlich immer noch auf Zangula, aber in einer Zeit, da der
Planet noch eine blühende Welt war. Ihm war -wahrscheinlich
während eines Hypnoseschlafs - die gebräuchlichste
Umgangssprache und mehrere Dialekte gelehrt worden. Dann hatte man
seinen Raumanzug mit diesem Gewand vertauscht, ihn in dieser Wildnis
ausgesetzt und ihm den Dolch (als Waffe oder Symbol?) überlassen.
    Bis hierher war noch alles ziemlich klar. Aber es blieb noch die
Frage, warum er in diese Lage gebracht worden war und - von wem! Die
Pyramide war zweifelsohne die Ausgangsbasis für seine
unfreiwillige Odyssee und er würde dorthin zurückkehren
müssen, um eine Antwort auf die bohrenden Fragen zu erhalten.
Aber auch deshalb, weil er einen Weg in seine eigene Zeit finden
wollte.
    »Derd, willst du mir helfen?« fragte Rhodan, während
er dem Treiben der Ishmaiten im Tal zusah.
    »Was habt ihr vor, Herr?«
    »Ich möchte die Ishmaiten dazu bringen, das Tal zu
verlassen«, sagte Rhodan. »Dann habt ihr nichts mehr zu
befürchten und ich kann mich auf den Weg machen, mein Schicksal
zu ergründen.«
    Derd wich erschrocken zurück und betrachtete Rhodan wie eine
Geistererscheinung.
    »Ihr seid ein Mann, Herr, wie könnt ihr gegen die Heere
der Ishmaitenstämme
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