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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
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Augen. Das pulsierende Leuchten verwirrte die
Sinne. Ärger stieg in mir auf. Die Fremden in der Energieblase
hätten uns ruhig genauer informieren sollen. Was konnte ich tun,
wenn Bully nicht erschien?
    In meiner Verwirrung dachte ich daran, Gerent Magor um Hilfe zu
bitten. Mit einer gemurmelten Verwünschung brachte ich mich
wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Hier konnte kein Gerent Magor helfen. Außerdem lebte dieses
seltsame Wesen nicht mehr, das von den Zeitkonstrukteuren gezwungen
worden war, Sklavendienste für die Goowanis zu leisten.
    Ein rätselhaftes Wesen, das auf die bloße Äußerung
einer Bitte hin die kompliziertesten technischen Gerätschaften
materialisieren konnte.
    Wie mochte es das fertiggebracht haben?
    Durch subatomare Umwandlung der Materie?
    Ich schrak zusammen, als ein faustgroßer Stein meine Brust
traf und
    abprallte. Ich wollte ihn fangen, aber er fiel auf - oder in - das
Leuchten zwischen meinen Füßen.
    Ich hob ihn auf und sah, daß ein Blatt Schreibfolie darum
gewickelt war. Erleichtert faltete ich die Folie auseinander. Sie war
mit einem Magnetstift beschrieben.
    Ich bin dort, wo meine Fußspuren aufhören! las ich.
Falls du die Gasse gefunden hast, gib mir Nachricht. Bully.
    Gib mir Nachricht. Wie sollte ich ihm Nachricht geben, wenn der
Zeitschirm sich von dieser Seite nicht durchdringen ließ!
    Wütend schleuderte ich den Stein fort.
    Im nächsten Moment hörte ich einen Schmerzensschrei und
sah jemand auf mich zutaumeln.
    »Bully!«
    Ich fing den Freund auf.
    Reginald Bull nahm die Hand von der Stirn. Er hatte eine blutende
Platzwunde.
    »Vielen Dank für deine »Nachricht, du Unmensch!«
schimpfte er.
    »Das ist doch nicht möglich!« murmelte ich
verwirrt, während ich automatisch die flache Spraydose mit dem
Wundplasma aus einer Außentasche meiner Raumkombination zog und
Bullys Wunde versorgte.
    »Das hatte ich auch gedacht«, gab mein Freund wütend
zurück. »Du hast mich eines Besseren belehrt. Konntest du
dir nicht denken, daß ich >draußen< stehe und
warte?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das schon, Bully. Aber ich wußte nicht, daß der
Zeitschirm sich von hier aus durchdringen läßt. Ich hatte
es zuvor selber versucht. Ohne Erfolg. Es tut mir leid.
Wahrscheinlich muß ein Körper nur eine genügend hohe
Geschwindigkeit haben.«
    Der Vogel fiel mir wieder ein.
    Das konnte des Rätsels Lösung sein! Die Lebewesen, die
eine Gasse für uns geschaffen hatten, waren kaum daran
interessiert, daß sich Tiere darin fingen und verschmachteten.
Deshalb sorgten sie dafür, daß instinktgeleitete Lebewesen
den Schirm auch von innen nach außen durchdringen konnten,
sobald die Panik sie rasend gemacht hatte.
    Unwillkürlich mußte ich lachen.
    »Ich finde das gar nicht lustig, Perry«, grollte
Reginald. Doch er lächelte schon wieder. Bully war viel zu
friedfertig, um nachtragend zu sein.
    »Du hältst dich genau hinter mir«, erklärte
ich ihm. »Man kann in diesem Leuchten nicht weit sehen.«
Der Vogel hatte es mir gezeigt. »Also paß auf, daß
du mich nicht wieder verlierst.«
    Reginald Bull grinste.
    »Ich werde schon deshalb aufpassen, um nicht wieder einen
Stein an den Kopf geworfen zu kriegen. Wer weiß, vielleicht
wirfst du das nächstemal mit Elefanten um dich.«
    Das war typisch Bully. Er gewann jeder Situation noch etwas
Lächerliches ab. Das pulsierende Leuchten dagegen erwähnte
er mit keinem Wort. Es gehörte eben zu diesem Zeittunnel, also
brauchte man sich nicht daran zu stören.
    Wieder vollführte ich eine Wendung um hundertachtzig Grad,
dann setzte ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Das
Leuchten veränderte sich allmählich, wurde zuerst heller,
dann dunkler. Plötzlich verschwand es.
    Wieder wurde ich von Schwindelgefühl ergriffen. Ich taumelte
und stieß mit der Schulter gegen etwas Hartes.
    Ich stand in einem offenen Tor, dem Eingang zu einer ganz aus
Metall oder Metallplastik gebauten Anlage.
    Reginald taumelte auf mich zu, hielt ruckhaft an und sah sich mit
offenem Mund um.
    Es war allerdings auch ein seltsamer Anblick, der sich uns bot.
Vor uns lag eine weite Sandfläche und dahinter eine Baumsteppe.
Aber die Bäume waren grün, und das Steppengras glänzte
vor Feuchtigkeit. Schwere, dunkle Wolken zogen über die
Landschaft. Dieses Gebiet Goowans erlebte eine Regenzeit.
    Es hatte den Anschein, als könnten wir ungehindert über
die Sandfläche in die Steppe gehen. Aber ich wußte, der
Schein trog. Die Zeit trennte uns von der Steppe -
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